X-Wing 03 - Die teuflische Falle
mal versucht, diese Reife, von der du gesprochen hast, an den Tag zu legen. Hat ganz gut funktioniert.«
»Wenn du gehen möchtest...«
Gavin schüttelte den Kopf. »Nein, laß uns ruhig bleiben und unseren Spaß haben. Ich glaube nicht, daß es heute abend noch weitere Aufregungen geben wird.«
Die Tatsache, daß Borsk Fey'lya nirgendwo zu sehen war, ermutigte Admiral Ackbar, als er Mon Mothmas Privatgemächer beträt. Die Anwesenheit von General Cracken bestätigte, daß er aus dienstlichen Gründen hergebeten worden war, daß aber alles ohne Förmlichkeit vonstatten gehen sollte. Der Provisorische Rat würde nur davon erfahren, wenn es notwendig wäre.
Hätte er angenommen, daß Mon Mothma den Sinn einer Bothan für Subtilität hatte, dann hätte er vermuten können, daß sie ihre Wohnung auf diese Weise eingerichtet hatte, damit er sich wohl fühlen sollte. Durchscheinende blaue und grüne Vorhänge wehten sanft vor den Fenstern - die Bewegung wurde von der Klimaanlage hervorgerufen, aber es wirkte fast, als wären die Fenster dahinter offen. Der Teppich war von einem satten Aquamarinton, und die Kacheln, mit denen die untere Hälfte der Wände bedeckt war, zeigten Meeresmotive. Die Farbe auf dem oberen Wandteil paßte zum Teppich, aber die verhaltenen oszillierenden Lichter an der Decke ließen vereinzelt winzige Partikel anderer Farben aufblitzen.
Selbst die Möblierung gefiel Ackbar besser als vieles, was er kannte. Die Möbel waren in Grün-, Braun- und Blautönen gestrichen und von organischer, fließender Form; es fehlte ihnen an der reinen Symmetrie, die die meisten Menschen offenbar bevorzugten. Der Tisch in der Mitte des Zimmers zum Beispiel hätte auch Wasser sein können, das man auf den Boden gegossen, gefroren und dann auf Beine gestellt hatte. Das Fehlen scharfer Kanten und spitzer Ecken nahm dem Raum irgendwie die Spannung, und Ackbar bemerkte, wie er ruhiger wurde.
Mon Mothma lächelte freundlich. »Danke, daß Sie so schnell hergekommen sind. Ich weiß, daß der Prozeß im Augenblick Ihre Hauptsorge ist und Sie viel von Ihrer Zeit kostet.«
»Der Prozeß macht mir allerdings Sorgen, aber ich halte ihn nur für eine kleine Bucht, während meine wahre Sorge dem Ozean der Sicherheit der Neuen Republik gilt.« Ackbar breitete die Hände aus. »Ich muß Ihnen ein Kompliment für Ihre Inneneinrichtung machen - ich finde diesen Raum ausgesprochen angenehm. Sie sind in einer der Hafenstädte von Chandrila aufgewachsen, nicht wahr?«
»Ja, meine Mutter war dort Gouverneurin. Ich liebe die Silbersee. Mein Heim hier ähnlich zu gestalten wie eines, in dem ich bessere Zeiten verbrachte, tut mir sehr gut.«
»Das ist Ihnen wirklich wunderbar gelungen.« Ackbar sah sich noch einmal um. »Es ist eine Schande, an einem solchen Ort über schwere Zeiten reden zu müssen.«
»Leider sind immer wieder Kompromisse notwendig.« Mon Mothma bat Ackbar mit einer Geste zu einem Sessel, der aussah wie ein Fächer blauer Algen. Sie selbst ließ sich auf einem ähnlichen Sessel nieder, und General Cracken zog sich einen grünen Korallensessel heran. »Es haben sich einige Dinge ergeben, über die man den Rat informieren müßte, aber ich würde sie lieber als Fait accompli präsentieren.«
Ackbars Barten zuckten. »Um damit den Rat vor möglichen Folgen zu schützen?«
»Und zu verhindern, daß jemand davon profitiert, was wir tun werden - sei es materiell oder politisch.« Mon Mothma seufzte tief. »Es gibt Zeiten, da könnte ich beinahe .verstehen, wieso der Imperator den Senat auflöste. Ich lehne es selbstverständlich zutiefst ab, aber ich verstehe, wie verlockend es war. Am schlimmsten finde ich es, wenn notwendige Aktivitäten so lange verschoben werden, bis diverse Einzelpersonen sich an Dingen bereichern konnten, die wir zwangsläufig tun müssen. So war es nicht, als wir es noch direkt mit dem Imperium zu tun hatten.«
»Auf diesen Wellenkämmen bin ich selbst schon geritten, Mon Mothma. Eine Rebellion war einfacher anzuführen als eine Regierung.« Ackbar lehnte sich zurück und verschränkte die Hände im Schoß. »Um was geht es denn?«
Mon Mothma sah General Cracken an. »Vielleicht könnten Sie dem Admiral die nötigen Informationen liefern.«
Cracken nickte. »Die Palpatine-Front hat zum letzten Mal vor zehn Tagen zugeschlagen, ein Anschlag, der einen lähmenden Effekt auf unsere Anstrengungen zur Bactaverteilung hatte. Das Krytos-Virus beginnt, sich ein wenig schneller auszubreiten, als wir
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