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X-Wing 04 - Bacta-Piraten

X-Wing 04 - Bacta-Piraten

Titel: X-Wing 04 - Bacta-Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stackpole
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Überlegungen fähig bist.«
    »Eines weiß ich, Sixtus: Viele getötete Feinde bedeuten nicht den Sieg, sondern nur viele getötete Feinde.« Iella wies mit dem Kinn zum Dorf zurück. »Dort sind viele gestorben, aber nicht zu wissen, was geschehen ist, wird unseren Gegnern zu denken geben. Und wenn sie vor lauter Grübeln das Kämpfen vergessen, werden wir gewinnen.«

29
    Captain Sair Yonka vom imperialen Sternzerstörer Habgier schaute zwischen den beiden Anzügen hin und her, die der silberne Protokolldroide ihm entgegenhielt. Rechts hatte er einen konservativen schwarzen Anzug von vage militärischem Zuschnitt vor sich. Er wußte, darin würde er eindrucksvoll aussehen und für einige Leute sogar furchteinflößend. Das kann hin und wieder ganz gut sein, dachte er, wäre aber bei dieser Gelegenheit nicht ganz angemessen.
    Der andere Anzug war vollkommen zivil, und Yonka hätte sich sofort dafür entschieden - nur, daß er von hellem Scharlachrot war. Genau die Farbe, die Ysanne Isard immer trägt. Trotz des modischen Schnitts und der Fransen am Saum der Jacke und an den Ärmeln nahm diese blutige Farbe und der Gedanke an die Isard dem Anzug die Verspieltheit. Dieser Anzug würde zwar mehr auffallen als der schwarze, aber andererseits würden die Leute ihn selbst vollkommen vergessen und sich nur an seine Kleidung erinnern. Was auch nicht übel wäre und im Augenblick ziemlich wünschenswert.
    Er schüttelte den Kopf. »Ich muß noch einen Augenblick darüber nachdenken, Poe.« Er bedeutete dem Droiden, sich zu entfernen, aber erst, nachdem er sein verzerrtes Spiegelbild auf der Droidenbrust betrachtet hatte. Hochgewachsen und schlank, mit schwarzem Haar und blauen Augen, dazu ausgeprägten Zügen, konnte er sich der Bewunderung vieler Frauen und des Neids vieler Männer sicher sein. Der Hauch von Weiß an seinen Schläfen hatte ihn veranlaßt, sich einen schwarzen Bart wachsen zu lassen - was strenggenommen gegen die imperialen Dienstvorschriften verstieß, aber da er ohnehin nicht mehr im imperialen Dienst stand, hatte er keine Angst, diese Regeln ein wenig zu dehnen.
    Das verzerrte Spiegelbild gab zwar sein Äußeres nicht korrekt wieder, war aber zutreffender, was seine Gefühle anging. Yonka wandte sich um und ging hinaus auf den Balkon seiner Suite im sechsundzwanzigsten Stock vom »Margath's«. Aus dem 27-Stunden-Club des Hotels drangen vereinzelte Töne zu ihm herüber, was er aber kaum wahrnahm. Selbst der Anblick von drei Monden, die über dem friedlichen Ozean hingen, zwei elfenbeinfarbenen und einem blutroten, interessierte ihn nicht mehr als jeder andere Nachthimmel.
    Er stützte sich auf das Balkongeländer und schüttelte nachdenklich den Kopf. Er hatte entschieden das Gefühl, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein, aber dieses unangenehme Gefühl war etwas, womit er schon lebte, solange er sich erinnern konnte. Solange der Imperator am Leben gewesen war, hatte er sich hinter dem schützenden Zaun der Legalität der Regierung verbergen können. Ich wußte, daß das, was ich tat, zumindest in den Augen einiger richtig war. Patrouillendienst am Rand, Piraten davor abschrecken, Planeten wie Elshandruu Pica hier zu überfallen - das waren Einsätze, deren Notwendigkeit niemand leugnen konnte. Daß auch die Rebellen häufig als Piraten betrachtet wurden, änderte daran nichts. Es war auch unter Piraten ziemlich verbreitet, sich als Rebellen zu bezeichnen, um ihre Beutezüge gegen imperiale Außenposten zu rechtfertigen.
    Seit dem Tod des Imperators hatte er sich an seine Rolle als Verteidiger des Imperiums geklammert, um zu rechtfertigen, was man von ihm verlangte. Dazu kam das sehr realistische Bedürfnis, nicht erleben zu wollen, wie seine Leute von einem selbsternannten Kriegsherrn in einen sinnlosen Kampf geschickt wurden. Zsinj hatte versucht ihn zu rekrutieren, aber Yonka hatte sich standhaft geweigert, andere Befehle entgegenzunehmen als jene, die aus Coruscant kamen. Er hatte sich an Ysanne Isard gebunden, weil sie die besten Aussichten hatte, mit den Rebellen fertig zu werden. Daß sie sich darauf konzentrierte, sie erst zu vernichten und dann das Imperium wiederzuerrichten, kam mir sinnvoll vor.
    Und dann hat sie sich Coruscant abnehmen lassen. Yonka schlug mit der Faust auf das Geländer. Er hatte ihre Befehle befolgt und ihr geholfen, ihre Herrschaft auf Thyferra zu errichten, aber das war, bevor er vom Krytos-Virus erfahren hatte. Er hatte ihren Pragmatismus geschätzt, aber der Virus

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