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X-Wing 04 - Bacta-Piraten

X-Wing 04 - Bacta-Piraten

Titel: X-Wing 04 - Bacta-Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stackpole
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Brüder mochten einander offensichtlich, aber Huff neigte dazu, Jula immer wieder seine Überlegenheit deutlich zu machen, indem er auf den Preis dieses oder jenes Gegenstands verwies und erstaunt tat, wenn Jula zugeben mußte, daß er so etwas nicht besaß.
    Jula seinerseits legte erstaunliche Zurückhaltung und sogar so etwas wie Resignation gegenüber der Unhöflichkeit seines Bruders an den Tag. Corran schüttelte den Kopf. Wenn ich einen Bruder hätte, der mich so behandeln würde, wäre meine Schwägerin längst Witwe. Jula reagierte höflich, und manchmal schien das seinen Bruder Huff mehr zu stören, als ein direkter Angriffes getan hätte.
    Gavins Mutter Silya hätte Lanal Darklighters Zwillingsschwester sein können. Ihre Sorge um Gavin zeigte sich in jeder Frage, jeder Bemerkung, obwohl es ihr bis auf ein- oder zweimal gelang, die Tränen im Zaum zu halten. In der Art, wie sie Gavin anschaute, erkannte Corran den Blick seiner Mutter wieder, mit dem sie ihn betrachtet hatte, als er die Cor-Sec-Akademie abschloß. Stolz und Angst - die Träume und Alpträume einer Mutter - kämpfen miteinander.
    Gavin wurde zum Mittelpunkt der Versammlung. Er begeisterte seine Vettern, Basen und jüngeren Geschwister mit Geschichten über seine Taten, obwohl Corran bemerkte, wie er herunterspielte, daß er auf Talasea beinahe getötet worden war. Das überraschte ihn nicht, aber es war ihm auch klar, daß Jula das Ungesagte nicht entgangen war. Das Gespenst von Biggs' Tod hing über jeder Frage, jeder Anmerkung.
    Und sie werden jede Geschichte, die Gavin erzählt, auf der Grundlage des Vergleichs zwischen ihm und Biggs analysieren. Biggs war zweifellos ein Held gewesen und hatte sich heroisch verhalten. Sein Tod bei Yavin hatte es Luke Skywalker erlaubt, den Todesstern zu sprengen. Sein Tod entsprach der extrem gefährlichen Situation und war nicht unerwartet gekommen, wenn man die Umstände bedachte. Dennoch, die Situationen, in denen Gavin sich befunden hatte, waren nicht weniger gefährlich gewesen; er jedoch hatte sie überlebt. Corran nahm an, für Gavins Eltern ließ ihn das auf eine undefinierbare Weise besser als Biggs erscheinen, und für Huff ergaben sich daraus erste Zweifel daran, wie großartig sein Sohn wirklich gewesen war.
    Da er ein Einzelkind und Sohn von Einzelkindern gewesen war, gab diese Familienversammlung Corran Einsicht in eine ganz andere Dynamik. Es gab so viele Kinder, die sich Dinge teilen mußten, daß persönliche Grenzen und Vorstellungen von Besitz verschwammen. Die jüngeren Kinder schienen jeden Erwachsenen als Teil der Familie zu betrachten, erkletterten furchtlos Schöße oder baten um Hilfe bei irgend etwas.
    Zuerst fühlte sich Corran dadurch bedroht - teilweise wegen dem furchtbaren Chaos der Situation, aber vor allem, weil die Kinder ihm Verantwortung gaben. Die Tatsache, daß es keinen der Darklighters kümmerte, daß ihre Kinder ihm ihre Aufmerksamkeit schenkten - solange die Kleinen ihn nicht störten oder schlechte Manieren zeigten -, bedeutete, daß er diese Verantwortung auch annehmen und entsprechend handeln mußte. Diese gastfreundliche Familie sog ihn auf, und sie akzeptierten ihn, aber Corran war nicht sicher, ob er überhaupt bereit war, sich akzeptieren zu lassen.
    Im Gegensatz dazu bildeten Mirax und ihr Vater eine kleine, isolierte Gesellschaft inmitten des allgemeinen Durcheinanders. Ihre leisen Gespräche, ihr stilles Lachen und ihre allgemeine Vertrautheit miteinander erinnerten Corran unwillkürlich an die Beziehung zu seinem eigenen Vater. Hal Horn war für ihn sowohl Freund und Vertrauter als auch Vater und Arbeitskollege gewesen. Corran hatte seine Familie immer für Menschen gehalten, denen gegenüber er sich ganz offen geben und von denen er Rat erhalten konnte, ohne Kritik oder Hohn fürchten zu müssen. Verwandtschaft bedeutete eine grundlegende Allianz, die keine Meinungsverschiedenheit wirklich erschüttern konnte. Er und sein Vater hatten in vielem nicht übereingestimmt, aber was sie vereinte, war viel stärker gewesen als alles, was sie trennen konnte.
    Trotz der Anstrengungen der anderen, ihn bei allem mit einzubeziehen, begann Corran sich ein wenig zurückzuziehen, als ihn die Melancholie über den Tod seines Vaters überwältigte. Es war nur zu einfach, sich seinen Vater bei diesem Treffen vorzustellen, wieder sein Lachen zu hören und zu beobachten, wie die anderen auf die Geschichten reagierten, die Hal so gern erzählt hatte. Sie hätten ihn gerne

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