X-Wing 04 - Bacta-Piraten
und wir werden ihnen vor Augen führen, daß sie mit den Imps wahrhaftig eine schlechte Wahl treffen würden.«
Iella starrte sie an. »Die Schwarze Sonne hat ihre Morde auf dieselbe Weise begründet.«
»Es gibt einen Unterschied zwischen der Schwarzen Sonne und uns.«
»Ach ja?«
»Der Schwarzen Sonne ging es nur um Geld und Macht.« Elscol sah die Menschen und Vratix an, die sich um sie versammelt hatten. »Wir kämpfen für Freiheit, für das Recht, so zu leben, wie wir wollen. Wir kämpfen für das einzige, was einen Kampf wert ist.«
»Und wenn diese Leute vom Imperium regiert werden wollen?«
»Ja, dann können sie unsere Aktion als Ankündigung einer Zwangsräumung betrachten.« Elscol kniff die Augen zusammen. »Du kommst aus einem Beruf, bei dem du Unschuldige vor den Untaten von Verbrechern geschützt hast. Das konntest du, ohne zu solch drastischen Mitteln greifen zu müssen, weil du das Gewicht der Regierung hinter dir hattest. Du hattest ein Justizsystem, das den Willen des Volkes vollstreckte. Das kann ich verstehen und achten. Aber ich weiß auch, daß du bei deiner Arbeit Verbrechern begegnet bist, von denen du wußtest, daß sie nur mit einem Blasterschuß aufzuhalten waren. Und mit solchen Leuten haben wir es hier zu tun. Dlarit mag dir harmlos vorkommen, aber er hilft mit, ein System zu stützen, das die Vratix praktisch in Sklaverei hält. Er erhält ein System aufrecht, das Billionen von Individuen grundlos an Krankheiten leiden läßt, weil sie sich das Heilmittel nicht leisten können. Das Blut von allen, die wegen Mangel an Bacta starben, klebt an seinen Händen, genau wie das der Familien der Alazhi-Besatzung.«
Iella nickte. »Das kann ich nicht abstreiten. Außerdem muß man hinzufügen, daß seine Tochter für die Imps spioniert hat und die Schuld daran trägt, daß Corran gefangengenommen wurde. Dennoch, mir widerstrebt der Gedanke, ihn umzubringen, besonders in seinem eigenen Heim.«
»Es wird viel wirkungsvoller sein, wenn wir es in seinem eigenen Haus tun. Wir werden ein Hologramm der Hinrichtung machen und es überall verbreiten. Das wird ihnen deutlich machen, mit wem sie es zu tun haben.«
»Und uns zu Leichenschändern machen. Was ist mit Dlarits Angestellten und seiner Familie? Was, wenn uns jemand überrascht?« .
Elscol zuckte mit den Schultern. »Man kann einen Blaster auch auf Betäubung einstellen.«
Iella zog die Braue hoch. »Du klingst, als würdest du auch seine Kinder umbringen.«
»Erisi ist seine Tochter - aus kleinen Hutts werden große.«
»Aber wenn wir seine noch nicht erwachsenen Kinder am Leben lassen, wird das zeigen, daß wir auch großmütig sein können, wenn jemand seine Fehler erkennt, oder?« Iella starrte sie herausfordernd an. »Oder?«
»Es wird die Angelegenheit verkomplizieren, aber es ist möglich.« Elscol sah sich um. »Noch mehr philosophische Bedenken, oder können wir mit der Planung weitermachen?«
Niemand erhob weitere Einsprüche, also machte sich Elscol sofort daran, den Überfall zu planen. Und zwar nach allen Regeln der Kunst. Ihre Erfahrung, was die Planung und Ausführung solcher Aktionen anging, zeigte sich darin, wie sie die Alarmanlagen und andere Sicherheitsmaßnahmen des Dlarit-Besitzes analysierte. Iella hatte bei CorSec an zahllosen Besprechungen über Razzien auf befestigte Verstecke von Kriminellen teilgenommen, und Elscols Ausführungen konnten an Detailliertheit und Kompetenz durchaus mithalten.
Zur allgemeinen Überraschung - ihrer eigenen eingeschlossen - erklärte sich Iella bereit, sich der Gruppe, die die Operation durchführen sollte, anzuschließen. Elscol, Sixtus und drei seiner Kameraden aus der ehemaligen imperialen Sondereinsatztruppe bildeten den Kern der Gruppe. Iella, zwei Vratix und vier Menschen - allesamt Zaltin-Flüchtlinge - machten den Rest des Teams aus. Jeder erhielt einen Blaster, einen Blasterkarabiner, dunkle Kleidung, ein Komm und eine leichte gepanzerte Weste, die vom Hals bis zum Oberschenkel reichte. Iella wußte, daß diese Panzerung keine Blasterschüsse aufhalten würde, aber manchmal rettete es einen schon, wenn die Panzerplatten den Schuß ablenken konnten.
Jetzt hockte Iella hinter dem Stamm eines riesigen Baums. Die Luftfeuchtigkeit hielt die Hitze des Tages noch lange, und daher war es unbequem, die schwere Weste zu tragen. Immerhin wehte eine leichte Brise, die etwas Kühlung verschaffte. Aber der Wind übertönt auch Geräusche und ruft dafür andere hervor, die mich
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