X-Wing 04 - Bacta-Piraten
wir weiter ihre Kolonien angreifen werden, wenn sie weiterhin Unschuldige angreift.«
Er verschränkte die Hände. »Man könnte Vergleiche zwischen Halanit und Alderaan ziehen, und ich wünschte, daß keine von beiden Katastrophen geschehen wäre. Wichtig dabei ist allerdings, daß beide Welten starben, weil man dem Bösen erlaubt hat, sich ungehindert auszubreiten. In unserer Freude darüber, daß wir das Imperium besiegt haben, ignorieren wir nur zu gerne die ekelhaften kleinen Reste, die überlebt haben. Die Neue Republik jagt den Kriegsherrn Zsinj, und ich bin sicher, dort draußen gibt es noch mehr Leute, die versuchen werden, rückgängig zu machen, was wir erreicht haben, und das Imperium neu zu errichten. Der Krieg ist noch lange nicht zu Ende, aber wenn uns das nicht klar wird und wir nicht entsprechend handeln, wird es noch mehr Katastrophen wie die von Alderaan und Halanit geben. Wir haben alle versucht, das nicht zu vergessen, aber wir sind auch davon ausgegangen, daß eine Ysanne Isard mit geringerem Einflußbereich eine geringere Bedrohung darstellt. Ich weiß, daß ich das nicht bewußt getan habe, aber es ist dennoch passiert. Es wird nicht wieder vorkommen.« Wedge ballte die Fäuste und schlug sie gegeneinander. »Die Isard bringt Unschuldige um, erpreßt Geld, versklavt die Vratix und hält Leute gefangen, die wir befreien wollen. Alles, was wir von diesem Punkt an tun, wird darauf abzielen, sie zu besiegen.«
Er schaute in die Runde, und als er wieder sprach, war seine Stimme heiserer geworden. »Dieser Krieg wird nicht so schnell zu Ende sein. Nach unserem Schlag gegen eine Bactakolonie wird sich der Konflikt immer weiter zuspitzen, und wir werden einer Piratentruppe ähnlicher werden als einer Armee. Es wird ermüdend sein, aber solange sie sich keinen Abfangkreuzer verschaffen kann, werden wir imstande sein, immer wieder zu fliehen und sie langsam zu erschöpfen. Wir werden sie frustrieren und ungeduldig machen. Und dann haben wir sie.«
Corran mußte unwillkürlich lächeln. Wedge hatte recht -ohne einen Abfangkreuzer, der verhindern konnte, daß die X-Flügler in den Hyperraum sprangen, war die Flotte der Isard nicht in der Lage, sie wirklich effektiv zu bekämpfen. Uns kann nicht viel passieren, wenn uns nicht direkt ein Sternzerstörer in den Weg springt, wie es mit der Korruptor der Fall war. Solange das nicht passiert, können wir irgendwo auftauchen, ein paar Protonentorpedos abschießen, ein paar Frachter stehlen und fliehen, bevor die
Isard uns aufhalten kann. Solange uns die Torpedos nicht ausgehen, wird alles problemlos ablaufen.
Wedge hob den Kopf. »Tycho und ich arbeiten mit Bror Jace an einer Liste möglicher Ziele für unseren Vergeltungsschlag. Wenn wir eine Auswahl aufgestellt haben, werden wir uns hier wieder zusammensetzen und mit der Planung des Einsatzes beginnen. Bis dahin haben Sie frei, aber bleiben Sie hier auf der Station. Wir werden zuschlagen, wenn wir einen Plan haben, und ich hoffe, daß das bald der Fall sein wird. Ich danke Ihnen.«
Corran lehnte sich einen Augenblick zurück, dann ließ er sich von Mirax auf die Beine ziehen. »Es gibt viel, über das wir nachdenken müssen.«
Sie nickte zustimmend und legte ihm den Arm um die Schultern. »Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich hätte gern etwas zu trinken und zu essen. Sollen wir in eines der Lokale gehen?«
»Sicher. Wie wär's mit dem ›Hype‹?« »Das Essen im ›Flarestar‹ ist besser.«
»Ich finde, die Bedienung im ›Flarestar‹ besser, aber mir gefällt es im ›Hyperspace‹ besser.« Im ›Flarestar‹ war es eher dunkel und ruhig, während das ›Hyperspace‹ hell erleuchtet war. »Ich möchte meine trübe Stimmung nicht noch mit trüber Beleuchtung unterstützen.«
Mirax drückte leicht seine Schulter. »Geh voran.«
Im Kern der Station nahmen sie den Turbolift zum ersten Deck der Dockanlagen. Das ›Hyperspace‹ lag direkt gegenüber den Fahrstühlen und war gleich an seinem hellen Licht zu erkennen. Der Innenraum war in Gelb, Rosa und Weiß gestrichen, und die Farbflächen waren seltsam asymmetrisch, auf eine Art, die Corran irgendwie angenehm fand. Die Farben an sich gefielen ihm überhaupt nicht, aber diese seltsamen Winkel und die Mischung verhinderten, daß sie allzu aufdringlich wurden. Die Trandoshanerin, die das Lokal betrieb, schien einen beinahe mystischen Respekt vor Formen und Farben zu haben und plazierte selbst ihre Gäste oft in einer Weise, die das visuelle
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