X-Wing 05 - Die Gespensterstaffel
Rauschzustand.
Die Leute von der Hawkbat waren mehr als erfreut darüber, die Nobrinbrüder in ihrer Gesellschaft zu haben. Die Jungs von Agamar luden großzügig alle ein und schienen spitze Bemerkungen der Raumfahrer überhaupt nicht zur Kenntnis zu nehmen. Wedge hatte bemerkt, daß einige der Raumfahrer Begleiterinnen mitgebracht hatten, um ihnen die angeblichen Bewohner des in der ganzen Galaxis für ihre Dummheit berühmten Agamar vorzuführen. Er fühlte sich wie ein Tier in einem Käfig, das die Zoobesucher betrachteten.
Wedge fuhr fort: »Also hüpft ihr nicht einfach in eure TIE-Jäger und braust in den Weltraum, wenn es Zeit ist, nach Hause zurückzukehren?«
Rondle schmunzelte. »Nein. Ich bin Ausbilder für waffenlosen Nahkampf. Partus da drüben, das ist die mit dem roten Gesicht, ist Navigator. Das ist jemand, der dem Schiff sagt, wie es an sein Ziel kommen muß. Dewback Kord dort drüben ist Schiffsmechaniker. Nein, wenn es Zeit zum Ablegen ist, springen wir alle in ein Shuttle und fahren hinauf.«
»Ein Shuttle? Ein Lamda-Shuttle? In so etwas war ich auch einmal.«
Rondle nickte abwesend und ließ sich sein Glas von einem Kellnerdroiden nachfüllen.
»Ist euer Shuttle die Daran Star ? Mit der sind wir nämlich gekommen.«
Rondle musterte ihn verständnislos. »Also, ihr seid gerade von Agamar gekommen in einem Shuttle, von dem ich nicht weiß, wie es heißt. Wenn das auch Ihr Shuttle war, wie hätten wir da vor Ihnen hier landen können?«
»Also … äh … das weiß ich nicht.«
»Nein, unsere Shuttles heißen Hawkbat’s Perch und Hawkbat’s Vigil.«
»Oh. Hey, wenn das kein Zufall ist. Zwei Shuttles, die fast genauso heißen wie euer großes Schiff.«
Rondle verdrehte die Augen und hielt sich die Hand darüber.
»Ich wollte, Grinder wäre hier«, sagte Phanan. Er tippte gereizt auf die Tasten des Terminals ihrer Suite.
Kell und Tyria zwängten sich hinter ihm auf einen überdimensionierten Lehnsessel, der mühelos zwei Leute von normaler Größe aufgenommen hätte. »Was ist denn los?« sagte Tyria. »Anscheinend stößt du überhaupt nicht auf irgendwelche Sicherheitsvorkehrungen.«
»Nein. Aber ich kann nicht einfach das System auffordern, mir Informationen über alle Virenkombinationen zu geben, die im Institut lagern – zumindest nicht, ohne daß da irgendwo Alarm geschlagen wird. Und ich wette, Grinder könnte das. Außerdem habe ich Zimmerkollegen, die dauernd widerwärtige Kuschelgeräusche von sich geben, während ich hart arbeite.« Das klang nur teilweise scherzhaft, und man konnte Phanan anmerken, wie verstimmt er über die Wahl war, die Tyria getroffen hatte.
»Wir könnten ja einen Spaziergang machen«, schlug Kell vor.
»Ihr habt euch das Institut bereits von außen angesehen – also langsam. Nachrichtendienste. Seuchenausbrüche. Nach Mechanismen sortieren. Das ist bestimmt nicht komplett, aber es wird uns zumindest Aufschluß darüber liefern, welchen Infektionen die Bevölkerung von Storinal ausgesetzt war. Und was dort draußen war, ist sicher auch in den Lagerräumen des Instituts vorhanden.«
Tyria und Kell waren jetzt aufgestanden und sahen ihm über die Schultern.
»Bothanischer Rotlauf«, sagte Phanan. »Zu willkürlich. Außerdem könnte Grinder es sich zuziehen, und das gäbe Ärger. Bandonianische Pest, zu gefährlich. Blastonekrose dito, ebenfalls widerwärtig. Ein großer Touristenplanet wie dieser hier hat schon ein paar seltsame Krankheiten erlebt. Hey.« Er konzentrierte sich plötzlich auf eine der Eintragungen auf dem Bildschirm und vergrößerte sie, um sich im Detail zu informieren.
Kell beugte sich weiter vor. »Was ist das?«
»Das Bunkurd Kanalsyndrom.«
»Puh«, machte Tyria. »Das klingt widerwärtig.«
»Ist aber nicht so schlimm, wie es klingt. Vor ein paar Jahrhunderten hat die Bunkurd Corporation auf Coruscant ein Bakterium entwickelt, mit dem Abwässer vor dem Recycling aufbereitet werden. Etwa zwanzig Prozent Verbesserung gegenüber bisher für denselben Zweck eingesetzte Biopräparate. Und ihr könnt mir glauben, Coruscant braucht da wirklich alle Hilfe, die es kriegen kann. Aber wenn diese Bakterien in das menschliche Verdauungssystem geraten, greifen sie im Grunde genommen die Nahrung an, die Menschen zu sich nehmen, und zwar in dem Augenblick, wo sie es essen, und machen es damit weniger nahrhaft … und man bekommt davon so etwas wie eine Lebensmittelvergiftung. Die Inkubationszeit ist definierbar, die Bakterien
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