X-Wing 05 - Die Gespensterstaffel
Wedge hinzu. »Jesmin, tragen Sie das in dem Bericht nach, den wir ans Oberkommando schicken. Empfehlung an alle Schiffe …«
»Verstanden.«
Wedge sah auf den nächsten Punkt auf seiner Liste. »Also gut. Wir haben im Namen von Captain Darillian einen Bericht gefälscht, natürlich mit allen vorgeschriebenen Sicherheitschecks, und darin erklärt, daß er in dieses System gesprungen ist, den verlassenen X-Flügler gefunden und angenommen hat, daß der Pilot mit dem Schleudersitz ausgestiegen war, und deshalb einen Bergungstrupp ausgesandt hatte – und daß der X-Flügler dann in die Luft geflogen ist. Irgendeine Gemeinheit des ursprünglichen Piloten. Den Bericht haben wir abgeschickt. Wir hoffen, daß wir damit weitere Nachforschungen hinsichtlich des Xobomesystems abwenden können. Und jetzt werden wir uns ein wenig Zeit lassen und Sie abwechselnd auf Wache schicken, aber auch jedem Gelegenheit zum Ausruhen geben. Wenn wir alle das Gefühl haben, wiederhergestellt zu sein, starten wir.«
»Flaute, wir kommen«, sagte Kell.
»Nein, Mr. Tainer. Nicht Flaute. Zuerst werden wir drei unterschiedliche unbewohnte Systeme aufsuchen, um dort drei nicht explodierte Empionminen zu bergen. Anschließend fliegen wir in das Viamarrsystem.«
Kell runzelte sichtlich verwirrt die Stirn. »Aber wenn ich fragen darf, Sir – «
»Warum diese Planänderung? Weil das der Routenplan der Night Caller ist. Ladies, Gentlemen, ich handle aus eigener Initiative und schicke ein Ersuchen an das Oberkommando, meinen neuen Plan zu genehmigen. Und dieser Plan ist folgender: Wir sind soeben Mannschaftsmitglieder in der Flotte von Warlord Zsinj geworden, und wir werden das tun, was er uns auftragt, bis sich uns eine Gelegenheit bietet, einen Schlag gegen ihn zu führen.«
Kell kam mit dem schwarzen Jumpsuit eines TIE-Jägerpiloten aus seinem provisorischen Quartier – glücklicherweise war der Anzug groß genug für ihn gewesen – und trocknete sich das Haar.
In der Night Caller herrschte gespenstische Stille. Sie befanden sich immer noch auf dem Boden, also war da kein Zittern von den Maschinen zu verspüren, und das Schiff war massiv genug, um den Winden auf Xobome 6 Widerstand leisten zu können. Da sich der größte Teil der alten Mannschaft unter Bewachung in dem Aufenthaltsraum im Heck befand, und die Gespensterstaffel sich über das restliche Schiff verteilt hatte, gab es kaum Geräusche zu hören.
Er ging durch den Hauptkorridor, der durch das ganze Schiff verlief, nach vorn in Richtung auf die Brücke. Als er die Bugpartie fast erreicht hatte, hörte er aus einem Treppenschacht an der Backbordseite Stimmen.
Er ging ihnen nach. Auf Deck Eins fand er sich plötzlich vor der Kommunikationszentrale des Schiffes, einem kleinen Raum mit Kommunikationsgeräten, die alle Wände bedeckten.
Jesmin und Face saßen dort, und dann war da noch ein weiterer Mann – genauer gesagt ein Hologramm. Der Mann, dünn, glatt rasiert, mit einem Raubvogelgesicht, trug eine schneidig wirkende schwarze Uniform mit den Rangabzeichen eines imperialen Kapitäns. Er saß auf einem beeindruckenden Kommandosessel und unterstrich seine Worte mit theatralischen Gesten. »Man hat uns den Auftrag erteilt«, sagte er, »das Netz zu weben, das alle Rebellen erfassen wird, die das Glück hatten, der Vernichtung des Stützpunktes auf Folor zu entkommen und zu fliehen. Unser Auftrag: Empionbomben entlang der vier wahrscheinlichsten Fluchtrouten zu legen und dann im astrographischen Zentrum dieser Anordnung zu warten, um irgendwelche bedauernswerten Insekten zu schnappen, die in unsere Falle gehen.« Er beugte sich vor, und seine Augen funkelten. »Persönlich hoffe ich, daß einige der Geflohenen genug Zeit haben, Reparaturen vorzunehmen, bis sie in unsere Nähe kommen. Ich könnte wirklich einen Kampf gebrauchen.«
Die Gespenster lachten brüllend. Jesmin drückte einen Knopf auf der Hauptkonsole, und das Bild des Kapitäns erstarrte. Sein Gesichtsausdruck machte den Eindruck, als habe er die Betrachter mit seiner kleinen Enthüllung in ein wichtiges Geheimnis eingeweiht.
»Was ist das?« fragte Kell.
Face lehnte sich zurück und streckte sich. »Das ist unsere ehemalige Deckendekoration, Captain Zurel Darillian. Offensichtlich hat er das Log des Schiffes in vollem Holo geführt.«
»Er war eben von sich überzeugt.« Kell schüttelte den Kopf. »Das muß ja unheimliche Speichermengen beanspruchen.«
»Das Ego oder die Grafikdateien?« fragte
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