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X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust

X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust

Titel: X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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Schrecken einjagen.«
    Face sah zu Janson hinüber. Der stellvertretende Kommandeur der Staffel grinste ihn an; offensichtlich amüsierte ihn das Gehabe von Knirps. Und dann legte er den Kopf etwas zur Seite und erstarrte – eine fast universell verständliche Nachahmung eines Droiden, dem man gerade die Energiezufuhr abgeschaltet hat. In der Sprache der Piloten symbolisierte das jemanden, dessen Gehirn im Augenblick ausgesetzt hat.
    Einer der Simulatoren in dem Aufenthaltsraum gab ein zischendes Geräusch von sich, als seine Klappe sich öffnete. Die neue Twi’lek-Pilotin, Dia Passik, sprang heraus, als bestünden ihre Gliedmaßen aus Sprungfedern. Sie lächelte, fast war es ein Grinsen, und ging dann geradewegs auf die Bar zu. Face musterte sie scharf; ihre Bewegungen wirkten irgendwie eigenartig… und dann begriff er plötzlich: Ihre Art, sich zu bewegen, war die eines corellianischen Piloten. Eines männlichen corellianischen Piloten, soweit ihr Körperbau ihr diese besondere Art des Einherstolzierens erlaubte. Sie verstand sich also auch auf Körpersprache und wußte, wie man sie nachahmt.
    Der Simulator daneben öffnete sich, und Phanan kletterte heraus. Er wirkte locker und ungekünstelt, als er auf Face zuging. »Also, ich muß schon sagen, die hat mich ganz schön fertiggemacht«, meinte er.
    »Hat sie dich vaporisiert?«
    »Dreimal, und das bei drei Übungen. Ich glaube nicht, daß sie schon das Niveau von Kell erreicht hat, und ganz bestimmt nicht das des Commanders, aber sie ist wirklich gefährlich.« Und dann fügte er nach einer kurzen Pause hinzu: »Und dabei hatte ich gehofft, daß sie wegen meines persönlichen Charmes und meines guten Aussehens barmherzig mit mir umgeht.«
    »Das hätte sie auch sicher getan, wenn du eines von beiden besäßest!«
    Sie gingen zu Dia hinüber, die inzwischen an die Bar getreten war, bauten sich links und rechts von ihr auf und bestellten sich einen alkoholfreien Fruchtpunsch, wie sie das auch getan hatte. Squeaky, die 3PO-Einheit mit den schlecht aufeinander abgestimmten goldenen und silbernen Komponenten, mixte ihre Drinks, gab ein Seufzen von sich und murmelte dann halblaut etwas darüber, wie knapp frisches Obst auf dem Markt von Coruscant sei.
    »Ton hat gesagt, daß du verdammt gut mit deinen Lasern umgehen kannst«, meinte Face.
    »Das funktioniert nicht«, erklärte sie.
    »Häh?« Face sah an ihr vorbei Phanan an, der den verwirrten Blick erwiderte. »Was funktioniert nicht?«
    »Zu einem männlichen Piloten hättest du das niemals gesagt, nicht nach einem Simulatoreinsatz. Und das bedeutet, daß du es nur gesagt hast, um dich bei mir einzuschmeicheln. Du willst damit eine emotionale Reaktion hervorrufen, Dankbarkeit dafür, daß jemand meines bescheidenen Ranges in den Augen des berühmten Garik Loran Zustimmung findet. Und das soll dann später dazu führen, daß ich irgendwann einmal schmachtend in deine Arme falle, oder?«
    Face riß die Augen auf. »Daran habe ich keinen Moment lang gedacht.«
    »Ich habe deine Holos nicht gesehen, Face. Als du der große Kinderstar warst, hat man mich als Sklaventänzerin ausgebildet, und für unsereinen kamen Holos nicht in Frage. Du nimmst im Teenagersektor meines Herzens nicht den Platz ein, den du bei den meisten Frauen meines Alters wohl hast. Ich bin gegen deinen angeblichen Charme immun.«
    Face sah wieder Phanan an. Der gab sich alle Mühe, nicht laut herauszuplatzen. Jetzt klang die Stimme von Face einschmeichelnd und romantisch: »Ich bin so froh, daß ich deine Bekanntschaft gemacht habe«, schmachtete er. »Ich habe mein ganzes Leben lang nach dir gesucht.«
    »Tatsächlich?« Jetzt klang ihre Stimme verwirrt. »Warum?«
    »Die einzige Frau in der ganzen Galaxis, die meinem Zauber nicht erliegt! Weißt du, wie oft ich gesagt habe: Wo ist sie, gibt es sie wirklich?«
    Jetzt hatte Phanan seine Beherrschung zurückgewonnen. »Das stimmt. Ich habe Face praktisch großgezogen, und er hat, seit er ein kleiner Junge war, fast täglich gesagt: ›Finde mir die eine Frau, die mir widerstehen kann. Die mich so verabscheut, wie ich es wirklich verdiene.‹ Er hat bis zum heutigen Tag wirklich ein einsames Leben geführt. Und jetzt kannst du ihn schlecht behandeln, und ich kann mich endlich ausruhen.«
    Face nickte weise.
    Ein kurzes Lächeln huschte über Dias Gesicht, aber dann blickte sie wieder ernst drein. »Jetzt macht ihr euch über mich lustig.«
    Als Face diesmal sprach, klang seine Stimme wieder normal.

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