Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust

X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust

Titel: X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
Vom Netzwerk:
nichtmenschlicher Mitglieder gehabt. Diejenigen, die keine Nichtmenschen enthielten, waren ebenso gegen das Imperium eingestellt gewesen… hatten aber die legendäre Abneigung Coruscants gegen alle nichtmenschlichen Spezies hochgehalten.
    »Sie hatten also kaum längeren Kontakt mit Nichtmenschen?«
    »Nun… so könnte man es sagen, Sir.«
    »Es tut mir leid, Donn, aber ich fürchte, daran werden Sie sich gewöhnen müssen. Immer dann, wenn Sie sich gestört fühlen, brauchen Sie sich bloß zu fragen: Ich möchte wissen, wie ich für sie rieche?«
    Castins Züge verdüsterten sich, und Wedge konnte erkennen, daß er Mühe hatte, die Kontrolle über seine Stimme zu behalten. »Ich rieche überhaupt nicht, Sir. Ich halte mich sehr sauber.«
    »Aber deren Sinne sind nicht wie die Ihren. Sie sollten sich einmal dazu überwinden und einen Alien fragen, ob er Sie riechen kann und wie das eigentlich ist. Die Antwort wird Sie vielleicht überraschen.«
    Castins Augen weiteten sich, blickten verzweifelt. »Aber Sir, wir haben hier auf dem Stützpunkt doch genügend Platz…«
    »Aber nicht überall, wo wir hinkommen. Wenn es einen echten Grund gibt, Ihre Zimmerzuweisung zu ändern, werde ich das tun. Aber vorher nicht.«
    »Sir…«
    »Das wäre alles, Donn.«
     
    Es sah genauso aus wie die Brücke der Eisernen Faust. Es gab einen eigenen Kommandosteg mit Blick auf die vorderen Aussichtsfenster, durch die man in den unendlichen Weltraum hinausschauen konnte. Darunter lag der Mannschaftsbereich mit den zahlreichen Einsatzstationen.
    In Wirklichkeit war das Ganze ein Teil der Privaträume des Kriegsherrn Zsinj, eine Nachbildung der echten Brücke, und es gab dort auch keine Mannschaft. Die Fenster waren in Wirklichkeit Bildschirme, die Holoansichten von den echten Aussichtsfenstern empfingen. Die Bildschirme an den Einsatzstationen der Crew zeigten die Daten und Displays, welche die dort tätigen Offiziere und Mannschaften gesehen hätten, wären sie vorhanden gewesen. Kommandos huschten über die Bildschirme und wurden ausgeführt, als ob die Stationen besetzt wären. Aber die einzigen Geräusche, die aus den Lautsprechern der Konsolen drangen – Signale, Dialoge, Fehlermeldungen –, waren die einzigen, die zu hören waren. Es sprach niemand.
    Kriegsherr Zsinj bewegte sich zwischen den Geisterstationen, sah imaginären Mannschaftsmitgliedern über die Schultern, als wolle er ihre Leistung beurteilen. Zsinj war ein kleiner Mann mit einer Taille, die seine Brust an Dimension und Kraft übertraf; er sah wie ein Holoclown aus, der die Rolle eines Offiziers spielte: Seine makellos weiße Uniform war die eines imperialen Großadmirals, während sein kahler Schädel, sein üppiger Schnurrbart, sein rötlicher Teint und sein stets zu fröhlich wirkendes Wesen eher an einen kleinen Banditen erinnerten.
    Er beugte sich über eine Stuhllehne; der Bildschirm vor ihm zeigte einen Y-Flügler auf der Flucht, so wie man ihn durch die Sichtfenster eines TIE-Interceptors sehen würde. Dahinter tobten heftige Kämpfe; Zsinj erkannte das Chaos der Schlacht über dem Mond von Endor, die jetzt knapp vier Jahre zurücklag.
    Er beugte sich vor, um den Namen des Mannes erkennen zu können, der sich in den Computer eingeloggt hatte. »Ah, Ensign Sprettyn«, sagte er. »Er fährt im Dienst Angriffssimulationen. Schöne Pflichtauffassung, das.«
    »Vielleicht möchte er Pilot werden.«
    Die ruhige Stimme ertönte hinter Zsinjs Rücken. Der Kriegsherr richtete sich auf und drehte sich um. »General Melvar. Wie oft habe ich Ihnen eigentlich schon gesagt, daß Sie sich nicht von hinten an mich heranschleichen sollen?«
    Der General, ein hochgewachsener Mann, dessen Gesichtszüge recht beeindruckend wirkten, wenn er sich in der Gewalt hatte, sonst aber eher nichtssagend waren, lächelte. »Schon ziemlich oft.«
    »Und was haben Sie gerade getan?«
    »Ich habe mich mit der ganzen Grazie eines angeschossenen Rancor angepirscht, geradezu getrampelt habe ich, aber Sie waren so auf den armen Ensign Sprettyn konzentriert, daß Sie mich nicht bemerkt haben.«
    »Das ist das Zeichen echter Konzentration. Der Fähigkeit, sich gegen alles andere völlig abzukapseln.«
    »Selbstverständlich.«
    »Was wollen Sie?«
    Der General reichte ihm ein Datapad. Der Bildschirm war mit Schriftzeichen bedeckt. »Persönliche Mitteilung für Sie. Ist über Admiral Trigits alten Kanal hereingekommen.«
    Zsinj musterte ihn mit hochgezogenen Brauen und überflog dann den Text.

Weitere Kostenlose Bücher