X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust
wirklich ein begabter Mime, übrigens eine Fähigkeit, die auf seiner Heimatwelt Thakwaa weit verbreitet ist, was nur wenige wissen. Wenn wir moderne holographische Techniken mit traditionellem schauspielerischem Geschick kombinieren, könnten wir die Aufmerksamkeit des Kriegsherrn auf uns ziehen…«
Die anderen Gespenster hatten inzwischen zu kichern begonnen. Wedge musterte Face scharf, und er runzelte die Stirn. »Wie wär’s, wenn ich jetzt die Folgerungen bekäme, die mir schriftlich vorgelegt worden sind, Loran?«
Face schaffte es tatsächlich, überrascht zu blicken. »Ach, die! Tut mir leid.« Er wurde ernst. »Ich glaube, die Eiserne Faust ist für Kriegsherrn Zsinj von ungeheurer Bedeutung, nicht nur als eine mächtige Waffenplattform, sondern auch als Symbol – als Symbol seiner Karriere und seiner Macht. Wenn Kriegsherr Zsinj uns ähnlicher wäre, dann würde er wahrscheinlich eine Expedition in das von den Nachfolgern von Ysanne Isard regierte Territorium unternehmen, dort die Kuat-Werften überfallen und den nächstbesten Supersternenzerstörer stehlen, der dort gerade gebaut wird.«
Wedge warf ihm einen amüsierten Blick zu. »Das basiert auf der Annahme, daß Kuat an einem weiteren Supersternenzerstörer arbeitet. Die sind aber schrecklich teuer. Und obwohl sie unglaublichen Schaden anrichten können, kann eine wesentlich weniger aufwendige, feindliche Streitmacht sie zerstören… wenn auch unter erheblichen Verlusten an Personal.«
Face nickte. »Stimmt. Aber Zsinj würde niemals zugeben, daß ihm irgend jemand an militärischen Fähigkeiten gleichkommt, und deshalb würde er mit Sicherheit davon ausgehen, daß er mit einem Supersternenzerstörer unbesiegbar wäre. Und es will mir einfach nicht aus dem Kopf gehen, daß Zsinj angedeutet hat, er wolle Admiral Trigit auf eine höhere Position befördern. Wir dachten alle, daß er damit vielleicht den Rang eines Kapitäns auf der Eisernen Faust gemeint hat, aber was ist, wenn er in Wirklichkeit an einen weiteren Supersternenzerstörer gedacht hat?«
Einen Augenblick lang herrschte Stille, und dann meinte Phanan: »Du solltest deine dämlichen Ideen nicht vergessen, die in der Ausarbeitung nicht erwähnt sind.«
Face versuchte ihn mit einer Handbewegung abzutun, aber Wedge fragte nach: »Was für dämliche Ideen?«
Face verzog den Mund. »Bloß eine Idee. Ysanne Isard lebt.«
»Was?« Wedges Gesichtsausdruck war so verblüfft, als ob gerade jemand einen Stuhl auf seinem Kopf zertrümmert hätte.
Ysanne Isard hatte die imperiale Abwehr geleitet, als Imperator Palpatine vor Jahren gestorben war. Sie hatte seine Nachfolger überlebt, ein Konsortium aus seinen Beratern, und hatte schließlich selbst die Macht über das Imperium übernommen – wenn auch nicht dem Namen nach. Vor einigen Monaten war sie auf der Flucht vom Planeten Thyferra ums Leben gekommen, als Captain Tycho Celchu von der Sonderstaffel ihre Fähre abgeschossen hatte.
»Das Szenario ist folgendes«, erklärte Face. »Vor Monaten wird Ysanne Isard von Coruscant verjagt. In Wirklichkeit entfernt sie sich freiwillig, damit die Krytos-Seuche die nicht menschliche Bevölkerung des Planeten infiziert und sämtliche Ressourcen der Neuen Republik bindet, während wir Coruscant besetzen. Tatsächlich bleibt sie noch eine ganze Zeit nach ihrer angeblichen Flucht auf dem Planeten. Schließlich verläßt sie Coruscant, begibt sich nach Thyferra, übernimmt dort die Macht und wird schließlich von der Sonderstaffel ausgelöscht.
Nur – niemand hat wirklich mit eigenen Augen gesehen, wie sie in die Fähre stieg, in der sie angeblich geflohen ist. Nur – daß es nicht sonderlich intelligent von ihr war, in einem Fahrzeug zu fliehen, von dem sie doch wissen mußte, daß es wesentlich langsamer ist als die X-Flügler, die sie doch sicherlich verfolgen würden. Sie hatte sich ja schließlich zu einer Zeit, wo sie angeblich schon geflohen war, noch auf Coruscant versteckt. Und da erhebt sich die Frage: Was ist, wenn sie sich in Wirklichkeit gar nicht in dieser Fähre befunden und das Schiff mit Fernsteuerung kontrolliert und über ein Relais mit der Sonderstaffel gesprochen hat?«
Wedge schüttelte den Kopf. »Das kann ich mir nicht vorstellen. Schließlich war in der Verbindung keine Verzögerung festzustellen, nichts, was darauf hingedeutet hätte, daß sie nicht an Bord war.«
»Eine Fähre, die sie höchstpersönlich als Fluchtfahrzeug für einen Imperator ausgestattet hatte, könnte
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