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X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust

X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust

Titel: X-Wing 06 - Operation Eiserne Faust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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gut abgeschüttelt. Ich bringe uns aus ihrer Suchzone heraus, ehe sie sie ausweiten.«
    Face war Phanan beim Aufsteigen behilflich. Das war nicht leicht. Als er schon halb oben saß, stieß Phanan einen Schmerzensschrei aus, krümmte sich zusammen und zitterte, war sonst zu keiner anderen Bewegung mehr fähig. Face stützte ihn die ganze Zeit. Dann gelang es Phanan schließlich, eine einigermaßen normale Sitzhaltung auf dem Bike einzunehmen. Face stellte fest, daß Phanan, seit er das kühlende Wasser verlassen hatte, heftig zu schwitzen begonnen hatte und das Schwitzen auch nicht aufhörte.
    Face kletterte auf den Fahrersitz und gab Gas.
    Das Schubaggregat hustete heftiger als je zuvor, ließ die ganze Maschine zittern und starb ab.
    »Das Ding hast du wahrscheinlich gebraucht gekauft«, meinte Phanan.
     
    Phanan lag auf dem Rücken auf dem Bike. Er hielt die Sensoreinheit des Fahrzeugs in der Hand, die Face aus ihrer Verankerung entfernt hatte und die jetzt nur noch durch Drähte mit dem Fahrzeug verbunden war.
    Der Repulsorlift des Bikes funktionierte einwandfrei. Also hatte Face ein Seil, das er in dem kleinen Ladeabteil des Fahrzeugs gefunden hatte, an dessen Ausleger gebunden, und jetzt zog er das von den Repulsorliftern getragene Bike mit Phanan darauf hinter sich her.
    »So macht das richtig Spaß«, sagte Phanan. »Wie wär’s, wenn du mir ein paar Sonnenfrüchte schälen würdest, wo du doch schon gerade dabei bist?« Seine Stimme klang immer noch rauh und gequält.
    »Geht in Ordnung. Was immer du erlegst, ich werde es schälen. Wie sieht es mit unseren Verfolgern aus?«
    »Die Sensoren zeigen keinerlei Fahrzeuge in unserem Scanbereich. Den Sender im Kommlink unserer Maschine habe ich abgeschaltet, damit die ihn nicht anpeilen und uns finden können.«
    »Gut.«
    »Face?«
    »Ja?«
    »Danke, daß du gekommen bist.«
    »Wenn die dich erwischen, muß ich ein Dutzend Formulare ausfüllen.«
    »Ja, das leuchtet ein. Übrigens, hast du einen Plan? Oder machen wir einfach nur einen Spaziergang im Fluß?«
    »Recht viel weiter bin ich bisher noch nicht gekommen«, gab Face zu. »Ein Spaziergang flußabwärts, um ein wenig Bewegung zu bekommen und um meine Vorstellung von der unglaublichen Vielfalt menschlicher Kultur zu erweitern. Aber über kurz oder lang werden wir ja auf bewohntes Gebiet stoßen. Und dann schleiche ich mich einfach hinein und entführe dir einen Arzt.«
    »Geht in Ordnung«, sagte Phanan. Seine Augen hatte er geschlossen. »Ich hätte auch nie geglaubt, daß du ohne Satellitenhilfe deinen eigenen Hintern finden könntest.«
    »Von dort aus können wir dann ein Signal zum Stützpunkt absetzen. Wahrscheinlich sind wir hier weg, ehe es Abend ist.«
    »Geht in Ordnung.«
    »Vielleicht finde ich sogar eine nette Ärztin in der Stadt, und die könnte dann ja deinem Charme verfallen.«
    »Dazu kommt es bestimmt nicht. Weißt du, was ihre ersten Worte sein werden?«
    »Was?«
    »Sie wird sagen: ›Garik Loran? Ich falle in Ohnmacht…‹«
    Face drehte sich um. »Schau mich mal an.«
    Phanan reckte den Hals, um sehen zu können. »Oh, ja, stimmt, du trägst ja noch deine Schreckliche-Verbrennungen-Maske. Vielleicht habe ich doch eine Chance.« Er zuckte zusammen und krümmte sich dann, als ihn eine neue Schmerzwelle erfaßte.
    »Ach was, vergiß es. Wir werden sofort ärztliche Hilfe für dich beschaffen. Und das bedeutet, daß wir Zsinjs Leute rufen und uns ergeben.«
    Phanan nahm wieder eine halbwegs normale Haltung auf dem Bike an, wippte aber leicht vor und zurück, da es ihm offenbar unmöglich war, stillzuhalten. »Komm mal her.«
    Face platschte die paar Meter zu ihm zurück.
    Als er neben ihm stand, packte Phanan ihn am Halsteil seiner Pilotenmontur. Sein organisches Auge flammte fast genauso hell wie sein künstliches. »Hör mir zu, Face. Wir ergeben uns nicht, die würden uns mit Sicherheit identifizieren – dazu ist dein Gesicht unter dem Make-up und meine Prothese zu leicht zu erkennen. Wenn wir uns ergeben, löst sich der ganze Flederfalkenplan in Luft auf, und wir müssen, soweit es Zsinj betrifft, wieder ganz von vorn beginnen. Und das lasse ich nicht zu.«
    »Und wenn es dich das Leben kostet.«
    »Richtig.« Phanan ließ sich sichtlich erschöpft zusammensacken. »Ein neuer Anfang würde Zeit kosten. Zeit, in der Zsinj weitere Kolonien bombardieren und weitere Schiffe vernichten kann. Zusätzliche Tage, an denen es irgendeinen netten, jungen Arzt wie mich damals erwischen kann.

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