X-Wing 07 - Kommando Han Solo
dumpfes Geräusch und ein Aufstöhnen; sie blickte sich um und sah, wie Malan über den Boden rutschte, während Tolokai drohend auf sie zukam. Sie rannte, so schnell sie konnte, die Treppe hinunter.
Doch nicht schnell genug. Als sie den ersten Treppenabsatz erreicht hatte, spürte sie, wie etwas an ihrem Haar zerrte, und plötzlich stürzte sie die nächsten Stufen hinunter.
Sie spürte einen brennenden Schmerz durch ihre Brust schießen und blieb am Fuße der Treppe liegen.
Außer Atem und jetzt ohne jede Energie konnte sie nur die Treppe hinaufstarren, wo Tolokai stand. Sein Ausdruck war so vernünftig und ohne jedes Gefühl, wie er das immer war – so wie das bei jedem Gotal der Fall war. Sie versuchte ihn zu fragen, warum er das tat, konnte aber die Worte nur mit ihren Lippen formen.
Aber er verstand. Jeder Gotal hätte es verstanden. »Für mein Volk«, sagte er. »Um das Universum von der Geißel zu befreien, die ihr Menschheit nennt. Es tut mir Leid.« Er stieg bedächtig die Stufen hinunter.
Als er die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatte, kam Malan, dessen Tunika über und über mit Blut besudelt war, über das Geländer getaumelt und warf sich auf Tolokai. Die beiden Männer rollten die Treppe hinunter, und man konnte ihre Knochen krachen hören.
Mon Mothma versuchte aufzustehen, schaffte es immerhin, sich etwas zur Seite zu wälzen, und dann landeten die beiden auf ihren Beinen, pressten sie zu Boden.
Die beiden Männer lagen reglos und mit geschlossenen Augen da. Tolokais Kopf bildete einen unnatürlichen Winkel zu seinem Oberkörper – einen Winkel, den niemand überleben konnte. Malan stand schaumiges Blut auf den Lippen. Mon Mothma sah die beiden an und versuchte zu begreifen, was da in Tolokais Verstand ausgesetzt hatte… versuchte zu begreifen, wie Malan es geschafft hatte, ihn mit seinem Angriff zu überraschen. Eigentlich hätte das nicht möglich sein dürfen.
Dann gingen Malans Augen auf. »Iwo«, sagte er. »Iwo, Iwo…« Aber das war nur noch ein leises Flüstern, kaum mehr hörbar.
Mon Mothma beugte sich über ihn, um besser hören zu können.
»Zwo, ich werde Ihnen keinen Kaf bringen.« Seine Augen schlossen sich, und sein Kopf fiel zurück. Aber seine Brust hob und senkte sich immer noch, obwohl sein Atem rasselnd ging.
Mon Mothma musste handeln. Sie holte ihr Komlink heraus und schaltete es mit einem Daumendruck ein. »Notfall«, sagte sie. »Ratsstockwerk, Treppenschacht Eins. Notfall.«
Etwas Feuchtes rann ihr über das Gesicht. Sie wischte darüber und sah dann ihre Hand an in der Erwartung, Malans Blut zu sehen, aber was da an ihrer Handfläche glitzerte, waren nur ihre eigenen Tränen.
Galey war ein hünenhaft gebauter Mann mit einem gewaltigen Brustkasten und schien sonst nur aus Muskeln zu bestehen, mit Beinen, die so kurz waren, dass seine Größe dabei durchschnittlich blieb, aber niemand hätte den Mut gehabt, ihm zu sagen, dass er nicht wie ein Holostar gebaut war. Er hatte rotes, zottiges Haar, und sein Gesichtsausdruck wirkte dauernd fragend, als würde er nie recht verstehen, was sich um ihn herum abspielte.
Was freilich nicht den Tatsachen entsprach. Seinen Job verstand er hundertprozentig – das Programmieren von Menüs für die Cafeteria und das Offizierskasino auf der Mon Remonda. Er musste dafür sorgen, dass bei allen Konferenzen und Einsatzbesprechungen immer genug frisch gebrauter Kaf vorhanden war, und für wichtige Besucher spezielle Mahlzeiten zubereiten lassen.
Das war eine wichtige Aufgabe. Er wusste, dass seine Tätigkeit mindestens ebenso wichtig war wie die Arbeit der Piloten. Schließlich kam beim Militär der Magen immer an erster Stelle.
Aber der Job war nicht gut bezahlt, genoss wenig Ansehen, und deshalb war er bei seinem letzten Urlaub auf Coruscant höchst aufmerksam gewesen, als die intelligent blickenden Männer zu ihm kamen und ihm eine Menge Geld anboten.
Und jetzt erwartete man von ihm, dass er jemanden tötete. Eine wichtige Person. Das würde sorgfältiges Timing und präzise Vorbereitungen erfordern. Und Geschicklichkeit und Wissen.
Und deshalb freute er sich darüber, dass er sich genau zusammengereimt hatte, was die verschiedenen Anforderungen für Erfrischungen tatsächlich bedeuteten. Sie waren wie ein Code, und er hatte diesen Code geknackt.
Da war zum Beispiel eine Anforderung für eine große Kanne Kaf und Kleingebäck für den Konferenzraum des Captain. Das bedeutete eine außerplanmäßige Stabsbesprechung,
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