X-Wing 08 - Isards Rache
sie die Vorrichtung ein, worauf an der Längsseite ein schmaler Streifen von der Dicke einer Schlüsselkarte herausfuhr. Sie zog ihn schnell einmal durch den Kartenschlitz, und dann noch zweimal. Beim dritten Versuch öffnete sich die Tür klickend.
Mirax riss die Augen auf. »Wie hast du…?«
Iella zuckte die Achseln. »Die Tür hätte auch Whistler aufgebracht.«
»Ich auch, aber dann hätte man den Blasterschuss gehört.«
Iella drängte Mirax in den Vorraum des Büros und schloss die Tür hinter ihnen. »Die Abwehr verfügt über ein paar recht interessante Spielsachen. Man stellt das Ding auf den Schlosstyp ein, zieht den Streifen einmal durch, um den gültigen Code zu löschen, ein zweites Mal, um einen neuen einzugeben, und ein drittes Mal, um die Tür zu öffnen.«
Mirax lächelte. »Weißt du, wo Cracken diese Dinger herbekommt?«
»Ich bezweifle, dass ihm recht wäre, wenn du eines hättest.«
»Mhm, dann eignen sie sich wohl auch nicht für den Handel.« Mirax warf einen Blick in das Büro. »Andererseits, wenn man dieses Büro so sieht, könnte es viel lukrativer sein, für die Imps zu arbeiten.«
Iella konnte Mirax da nicht widersprechen. Zwei schulterhohe Wände mit gedrechselten Holzsäulen, die eine reflektierende, silberne Decke stützten, teilten den Vorraum, in dessen Mitte ein breiter Schreibtisch stand. Ein Stück rechts davon waren einige äußerst behaglich wirkende Sessel um einen runden Tisch angeordnet. Auf der linken Seite führte ein Durchgang in die Rechercheräume, zum Archiv, zu ein paar Einbauschränken und einer kleinen Teeküche. Zumindest war das auf den Plänen des Büros so bezeichnet gewesen. Hinter dem Schreibtisch waren drei Türen zu den Büros der drei Partner der Sozietät zu sehen.
Iella deutete mit einer Kopfbewegung in den offenen Flur. »Zuerst das Archiv und dann Wooters Büro. Wenn es hier Beweismaterial gibt, werden wir es auch finden.«
Als Iella sich das in der Xenoveterinärstation erbeutete Material angesehen hatte, hatte sie schnell erkannt, dass man damit nicht viel anfangen konnte. Deshalb hatte sie das Material beiseite gelegt und sich mehr um die Umgebung der Anlage gekümmert. Die Existenz des Labors war unumstritten, was man keineswegs von den äußeren Umständen sagen konnte. Die Gefangenen hatten behauptet, sie hätten geglaubt, jahrelang in der Anlage gewesen zu sein, aber das stand in deutlichem Widerspruch zu den Aussagen der Bewohner der Umgebung.
Oder, wenn die Gefangenen in der Zeit dort gewesen waren, hatten die Imps die Zuchtstation nur zur Tarnung betrieben.
Als Iella ihre Ermittlungen ausgeweitet hatte, war sie auf einen ortsansässigen Anwalt namens Mem Wooter gestoßen. Wooter hatte sich in der imperialen Ära seinen Lebensunterhalt als Anwalt für Diebe, Glitzerstimsüchtige und anderes Gelichter verdient, die von den imperialen Behörden vor Gericht gebracht worden waren. Meist waren es belanglose Fälle, die Wooter zugeteilt bekam, weil nach imperialem Gesetz jeder Gefangene Anspruch auf einen Pflichtverteidiger hatte. Er verstand sich allem Anschein nach recht gut darauf, Deals mit der Anklagevertretung auszuhandeln und ihr andererseits, wenn das Beweismaterial fadenscheinig war, das Leben nicht zu schwer zu machen.
Obwohl Wooter hauptsächlich als Strafverteidiger tätig gewesen war, hatte man ihn als Treuhänder eingesetzt, als die Xenoveterinärstation in Konkurs ging. Er bezahlte die Ausgaben der Anlage aus seiner Tasche und baute darauf, dass er seine Verluste später beim Verkauf des Instituts würde wettmachen können. Die Unterlagen über das Konkursverfahren, die Iella sich aus den Computern von Commenor besorgt hatte, machten einen sehr ordentlichen Eindruck, was im deutlichen Gegensatz zu Wooters Arbeitsweise bei Kriminalfällen stand. Jedenfalls hatte das Konkursgericht keine Probleme mit ihm, da er keine unvernünftigen Wünsche vorbrachte und ordentliche Belege für seine sämtlichen Auslagen beibringen konnte. Der Vorsitzende Richter hatte sogar einen Aktenvermerk angefertigt, in dem stand, dass das Gericht Wooter, falls seine Ausgaben den Wert der Anlage überstiegen, ihm ebenso gut das Institut übereignen und die Akten schließen könne.
Mirax schaltete die Leuchtplatten im Archiv ein und ließ den Blick über die endlosen Regale mit den Datacard-Schachteln schweifen. »Nun, eine bequeme Suche wird das jedenfalls nicht werden.«
»Nein, aber wir haben ja genug Zeit.« Sie hatten die Pläne des Büros mit
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