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X-Wing 08 - Isards Rache

X-Wing 08 - Isards Rache

Titel: X-Wing 08 - Isards Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stackpole
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hier wirklich Informationen für unseren Geheimdienst sammeln.
    Aber dazu war er zu sehr mit der Last seiner Gefühle und seiner inneren Leere beschäftigt. Er hatte vier Piloten verloren. Logisch betrachtet musste er zwar einräumen, dass die Überlebensrate in Anbetracht der drückenden Übermacht, der sie sich gegenüber gesehen hatten, an ein Wunder grenzte, aber die gefallenen Piloten wollten sich einfach nicht in Statistiken verwandeln. Lyyr und Slee waren relativ neu in der Staffel gewesen, aber die Tatsache, dass er sich an sie unter ihrem Vornamen erinnerte, bedeutete, dass sie den Schutzwall bereits durchdrungen hatten, den er gewöhnlich aufzubauen pflegte, um neue Piloten nicht näher kennen zu lernen.
    Der Verlust Asyrs jagte ihm eisige Schauer über den Rücken. Er hatte sie gemocht und hatte bewundert, wie sie sich gegen die bothanische Hierarchie aufgelehnt hatte, weiter bei der Staffel geblieben war und ihre Beziehung mit Gavin fortgesetzt hatte. Asyr war nie Kompromisse eingegangen und hatte sich nie vor einem Kampf gedrückt. Ihr Mut und ihre Entschlossenheit waren stets für alle in der Staffel Ansporn zu höchsten Leistungen gewesen. Der Stolz der Bothans auf sie hatte dazu geführt, dass Borsk Fey’lya und andere Politiker die Staffel meist in Ruhe gelassen hatten.
    Und Wes Jansons Tod… Wedge konnte gar nicht daran denken, ohne das Gefühl zu haben, eine unsichtbare Hand würde sich um sein Herz klammern. Er hatte das Gefühl, Wes schon eine Ewigkeit zu kennen. Seit der Entscheidungsschlacht von Yavin, nach der die Staffel neu aufgestellt worden war, hatten sie alles gemeinsam gemacht. Nach dem Sturz von Isards Regime auf Thyferra hatte Janson sich Wedge angeschlossen und gemeinsam mit ihm die Gespensterstaffel geführt und war dann während der Thrawn-Krise bei ihm geblieben. Obwohl Jansons etwas eigentümlicher Humor einem manchmal auf die Nerven gehen konnte, hätte Wedge jetzt alles darum gegeben, wenn Janson plötzlich mit seinem »Ha, ha, Commander« vor ihm aufgetaucht wäre.
    Vessery sah zu Wedge hinüber. »Ich will Sie ja nicht aus Ihren Gedanken reißen, aber es gibt da zwei Dinge, die ich Ihnen sagen muss.«
    Wedge schüttelte ruckartig den Kopf und sah den anderen leicht verdutzt an. »Bitte, Colonel.«
    »Zum einen würde ich mir wünschen, dass meine Leute und ich früher dort eingetroffen wären. Ich schreibe mir den Tod Ihrer Leute als Versagen meinerseits zu. Wenn man durch den Hyperraum fliegt, schafft man es nur selten, im exakt richtigen Augenblick zu einer Rettungsaktion einzutreffen, aber genau das hätte mir eigentlich gelingen müssen. Wenn ich unseren Kurs sorgfältiger ausgearbeitet hätte, wären wir rechtzeitig da gewesen.«
    Vesserys Stimme klang aufrichtig, und Wedge nickte dankbar. »Vielen Dank, Colonel. Sie konnten nicht genau wissen, wo die zuschlagen würden, also ist es nicht Ihre Schuld. Die Tatsache, dass Sie gekommen sind, hat vielen von uns das Leben gerettet, und dafür werde ich Ihnen ewig dankbar sein.«
    »Sehr freundlich von Ihnen, General.« Vessery blieb vor einer Tür stehen. »Das Zweite, was ich gerne sagen möchte, ist Folgendes: Die Person, die Sie jetzt dort drinnen sehen werden, ist für unser Eintreffen verantwortlich. Ohne die Befehle, die von diesem Büro ausgegangen sind, wäre die Sonderstaffel jetzt tot. Bitte versuchen Sie das im Gedächtnis zu behalten.«
    Wedge runzelte die Stirn. »Sie sollten nicht an die Propagandasprüche des Imperiums glauben, Colonel. Offiziere der Neuen Republik können sehr dankbar und höflich sein.«
    »Gut.« Vessery tippte eine Zahlenfolge in das Tastenfeld auf der Schließplatte ein, und die Tür schob sich auf. Er winkte Wedge in den abgedunkelten Raum. »Nach Ihnen.«
    Wedge trat ohne zu zögern in die Dunkelheit, ging über den hellen Lichtstreifen, der durch die geöffnete Tür in den Raum strömte. Als die Tür sich schloss und es völlig dunkel wurde, blieb er stehen und verschränkte die Hände hinter dem Rücken. Er hörte das Scharren von Vesserys Stiefeln auf dem Fußboden, als der andere Pilot neben ihm stehen blieb.
    Dann wurde es in dem Raum langsam hell, und die Beleuchtung hüllte die Holzvertäfelung, die Wände und Decke des ovalen Raums bedeckte, in ein orangefarbenes Leuchten. Das Holz war so meisterhaft und präzise zusammengefügt, dass die Jahresringe und die Maserung kunstvolle Muster bildeten, in denen sich der Blick des Betrachters leicht verlieren konnte. Die Einbauschränke

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