X-Wing 09 - Das letzte Gefecht
salutierte.
»Es ist kein Ren…« Wedge unterbrach sich und sah Tycho an. »Wenn er so weitermacht, sucht Hobbie seine Kleidung für die nächsten drei Tage aus.«
»Oh, gut«, sagte Hobbie.
Tycho nickte. »Halte heute Nacht die Augen offen, Wedge. Wir können ziemlich sicher sein, dass die Imperialen die gekauften Mörder auf uns angesetzt haben. Aber es lässt sich nicht ausschließen, dass es dort draußen auch Duellanten gibt, die dich um der Ehre willen töten wollen.«
Wedge wartete, bis Cheriss hinter eine Ecke trat. Daraufhin nahm er den Umhang ab, streifte ihn sich mit der dunklen Innenseite nach außen um die Schultern und verschwand zwischen den Fußgängern, die in die andere Richtung unterwegs waren.
Um diese Zeit – und ohne irgendwelche Veranstaltungen – war der Platz ihrer ersten Landung auf Adumar fast leer. Es gab dort keine Lampen, aber es kam genug Licht von den beiden Monden des Planeten; einer von ihnen zeigte sich als große helle Scheibe am Himmel.
Die Bühne, von der aus Wedge seine kurze Ansprache gehalten hatte, existierte nicht mehr, im Gegensatz zu den vier Metallpfählen mit den Lautsprechern. Leere zeigte sich dort, wo die Piloten mit ihren X-Wings gelandet waren. Wedge und seine Kollegen hatten ihre Maschinen bereits zum großen Balkon ihres Quartiers gebracht.
So verlassen der Platz im Vergleich mit dem Tag ihrer Ankunft auch wirkte, er war nicht völlig leblos. Nicht weit vom ersten Landeplatz der X-Wings entfernt standen Männer und Frauen im Kreis und beobachteten ein Blasterschwertduell. Trotz der recht großen Entfernung sah Wedge grüne und violette Linien in der Luft, hörte auch das Krachen einer Entladung, als eine Schwertspitze auf etwas Festes traf. Offenbar handelte es sich dabei nicht um den Leib eines der Duellanten, denn der Kampf ging weiter. Einige Sekunden später krachte es erneut, und ein Schrei erklang, gefolgt von einer dritten Entladung und Applaus.
Ein weiteres Leben, das einfach so verloren ging, ohne irgendeinen Sinn. Wedge schüttelte den Kopf.
Weiter vorn wartete eine schmale Silhouette unter dem kleinsten der dunklen Bildschirme. Als ihn noch etwa zehn Meter von ihr trennten, ging er langsamer und dachte daran, dass er besser darauf verzichten sollte, Iellas wahren Namen zu nennen. Aber er wusste nicht recht, welche Art von Gruß angemessen war. Schließlich fragte er: »Darf ich näher kommen?«
»Du darfst.« Es war Iellas Stimme. Sie strich die Kapuze ihres Mantels zurück, als Wedge zu ihr trat, und Mondschein fiel auf ihr Gesicht. Sie streckte beide Hände aus.
Er griff danach und stand einige Sekunden lang sprachlos da.
Iella lachte. »Gestern warst du beredter.«
»Es geschieht oft, dass ich solche Reden halten muss.« Wedge bemerkte eine zweite, große Silhouette – vermutlich ein Mann – tief im Schatten des nächsten Gebäudes. »Ein Freund von dir?«
»Mein Leibwächter«, sagte Iella. »Hier kann sich jeder mit einer einigermaßen einträglichen Arbeit Leibwächter für solche Situationen leisten. Hast du einen?«
»Nicht bei mir, nein. Sie hat heute Abend schon jemanden für mich getötet.«
»Getötet? Hat man dich angegriffen?«
»Uns alle. Auch Tycho, Wes und Hobbie. Wir haben die Sache unverletzt überstanden.« Wedge bewegte den Arm so, als stieße er mit einem Blasterschwert zu. »Vier Klingen auf Besuch, die mit gedungenen Mördern fertig wurden. Das gibt Gesprächsstoff für den Hof.« Iella schien blass geworden zu sein. Wedge beugte sich etwas näher. »Ist alles in Ordnung mit dir?«
»Ja. Ich bin nicht die einzige Person, der hier Gefahr droht, Wedge. Du musst vorsichtig sein. Diese Leute lieben Duelle und töten sich gegenseitig, um Ehre zu gewinnen. Es könnte noch jemand anders auf den Gedanken kommen, dich zu ermorden.«
Wedge winkte ab. »Wie ist es dir ergangen?«
Iellas Gesicht blieb ernst. »Eigentlich ganz gut. Ich habe hart gearbeitet. Mal Außeneinsätze, mal Analysen. Es wird nie langweilig.«
»Das klingt nicht so, als hättest du etwas gefunden, dem du dich wirklich widmen möchtest.«
Iella zuckte mit den Schultern, und Wedge spürte, wie die Distanz zwischen ihnen wuchs. »Ich schätze, in dieser Hinsicht bin ich nicht wie du. Nun, Wedge, es war mir möglich, hierher zu kommen, aber ich kann nicht lange bleiben. Worum geht es?«
Wedge seufzte. »Zuerst die Pflicht. Ich muss wissen, was wirklich auf Adumar los ist. Man hat mich gewissermaßen als Botschafter hierher geschickt, aber
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