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X-Wing 09 - Das letzte Gefecht

X-Wing 09 - Das letzte Gefecht

Titel: X-Wing 09 - Das letzte Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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mich einen Tag zuvor überrascht, schockiert oder gekränkt hätten, spielten plötzlich keine Rolle mehr.« Er öffnete die Augen, suchte nach Cheriss’ Blick und hielt ihn fest. »Sie haben wie ich seit jungen Jahren Blut an den Händen. Deshalb weiß ich, dass Sie nicht schockiert wären. Ich versuche nicht, Sie zu schützen.«
    »Ist sie… Pilotin? Die Frau gestern Nacht.«
    Wedge dachte über die Frage nach und überlegte, wie weit er gehen wollte, um Cheriss’ Neugier zu befriedigen. »Nein.«
    Ihre Miene erhellte sich. »Nein? Nein. Nein. Ich hoffe, Sie fliegen gut heute. Ich meine, ich weiß, dass Sie heute gut fliegen werden, aber ich hoffe, dass es auch andere sehen. Denken Sie daran, die Anzahl zu nennen, wenn Sie eine Herausforderung annehmen.«
    Wedge nickte. Über dieses Protokoll wusste er inzwischen Bescheid. Wenn er darauf verzichtete, bei der Annahme einer Herausforderung die Anzahl der Piloten zu nennen, indem er zum Beispiel »Wir akzeptieren vier« sagte, so bedeutete das: Die Angreifer konnten beliebig viele Piloten gegen ihn einsetzen. Normalerweise achtete man darauf, dass die Anzahl der Herausforderer mit der der Piloten im eigenen Geschwader übereinstimmte.
    Er beobachtete, wie Cheriss ganz nach vorn trat und sich über das Geländer des Transporters in den Wind beugte. Irgendetwas hatte sie auf geheimnisvolle Weise in eine fröhliche junge Frau verwandelt.
    Wedge kehrte zu seinen Piloten zurück. »Versteht das jemand von euch? Ihren Stimmungswandel?«
    »Lieber erschieße ich mich, als darüber zu reden«, sagte Tycho.
    Hobbie zuckte mit den Schultern. »Nicht mein Thema, Wedge.«
    Janson hob die Arme und warf den Mantel über die Schultern zurück. Es war eine geübte Geste – an diesem Morgen hatte er sie schon vierzigmal wiederholt. Er zog den Mantel wieder nach vorn, sodass Wedge die flexiblen Flachschirme an der Vorderseite sah – ihre Bilder zeigten Janson auf der Empfangsbühne. »Ich verstehe sie, Boss«, sagte Janson. »Aber du möchtest nicht Bescheid wissen. Glaub mir.«
    »Wenn Janson ›Du möchtest nicht Bescheid wissen‹ sagt, ist das wie beim Jonglieren mit thermischen Sprengkapseln«, erwiderte Wedge. »Wenn man sie auffängt und wieder in die Luft wirft, weiß man nie, ob der Daumen den Zünder berührt…« Er seufzte und sah Janson an. »Ich möchte Bescheid wissen…«
    »Wenn du darauf bestehst… Du hast ihr gesagt, jene Frau sei keine Pilotin, nicht wahr? Nun, Cheriss ist ebenfalls keine Pilotin. Sie kann es nicht mit dem Prestige einer Pilotin aufnehmen. Aber du hast dich mit einer Frau getroffen, die keine Pilotin ist. Und du hast Cheriss eben mitgeteilt: ›Ja, auch du hast eine Chance bei mir.‹«
    Wedge stand da, dachte darüber nach und glich unbewusst die schwankenden Bewegungen des Transporters aus. »Du hast Recht, Wes«, sagte er.
    »Du wolltest nicht darüber Bescheid wissen.«
    »Nein, ich wollte es nicht.«
    Janson grinste. »Bumm.«
     
    Wedge und Tycho flogen gegen Janson und Hobbie. Als die Entfernung immer mehr schrumpfte, beobachtete Wedge auf der Lichttafel die eckigen Klammern bei den beiden »feindlichen« Klinge-32. Sie waren zuerst verschwommen und wurden deutlicher, als die Sensoren die Jäger besser erfassten. Gleichzeitig kam ein rhythmisches und unheilvoll klingendes dumpfes Brummen aus der Konsole und wies darauf hin, dass der Feind zu einer immer genaueren Zielerfassung in der Lage war.
    Als die Klammern ganz schwarz und undurchsichtig wurden, erreichte das warnende Brummen seine maximale Lautstärke. Wedge rollte nach Backbord und begann mit einem Sturzflug, der ihn innerhalb weniger Sekunden hunderte von Höhenmetern verlieren ließ, steuerte seine Maschine dann wieder nach oben und suchte nach Janson und Hobbie, die sich alle Mühe gaben, der Zielerfassung zu entgehen.
    Wedge richtete seine Klinge-32 auf die beiden Ziele und stellte zufrieden fest, dass ihm der Jäger immer vertrauter wurde. Die Anzeigen wiesen ihn darauf hin, dass Janson nach Steuerbord auswich und Hobbie nach Backbord. Er folgte der ersten Maschine und verließ sich darauf, dass Tycho das Manöver vervollständigte, indem er sich die andere vornahm.
    Er hatte Janson gerade in den Klammern der Zielerfassung, als der andere Jäger das Feuer eröffnete – blaue Blitze kamen aus den Hecklasern. Wedge knurrte unzufrieden mit sich selbst. Er war nicht an den Kampf gegen Jäger mit Heckwaffen gewöhnt und hatte sie vergessen. Janson hingegen war ein erfahrener

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