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X-Wing 09 - Das letzte Gefecht

X-Wing 09 - Das letzte Gefecht

Titel: X-Wing 09 - Das letzte Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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reichte.
    Wedge betrachtete sie. »Lavendelblau. Ich verbinde unangenehme Erinnerungen mit Kleidung in dieser Farbe. Ich glaube, sie passt einfach nicht zu mir.«
    »Gerade deshalb eignet sie sich gut zur Tarnung.«
    »Verstehe.« Wedge setzte die Maske auf, zog die Kapuze über den Kopf und wandte sich an die Piloten. »Nun?«
    Janson gab sich überrascht. »Wer sind Sie? Und was haben Sie mit Wedge gemacht?«
    Wedge seufzte. »Es ist immer gut, einen Freund im Publikum zu haben.«
     
    Garhams-am-Strom entsprach nicht unbedingt Wedges Erwartungen. Es war keine Spelunke. Weniger als zwei Wohnblocks vom Pilotenquartier entfernt präsentierte das Lokal teure Steinsäulen, von Vorhängen separierte Nischen, einen ausgezeichneten Service und anständige Getränke, wobei es sich in den meisten Fällen um Variationen von zwei Arten handelte: ein Bier (»Gebräu«) und Schnaps (»Hartes«), den man aus einer auf Adumar weit verbreiteten Getreideart brannte, aus Chartasch.
    Aber man legte großen Wert auf die Privatsphäre der Gäste. Der Eingang befand sich in einer dunklen Seitenstraße, und die matte Beleuchtung schuf Schatten in allen Ecken. In den Nischen konnte man allein sein. Um diese Zeit waren jedoch alle besetzt, und deshalb wählte Wedge einen dunklen Platz an der Theke.
    Er trank »Gebräu« und beobachtete die Leute aus Cartann, dachte über ihr Schicksal und sein eigenes nach.
    Eigentlich war es eine einfache Frage. Wenn Adumar mit einem kleinen Zaubertrick plötzlich eine Weltregierung aus dem Ärmel schüttelte, und wenn Wedge sie veranlassen konnte, sich der Neuen Republik anzuschließen, indem er gegen einige Piloten kämpfte, die ein Duell um Leben und Tod mit ihm führen wollten – konnte er ablehnen?
    Nein, es gab noch eine zweite Frage. Wenn sich Adumar der Neuen Republik anschloss – wer war dann besser dran?
    Eins nach dem anderen. Wenn sich Wedge Zeit nahm, darüber nachzudenken, sah er sich als Soldaten. Er hatte sich für eine Sache eingesetzt, für die Rebellen-Allianz, weil sie seiner Ethik und seinen Überzeugungen entgegenkam. Er führte Befehle aus und riskierte sein Leben, um Ziele zu erreichen, an die er glaubte. Aus dem gleichen Grund gab er Befehle und riskierte das Leben anderer Personen.
    Aber die Piloten, die auf dieser Welt gegen ihn kämpfen wollten, waren keine Feinde, sondern potenzielle Verbündete. Sie wollten ihn töten oder von ihm getötet werden, um dadurch so genannte Ehre zu erringen.
    Die anderen Gäste im Lokal waren hauptsächlich Männer, aber es befanden sich auch einige Frauen unter den Anwesenden. Ihr Gebaren wies Wedge darauf hin, dass es sich wie bei den Männern um Piloten oder Angehörige des niederen Adels handelte, die ein Gläschen trinken und sich anonym amüsieren wollten. Keine der Frauen machte Anstalten, neben Wedge Platz zu nehmen und sich anzubieten; offenbar hielten sich hier keine Prostituierten auf.
    Die Personen an der Theke lächelten, machten bittere Bemerkungen, hoben beide Hände, um Flugmanöver zu beschreiben, stritten erst leise und dann immer lauter über eine gemeinsame Bekanntschaft oder eine Liebesrivalität. In Garhams-am-Strom ging es so zu wie in allen solchen Lokalen, die Wedge kannte, mit einem Unterschied: Einer der Streitenden hob die Faust, den Knöchel des Mittelfingers nach vorn geschoben, und klopfte damit leicht ans Kinn des anderen. Der zweite Mann versteifte sich und nickte. Beide legten Münzen auf die Theke, eilten hinaus und griffen nach ihren Blasterschwertern, noch bevor sie draußen waren.
    Wedge schüttelte den Kopf. Da war es wieder, das Duellieren, die fast verrückte Missachtung des Wertes von Leben. Konnte es der Neuen Republik schaden, wenn sie eine Kultur aufnahm, die so bereitwillig Leben auslöschte?
    Er war ganz ehrlich zu sich selbst und gab zu, dass der Neuen Republik dadurch vermutlich kein Schaden erwuchs. Besucher von anderen Welten würden sich wahrscheinlich nicht vom adumarischen Duellfieber anstecken lassen, wohingegen Adumari-Piloten beim Militär der Neuen Republik mit einer Erweiterung ihres Horizonts rechnen durften. Wedge beobachtete diesen Vorgang bereits bei den Piloten, die mit simulierten Waffen gegen ihn antraten.
    Das beantwortete die zweite Frage. Es schadete nicht, Adumar in die Neue Republik zu integrieren, und dadurch gab es die Möglichkeit, mehr Protonentorpedos herzustellen.
    Damit blieb die erste Frage übrig. Wenn echte, um Leben und Tod geführte Duelle nötig waren, um Adumar

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