X-Wing 09 - Das letzte Gefecht
die Weltregierung angekündigt.
Wedge und die Rot-Staffel verbrachten den nächsten Morgen und Nachmittag auf die übliche Weise. In diesem Zusammenhang sprachen sie inzwischen von ihrer »Flugschule«: Sie nahmen die Herausforderungen adumarischer Piloten an und zeigten ihnen, wie die Neue Republik an solche Dinge heranging. An diesem Tag gab es weniger Herausforderungen, wodurch sie manchmal für längere Zeit einfach nur fliegen konnten, was ihnen allen gefiel.
Auf dem Weg zurück zu ihrem Quartier wartete keine jubelnde Menge am Straßenrand. Nur an den Toren des Luftwaffenstützpunkts hatten sich einige Bewunderer eingefunden. Es fehlte eine Cheriss, die ihnen mitteilte, wie die imperialen Piloten bei den Herausforderungen dieses Tages vorgegangen waren. Die Fahrt zu ihrem Wohngebäude verlief friedlich und ereignislos.
»Es sind keine Freunde übrig«, sagte Janson und lehnte sich ans Geländer. »Wir haben es geschafft, uns den Hass aller Leute zuzuziehen.«
Tycho sah ihn an und lächelte schief. »Ich dachte, das hättest du zeit deines Lebens zu erreichen versucht.«
»Guter Hinweis.« Janson straffte die Schultern. »Worüber beklage ich mich? Nein, warte, ich weiß. Es sind noch keine Statuen von uns errichtet worden, um den Adumari Gelegenheit zu geben, mit faulem Obst danach zu werfen.«
»Gedulde dich noch ein paar Tage«, sagte Hobbie.
Für den Empfang am Abend trugen sie erneut ihre Galauniformen. Als sie diesmal den Außenhof der Königlichen Residenz betraten, fiel es ihnen nicht schwer, die imperialen Piloten ausfindig zu machen. Auch sie trugen ihre Galauniformen, ein makelloses Grau, das von der langen Tradition des Imperiums kündete. Nach den Maßstäben der adumarischen Kleidung waren die Uniformen schmucklos und langweilig, aber gerade dadurch fielen sie in der Menge auf.
»Sie sind unserem Beispiel gefolgt«, sagte Janson. Sein Lächeln wirkte ansteckend. »Ich wette, dass Sie den Befehl dazu bekamen. Zwickt ein wenig, nicht wahr, General Phennir?« Mehr als ein Dutzend Meter trennten ihn von dem imperialen Offizier, der ihn kaum hatte verstehen können. Dennoch richtete Phennir einen finsteren Blick auf ihn.
Tomer trat zu ihnen. »Ein Krieg steht bevor«, sagte er kummervoll. »Er lässt sich nicht mehr vermeiden.«
»Tun Sie mir einen Gefallen und hören Sie auf mit diesem Theater«, sagte Wedge. »Vielleicht bedauern Sie es ein wenig, dass ein Krieg droht, aber der Rest verläuft ganz nach Ihrem Plan.«
»Meinem Plan?«, wiederholte Tomer verwirrt. »Ich glaube, Sie bringen da etwas durcheinander, General.«
»Nein. Für mich ist die Sache ziemlich klar. Gehen wir ein wenig in der Zeit zurück. Sie werden als regionaler Geheimdienstchef hierher geschickt, mit dem Auftrag, Adumar in die Neue Republik einzugliedern.«
»Ich bin nur ein Diplomat…«
»Still. Aber Sie brauchen eine Weltregierung, um die Aufgabe zu erleichtern, und deshalb beginnen Sie damit, den Oberhäuptern der adumarischen Nationen eine solche Veränderung nahe zu bringen. Bisher alles schön und gut.«
Tomer schüttelte den Kopf, doch Wedge hatte seine volle Aufmerksamkeit.
»Jetzt wird’s heikel. Die Adumari wollen mit berühmten Piloten reden, und deshalb lassen Sie mich kommen. Sie wollen in erster Linie, dass ich den adumarischen Hof unterhalte, denn ich habe keine nennenswerten diplomatischen Fähigkeiten. Als ich eintreffe, stellen Sie fest, dass auch das Imperium hier ist, und dadurch fühlen Sie sich plötzlich sehr unter Druck gesetzt. Je mehr Zeit die Imperialen haben, desto interessanter könnten sie für die Adumari werden, die blutigen Sport lieben und den Tod im Kampf verehren. Sie müssen also rasch handeln. Das bedeutet, eine Weltregierung muss so schnell wie möglich gebildet werden. Sie legen dem Perator von Cartann nahe, eine solche Regierung zu schaffen, indem er die anderen Staaten unter Druck setzt oder sie erobert. Besondere Mühe brauchen Sie sich nicht zu geben, denn dieser Plan kommt der Neigung des Perators entgegen. Wir fliegen Jäger zur Freude des Publikums, während Sie sich anschicken, tausende und vielleicht sogar Millionen von Unschuldigen in einem Krieg zu opfern, mit dem Sie das Ziel Ihrer Mission erreichen wollen.«
»Sie interpretieren alles auf eine sehr negative Weise.«
Wedge spürte jähen Triumph – Tomer leugnete seine Verbindung zum Geheimdienst nicht mehr. »Und die Sache ist: Sie müssen erfolgreich sein, denn nur dadurch können Sie sich retten. Sie
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