X-Wing 09 - Das letzte Gefecht
verstehe.« Der Perator nickte, und sein Gesichtsausdruck deutete darauf hin, dass er trotz eines schmerzlichen Verrats vernünftig bleiben wollte. »Bitte ziehen Sie sich zurück.«
Wedge und seine Piloten drehten sich um und gingen fort.
Auf dem Rückweg kamen sie an Tomer vorbei, der zur Gruppe des Perators eilte. »Das war unsere letzte Chance, etwas Positives zu bewirken«, stieß Tomer hervor. »Jetzt muss ich versuchen, den von Ihnen angerichteten Schaden wieder gutzumachen.« Hastig setzte er den Weg zum Gefolge des Perators fort.
»Nun«, sagte Janson, »wie ist es, Ex-Diplomat zu sein?«
Wedge lächelte schief. »Ich habe mich schon besser gefühlt.«
»Glaubst du, man lässt uns zur Allegiance zurückkehren? Oder wird man uns vor eine Laserkanone der planetaren Verteidigung stellen und nach oben schießen?«
Tomer hatte den Perator erreicht und gestikulierte beschwörend. Der cartannische Regent schüttelte immer wieder den Kopf und hörte schließlich gar nicht mehr zu. Als Tomer die Gruppe des Herrschers verließ, zeigte sich deutliche Niedergeschlagenheit in seinem Gesicht.
»General Antilles!«, rief der Perator. »Nein, treten Sie nicht vor. Ich möchte nicht, dass Sie noch näher kommen, als Sie mir schon sind.«
Wedge wartete und schenkte der Rüge in den Worten des Regenten keine Beachtung.
»Ich erkläre Sie hiermit zum Staatsfeind von Cartann«, sagte der Perator. »Aber Lord Tomer Darpen wies mich darauf hin, dass der Preis für Cartann zu hoch sein könnte, wenn wir Sie auf der Stelle hinrichten, wie Sie es verdienen.«
»Diese Sache ist gerade noch viel schlimmer geworden«, murmelte Hobbie.
»Deshalb verbanne ich Sie und Ihre Piloten. Ab sofort sind Sie ohne Rechte. Verlassen Sie Cartann über den Luftwaffenstützpunkt Giltella und kommen Sie mir nie wieder vor die Augen.«
Wedge wandte sich wortlos vom Perator ab, schritt zum Ausgang und fühlte dabei, wie ihm das Blut aus dem Gesicht wich. Die schwere Bürde des schon seit einer ganzen Weile befürchteten Misserfolgs bei dieser diplomatischen Mission senkte sich auf ihn herab. Dieser Moment fühlte sich alles andere als gut an – seit langem hatte er sich nicht mehr so schlecht gefühlt.
Nein, das stimmte nicht ganz. Ähnlich schlecht hatte er sich während jener kurzen Momente gefühlt, als ihm klar geworden war, Iella verloren zu haben. Das hatte er überlebt und überwunden. Er musste auch dies durchstehen.
Mit eiligen Schritten schloss Tomer zu ihm auf. »Sie sind in Schwierigkeiten.«
»Ich dachte, meine Schwierigkeiten sind vorbei.«
»Nein. Wahrscheinlich bekommen Sie gar keine Gelegenheit, Ihre Klingen zu erreichen.«
Wedge blieb stehen. »Die Klingen? Wir kehren zu unseren X-Wings zurück.«
Tomer schüttelte den Kopf. »Sie sind beschlagnahmt.«
»Beschlag…«
»Genau in diesem Augenblick. Sie werden von Ihrem Balkon verschwunden sein, bevor Sie ihn erreichen können – man bringt sie wie Frachtgut fort. Sie sollten sich etwas in Hinsicht auf Ihren rechtlosen Status einfallen lassen, wenn Sie überleben wollen.«
Wedge sah sich um. Kein Adumarer stand näher als sechs Meter, und die meisten von ihnen beobachteten ihn mit Anteilnahme – oder mit einem Abscheu, den auch Wedge empfand, als er sich vorstellte, dass die Adumari seine X-Wings anrührten. Und als er begriff, dass er Antworten von dem Mann brauchte, den er am liebsten niedergeschlagen hätte. »Na schön. Was hat es mit dem rechtlosen Status auf sich?«
»Es bedeutet, dass Sie irgendwie Giltella erreichen müssen. Dort warten vier raumtüchtige Klingen auf Sie. Wenn Sie damit an den Jägern vorbeikommen, die zweifellos in der Luft sind, um sie abzuschießen, bleiben Sie am Leben und können zur Allegiance fliegen. Aber…« Tomer zuckte hilflos mit den Schultern. »Jeder kann Sie töten, Wedge. Es ist völlig legal. Von der Tür dieses Palastes bis zur Allegiance sind Sie Freiwild.«
»Was bedeutet: Je länger wir warten, desto mehr Kräfte können die Adumari gegen uns mobilisieren«, sagte Hobbie.
Tomer nickte. »Ja. Rein theoretisch könnten Sie auch mit Ihren Freunden kommunizieren und sie gegen Ihre Feinde Aufstellung beziehen lassen. Aber auf diesem Planeten haben Sie keine Freunde, die Ihnen helfen können.« Er richtete einen entschuldigenden Blick auf Wedge. »Es tut mir Leid. Der Perator war außer sich. Er hätte Sie sofort hinrichten lassen, wenn ich nicht…«
Ȇber Ihren Anteil an diesem ganzen Durcheinander reden wir
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