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Xander, auf Liebe und Tod

Xander, auf Liebe und Tod

Titel: Xander, auf Liebe und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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erzählt, wo das ist.«
    Aber natürlich, Giles entsann sich seiner eigenen Worte: Sie lockt
unschuldige Jungfrauen in ihr Nest.
    »Versuche ihre Adresse in der Liste der Lehrervertretungen zu
finden, Will«, rief Buffy und wandte sich dann Giles zu. »Und Sie müssen
die Schallwellen von Fledermäusen aufzeichnen, und zwar dalli.«
    Giles nickte mechanisch. »Schallwellen von Fledermäusen, in
Ordnung.« Dann ging ihm auf, dass ihm offenbar eine wesentliche Information
entgangen war. »Wozu?«
    »Fledermäuse fressen diese Dinger. Ich habe gelesen, dass, sobald
die Gottesanbeterin ihre Schallwellen vernimmt, ihr gesamtes Nervensystem den
Bach runter geht.«
    »Den Bach runter«. ›Tranchieren‹… Diese Ausdrucksweise verursacht
mir noch Schwindelanfälle, dachte Giles. »Und wo finde ich…?«
    »In der Videothek«, entgegnete Buffy ungeduldig und schob Giles in
die entsprechende Richtung. »Es gibt da keine Bücher, aber es ist trotzdem
finster und muffig. Sie werden sich wie zu Hause fühlen. Nun machen Sie schon!«
    Giles verschwand zuerst in seinem Büro, um eines der tragbaren
Aufnahmegeräte zu holen, die ihm sein Vorgänger hinterlassen hatte. Hinter sich
hörte er Buffy sagen »Ich schätze, ich übernehme die Verteidigung«,
gefolgt von dem Geräusch des Waffenschranks, der geöffnet wurde.
    Giles fand ein Mikroband, auf das er in den ersten Tagen an der
Sunnydale High ein paar Notizen gesprochen und das er seither nicht mehr
gebraucht hatte. Er schob es in sein Diktiergerät und wagte sich anschließend
in die Videothek, wo er, wie er zugeben musste, noch nicht allzu oft gewesen
war. Wie der Zufall so spielt galt das auch für die Schüler - die Sammlung
bestand zum größten Teil aus Lehrmaterial, das vom Lehrkörper benutzt wurde und
das, wie Giles bald herausfand, auch ein Band über Fledermäuse enthielt.
    Es gab auch Equipment, mit dem man hochwertige Audioaufnahmen von
Videos kopieren konnte, aber Giles hatte keine Ahnung, wie man die Geräte
bedienen musste, außerdem fehlte ihm dazu jetzt die nötige Zeit. Er fand das
entsprechende Videoband - und stellte betrübt fest, dass die letzte Person, die
es benutzt hatte, laut Karteikarte Michael Gregory gewesen war - und legte es
ein. Als es in dem Film um Schallwellen ging, richtete Giles das Diktiergerät
auf den Lautsprecher des Fernsehers und drückte auf Record.
    Nach zehn unendlich langen Minuten war die Aufnahme, um deren
Zulänglichkeit er inständig betete, abgeschlossen. Er spulte das Band zurück und spielte es ein paar Sekunden ab, um
sich zu vergewissern, dass die Aufnahme gelungen war. Plötzlich bemerkte er,
dass die Batterieanzeige flackerte. Da er nicht riskieren wollte, dass das
Gerät mitten im Kampf seinen Geist aufgab, schob Giles das Band in einen
anderen Recorder.
    Er kehrte in den Hauptteil der Bibliothek zurück, als der Computer
soeben ein Blatt Papier für Willow ausdruckte. »Ich hab die Adresse«, rief sie.
    »Super«, sagte Buffy, die ihren gepackten Rucksack auf den Tisch
wuchtete. »Giles?«
    »Diese Schallwellen aufzuzeichnen«, antwortete er, während er
Buffy den kleinen Recorder übergab, »kam auf irgendeine beruhigende Weise dem
Gefühl gleich, die Zähne aufgebohrt zu bekommen.«
    »Lasst uns aufbrechen«, sagte Buffy.
    Sie machten sich auf in Richtung Ausgang. Auf dem Weg studierte
Willow den Ausdruck und meinte. »Laut der Personalakte von Miss French wurde
sie 1907 geboren. Damit wäre sie ungefähr neunzig Jahre alt.«
    »Sie hat sich ausgesprochen gut gehalten«, bemerkte Giles. Es
dauerte nicht lange, bis sie die Adresse der Lehrerin - 837 Weatherly Drive -
gefunden hatten. Giles parkte den Wagen direkt vor dem Haus, und die Jägerin,
der Wächter und Willow stiegen aus. »Und was jetzt?«, wollte Giles wissen,
während sie sich dem Eingang näherten. »Wir können ja schlecht einfach die
Vordertür eintreten.«
    »Stimmt, das wäre äußerst unelegant«, meinte Buffy und schickte
sich an, die Vordertür einzutreten.
    In diesem Moment öffnete sich die Tür und gab den Blick auf eine
verhutzelte alte Frau frei, die eine Strickjacke und eine Brille mit dicken
Plastikgläsern trug. »Hallo, meine Liebe«, sagte sie, »ich dachte doch, ich
hätte etwas gehört… Willst du mir etwas verkaufen? Ich wäre dir ja gerne
behilflich, aber leider ist es so, dass ich ein bisschen knapp bei Kasse bin,
meine Rente…«
    »Ich will zu Miss French«, sagte Buffy langsam. »Ich bin Miss
French«, antwortete die Frau voller

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