Xander, auf Liebe und Tod
Und bei der Paarung machen sie
es genauso. Das Weibchen beißt dem Männchen den Kopf ab, während sie…«
»Nein, nein, nein!«, rief Willow, und Buffy kam mit einiger
Verspätung zu Bewusstsein, dass sie vielleicht zu anschaulich berichtet hatte.
»Sieh mal, Xander ist… ich mag… seinen Kopf, das ist der Teil, wo
seine Augen und Haare sind - und sein hinreißendes Lächeln…«
»Wow, nun mach mal halblang, Will«, sagte Buffy und legte ihrer
Freundin die Hand auf die Schulter. »Xander schwebt in keiner unmittelbaren
Gefahr. Ich habe selbst gesehen, wie er die Schule verlassen hat. Er ist in
diesem Moment wahrscheinlich schon zu Hause und in Sicherheit.«
Xander kam zu sich und fand sich inmitten von - Stroh ? Er
saß auch nicht mehr auf Miss Frenchs Sofa, sondern lag auf einem festen und
sehr unbequemen Untergrund in einem sehr dunklen Raum. Und, so stellte er jetzt
fest, in einem Käfig.
Dann sah er die riesige Gottesanbeterin.
Aber das ist doch völlig unmöglich, dachte er.
Er erinnerte sich an Buffys Worte. »… genau genommen ein großes
Insekt…«
Oh Mann.
»Miss… French?«, flüsterte er zaghaft.
»Bitte«, entgegnete die riesige Gottesanbeterin mit der Stimme, in
die er sich auf der Stelle verliebt hatte, »nenn mich Natalie.«
Oh Mann.
Plötzlich packte eine Hand seinen Arm. »Aaaaah!«
Die Hand gehörte zu jemandem im angrenzenden Käfig. Und dieser
Jemand entpuppte sich als… Blayne?
Verschiedene Dinge wurden Xander Harris mit einem Mal auf grausame
Weise klar; darunter vor allem die Tatsache, dass er der größte Schwachkopf
war, der jemals auf dem Antlitz der Erde umhergewandert war.
»Oh Gott, oh Gott, oh Gott…«, stieß Blayne hervor.
»Bist du okay?«
»Du musst mich hier rausholen, du musst… sie… sie… sie fängt dich
und dann…«
Neugier rang mit Abscheu und gewann. »Was? Was dann?«
»Oh Gott, oh nein…«
Nun, da die Neugier den Sieg davongetragen hatte, wollte Xander
sie auch ums Verrecken befriedigt sehen. Er langte durch die Gitterstäbe und
packte Blayne bei seinem mittlerweile schmutzigen Hemd. »Blayne, was macht
sie dann?«
»Sie… holt dich aus dem Käfig und bindet dich fest. Dann fängt sie
an, sich irgendwie zu bewegen und zu pulsieren, und dann… kommen all diese Eier
aus ihr raus. Und dann…«
»Was? Was dann?«
»… dann paart sie sich mit dir.«
Unter anderen Umständen die Erfüllung eines Traums, dachte Xander.
»Sie…«
»Das ist aber noch nicht das Schlimmste«, fuhr Blayne fort, der
jetzt so richtig in Fahrt kam.
»Ist es nicht?«
»Hast du ihr Beißwerkzeug gesehen? Wenn sie gerade mit dir… na ja,
mitten drin… Ich habe gesehen, wie sie es tut!« Er deutete auf einen leblosen
Körper im Käfig nebenan. Genau wie bei Dr. Gregorys Leiche fehlte auch hier der
Kopf. »Ich will so nicht sterben!«
»Blayne! Blayne, beruhige dich. Es wird alles gut, wir kommen hier
wieder raus.«
»Du hast einen Plan?«, jammerte Blayne. »Wie geht der?«
Da es Xander widerstrebte, dass er auch nicht besser dran war als
der große Football-Crack, sagte er nur lahm: »Ich arbeite noch daran.«
Blayne fiel nicht darauf herein. »Oh Gott.«
Xander seufzte, dann beschloss er, tatsächlich einen Plan zu
schmieden. Also gut, was würde Buffy jetzt tun? Er überlegte einen Moment. Na
klar, sie würde mit ihrer Jägerinnen-Superkraft die Gitterstäbe verbiegen… Das
hilft mir echt weiter.
Er nahm die Gitterstäbe des Käfigs in Augenschein. Das Metall sah
an einigen Stellen etwas abgenutzt aus. Vielleicht, nur vielleicht…
Er zerrte und rüttelte an einem der besonders schwachen Stäbe.
Jenseits des Käfigs schlurfte das gewaltige, zuvor als Miss French bekannte
Ungeziefer umher und tat offensichtlich das, was immer Insekten vor der Paarung
so tun mögen. Vielleicht macht sie sich gerade ihre Fassettenaugen zurecht,
dachte Xander, während er weiter rüttelte.
Blayne hörte auf, unentwegt »Oh Gott« zu jammern und rief: »Was
machst du da? Tu bloß nichts, was sie sauer machen könnte!« Xander ignorierte
ihn, und endlich gelang es ihm, einen der Gitterstäbe zu lösen.
»He, klasse«, meinte Blayne mit deutlich besserer Laune. »Jetzt
kann ich endlich raus aus meinem Käfig und… in deinen.« Er legte die Stirn in
Falten. »Doch wozu soll das gut sein?«
Xander hielt den Gitterstab in die Höhe und flüsterte: »Eine
Waffe.«
Blayne warf einen skeptischen Blick auf das Rieseninsekt. »Ich
schätze, die wirst du auch
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