Xander, auf Liebe und Tod
meisten Vampire war. Sie verzettelten sich in Ritualen und Stilfragen und
versuchten, phantasievoll zu sein, wenn sie einfach handeln und die Sache zu
Ende bringen sollten.
»Warum reißt du ihr nicht einfach die Lunge heraus? Ich stelle mir
das ziemlich beeindruckend vor.«
Angel schüttelte den Kopf. »Das ist nicht poetisch genug.«
Alles eine Frage des verdammten Standpunkts. »Das muss nicht so
sein.« Spike sah Dru an. »Was reimt sich auf Lunge?«
»Keine Sorge, Spike«, sagte Dru mit einem erschreckend zufriedenen
Gesicht, während sie ihr bluttriefendes Geschenk betrachtete.« Angel wusste
schon immer, wie man das Herz eines Mädchens rührt.«
Genau deswegen mache ich mir ja Sorgen, dachte Spike.
Buffy hatte den Überblick über die Menge an Junkfood verloren, die
sie in sich hineingestopft hatte. Sie hatte eigentlich Buch darüber führen
wollen, aber nach der ersten Hälfte von Der Rosenkrieg - danach stand Thelma
und Louise auf dem Programm, der Lieblingsstreifen von Buffy und ihrer Mom
- gab sie es auf.
Als sie zu der Szene in T&L kamen, in der Susan
Sarandon und Geena Davis den Anhalter Brad Pitt mitnahmen, sagte Mom: » Gib mir
mal die Malomashs.«
Buffy rührte sich nicht. »Ich kann nicht.«
»Gut«, sagte Mom.
Es bedrückte Buffy, wie sehr die Entwicklung von Geena Davis’
Filmcharakter ihrem eigenen Leben ähnelte. Eine Frau in einer Welt voller
Beschränkungen wurde durch Gewalt in etwas Größeres verwandelt, als sie war.
Es klopfte an der Tür. Buffy bemerkte erst jetzt die Schüssel mit
Thin Mints in ihrem Schoß, reichte sie Mom und sagte: »Hier.« Sie stemmte sich
von der Couch und ging zur Haustür.
Es war niemand da.
Plötzlich waren all ihre Sinne im Alarmzustand. Derartige
Scherzbolde gab es in L.A. zuhauf, aber wenn in Sunnydale jemand an der Haustür
klopfte und dann wegrannte, dann handelte es sich mit Sicherheit um einen
Dämon.
Sie schloss und verriegelte die Tür und kehrte wieder ins
Wohnzimmer zurück.
Ihre Mutter war weg. Im Fernseher lief noch immer Thelma und
Louise.
»Mom?«
Sie ging in die Küche und hoffte, dass Mom sich nur etwas zu
trinken holen wollte. Dabei versuchte sie nicht an das zu denken, was ihr Giles
über Angels Valentinsgewohnheiten erzählt hatte.
»Mom?«
Mom war nicht in der Küche.
Dann hörte sie, wie die Hintertür zufiel.
Sie wirbelte herum.
Da war Mom. Sie hielt eine lange schwarze Schachtel in den Händen.
»Buffy, ich bin’s.«
Buffy wagte wieder zu atmen. »Ja. Du hast mich ein wenig
erschreckt.«
»Ich habe nur an der Hintertür nachgesehen.« Sie reichte Buffy die
Schachtel. Sie sah wie eine Blumenschachtel aus. »Jemand hat das für dich
dagelassen.«
Buffy öffnete vorsichtig die Schachtel und fand ein Dutzend rote
Rosen und eine Karte. Auf der Karte stand schlicht: Bald. Daneben befand
sich eine kleine Zeichnung, die eine welke Rose zeigte.
Oh mein Gott.
Xander saß im Bronze und schaute sich nervös um. Cordelia
war bis jetzt noch nicht aufgetaucht. Eigentlich hatten sie zusammen ausgehen
wollen, aber im letzten Moment hatte sich Cordy entschlossen, ihn hier zu
treffen. Und so saß Xander neben Willow, zog ständig die kleine
Geschenkschachtel aus der Tasche, warf sie von einer Hand in die andere und
steckte sie dann zurück, nur um sie eine Minute später wieder herauszunehmen.
Willow bemerkte es nicht einmal. Sie hörte der Musik zu. Oz’ Band, Dingoes Ate My Baby, spielte eine schnörkellose Rocknummer. Xander
musste zugeben, dass die Band gut war, und er liebte ihren Namen. Aber
im Moment war er viel zu nervös, um sie genießen zu können.
»Oz hat heute wieder seine coolen Haare«, sagte Willow. Oz
wechselte ständig zwischen seiner natürlichen rotblonden Haarfarbe und einer
pechschwarzen Tönung. Niemand wusste genau, warum. »Ich glaube, ich bin ein
Groupie«, fügte Willow ernst hinzu.
Xander lächelte sie an. Er musste zugeben, dass es ihm gefiel,
Willow so glücklich zu sehen, auch wenn ihm Oz nicht ganz geheuer war.
Wenn ich dasselbe nur von mir sagen könnte. Wo bleibt Cordy?
Endlich kam Cordelia herein. Sie sah sich um, schien von etwas
entmutigt zu werden und setzte sich allein an einen Tisch.
Komisch, dachte Xander, während er all seinen Mut zusammennahm, in
Gedanken ein letztes Mal die vorbereitete Rede durchging und dann hinüber zu
dem Tisch marschierte, an dem Cordy saß.
Als er näherkam, stand sie auf.
Xander nahm sich einen Moment Zeit, ihr scharfes Minikleid und
ihre
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