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Xeelee 1: Das Floss

Xeelee 1: Das Floss

Titel: Xeelee 1: Das Floss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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und nahm ihre Hand. »Wovon redest du? Du willst doch wohl nicht auch hierbleiben? Sheen, du bist verrückt…«
    »Baum-Pilot«, fauchte sie, »ich habe die Weisheit deiner Entscheidung auch nicht in Frage gestellt.« Sie ließ ihre Hand in der seinen liegen. »Wie du schon gesagt hast: das Floß wird noch für lange Zeit existieren. Und der Gürtel auch. Es wird zwar schwer werden, wenn die Brücke weg ist – und mit ihr alle unsere Hoffnungen. Aber jemand muß die Dinge am Laufen halten. Jemand muß dafür sorgen, daß die Schichtwechsel eingehalten werden. Und wie du will auch ich mein Leben nicht hinter mir lassen.«
    Er rückte. »Na schön, ich kann nicht unbedingt sagen, daß ich einverstanden wäre…«
    »Baum-Pilot«, sagte sie warnend.
    »…aber ich respektiere deine Entscheidung. Und…« Wieder spürte er die Hitze in sein Gesicht fluten. »Und ich bin froh, daß du noch hier sein wirst.«
    Sie lächelte und brachte ihr Gesicht näher an seines heran. »Was willst du damit sagen, Baum-Pilot?«
    »Vielleicht können wir uns zusammentun.«
    Sie ergriff eine Locke seines Bartes und zupfte sanft daran. »Ja. Vielleicht können wir das.«

14

    DER BLICK AUF DIE KLAREN KONTUREN der Brücke wurde durch einen Gerüstkäfig verstellt. Besatzungsmitglieder krabbelten über das Gerüst und montierten Schubdüsen an der Außenwandung der Brücke. Rees inspizierte zusammen mit Hollerbach und Grye den Baustellenbereich. Er betrachtete den Fortgang der Arbeiten mit kritischem Auge.
    »Wir sind zu langsam, verdammt.«
    Grye verschränkte die Arme. »Rees, ich sehe mich gezwungen, dir zu sagen, daß du von den Details dieses Projektes erbärmlich wenig Ahnung hast. Kommt…«, sagte er und winkte. »Ich zeige euch mal, welche Fortschritte wir schon gemacht haben.« Mit seiner plumpen Hand patschte er auf den die Brücke umgebenden hölzernen Käfig. Es war eine fest auf dem Deck verankerte, rechteckige Konstruktion, die drei breite Bänder fixierte, die ihrerseits um die Brücke gewickelt waren. »Wir können uns hier keine Fehler erlauben«, meinte Grye. »Der letzte Schritt des Startvorgangs wird darin bestehen, die Brücke vom Deck zu trennen. Wenn das erledigt ist, wird die Brücke nur noch von diesem Gerüst gehalten werden. Wenn hier ein Fehler gemacht würde, könnte das katastrophale…«
    »Weiß ich, weiß ich«, sagte Rees gereizt. »Aber Tatsache ist, daß unsere Zeit knapp wird…«
    Sie kamen zum offenen Außenschott der Brücke. Unter der Aufsicht von Jaen und einem anderen Wissenschaftler bugsierten zwei kräftige Arbeiter ein Gerät aus dem Observatorium. Das Instrument – Rees identifizierte es als ein Massenspektrometer – war eingedellt und zerkratzt, und sein Stromkabel endete in einem geschmolzenen Knubbel. Das Spektrometer wurde zusammen mit einigen anderen Geräten in einem merkwürdig aussehenden Ensemble einige Meter von der Brücke entfernt plaziert. Die ausgemusterten Instrumente blickten mit blinden Sensoren in den Himmel.
    Hollerbach schauderte. »Das ist etwas, womit ich echte Probleme habe«, sagte er mit belegter Stimme. »Wir stehen vor einem bösen Dilemma. Jedes Gerät, das wir ruinieren und hinauswerfen, schafft Platz und Luft für jeweils vier oder fünf weitere Personen. Aber können wir es uns leisten, dieses Teleskop und das Spektrometer zurückzulassen? Ist das Gerät nur purer Luxus – oder werden wir es in der unbekannten Umwelt unseres Ziels brauchen, um nicht in einem wichtigen Teil des Spektrums blind zu sein?«
    Rees unterdrückte einen Seufzer. Unschlüssigkeit, Verzögerungen, Verwirrung, weitere Verzögerungen… Offenbar konnten sich die Wissenschaftler nicht in wenigen Stunden in Männer der Tat verwandeln – und er hatte ja auch Verständnis für die Probleme, die sie zu lösen versuchten –, aber er wünschte sich, daß sie endlich lernen würden, Prioritäten zu setzen und sich auch daran zu halten.
    Sie kamen zu einer Gruppe Wissenschaftler, die vorsichtig an einer Versorgungsmaschine herumlaborierten. Die Ausgabeschächte der über ihnen aufragenden Maschine sahen aus wie offene Mäuler. Rees wußte, daß diese Maschine zu groß war, um sie in die Brücke transportieren zu können, und deshalb mußte sie – und eine Zwillingsmaschine – absurderweise dicht beim Schott auf der Außengalerie der Brücke verankert werden.
    Grye und Hollerbach setzten zum Reden an, aber Rees hob die Hände. »Nein«, schnitt er ihnen das Wort ab. »Laßt mich erläutern,

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