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Xeelee 2: Das Geflecht der Unendlichkeit

Xeelee 2: Das Geflecht der Unendlichkeit

Titel: Xeelee 2: Das Geflecht der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Gouverneur?«
    Der Gouverneur lachte. »Vielleicht. Gut, Parz; wir sollten uns wieder dem Geschäftlichen zuwenden. Und wie fühlst du dich jetzt, wo das Interface bald in Betrieb genommen wird?«
    Parz dachte an die langen Monate des Wartens zurück, die der Konstruktion und dem Start des Interface gefolgt waren. Er hatte während dieser ganzen Zeit eine Virtuellprojektion des stationären Portals in seinem Quartier und lauschte endlosen, unverständlichen Kommentaren über relativistische Zeitdilatation, geschlossene zeitgleiche Kurven und Cauchy-Horizonte.
    Die Qax der Zukunft mußten den Besuch aus der Vergangenheit natürlich erwartet haben. Vielleicht wären einige der in Parz’ Zeit existierenden Qax dann noch am Leben und könnten sich noch an den Start erinnern.
    Schließlich war der Tag der geplanten Rückkehr des Schiffes zur Erde in der Zukunft – der Tag, an dem das Portal seine Funktion als ein Zeittunnel in die Zukunft aufnehmen würde – gekommen; und Parz hatte auf seinem abgeschiedenen Wachtposten unter den Projektionen der stationären Jupiter-Pyramide Gesellschaft von einem unsichtbaren Millionenheer bekommen. Auf der ganzen Erde und im Rest des besetzten Sonnensystems hatten die Menschen die glitzernde Pyramide mit einer Mischung aus Faszination und Unbehagen beobachtet.
    Dann schließlich die Eruptionen exotischer Teilchen aus den Anschlußstellen des Wurmlochs…
    »Ich glaube«, sagte Parz langsam, »daß ich jetzt etwas von dem erlebe, was Michael Poole, der Konstrukteur des ersten Interface, gefühlt haben muß, als er auf den Erfolg seines Projektes wartete.« Doch nach Parz’ Wissensstand war jenes erste Interface-Projekt mit der Maßgabe initiiert worden, von dem Wissen zukünftiger Generationen der Menschheit zu profitieren – und um praktische Experimente in den Wissenschaftsfeldern Raumzeit und exotischer Physik durchzuführen – und, was Parz außerdem noch glaubte, nur um des reinen Juxes wegen. Eine funktionsfähige Zeitmaschine, in der Jupiter-Umlaufbahn? Wenn man sie bauen konnte, warum nicht?
    Poole mußte Vorfreude angesichts der Öffnung seines Wurmloches verspürt haben. Und keine Furcht, wie Parz sie durchlebt hatte.
    »Ja«, meinte das Qax zustimmend. »Und jetzt…«
    Und jetzt explodierte das Virtuellbild der Pyramide; golden durchsetzte Dunkelheit regnete auf Parz herab, der aufschrie und sich zitternd zusammenrollte.
    Der Gouverneur schwieg; in Parz’ Ohren war nur das stoßweise Keuchen seines eigenen Atems.
    Nach langen Sekunden brachte Parz den Willen auf, den Kopf zu heben. Die Projektion des Portals war noch immer da, und neben ihr stand deutlich eine Lichtbahn von Jupiter…
    Doch jetzt hing ein einzelnes Schiff vor dem Portal. Ein Strahl pechschwarzer Dunkelheit war aus dem graublauen Portal gebrochen. Die Oberfläche der Raumzeit-Falte bebte noch Sekunden nach dem Durchgang nach und schickte verzerrte Reflexe von Jupiters rosa glühendem Licht durch die mit blubberndem Qax-Meer gefüllte Blase des Gouverneurs.
    Das Schiff aus der Zukunft breitete wie ein Vogel hundert Meilen breite Schwingen aus. Tiefschwarze Kuppeln hingen über Parz.
    »Ich habe Angst, Qax«, gab Parz mit flüsternder Stimme zu.
    »Ich nicht weniger. Parz, die Eleganz dieses Schiffes, der Einsatz des Ebenen-Diskontinuitäts-Antriebs – das sind alles Merkmale der Night-fighter-Technologie der Xeelee.«
    Xeelee… Parz fühlte, wie sich seine Angst in einen fast abergläubischen Horror verwandelte, daß die Xeelee plötzlich von der Existenz der Menschheit in Kenntnis gesetzt werden könnten.
    »Aber trotzdem ist dies ein Qax-Schiff«, sagte der Gouverneur. »Ich habe Identifikationssignale erhalten… Meine Nachkommen müssen in den folgenden Jahrhunderten wirklich Glück gehabt haben, daß sie Zugang zur Technologie der Xeelee erhielten.«
    »Da können Sie aber stolz sein«, grummelte Parz. Sein Herz pochte noch immer, aber seine Furcht deeskalierte bereits in Irritation angesichts der Gelassenheit des Qax.
    »Die Schwingen sind eigentlich Ebenen-Diskontinuitäten der Raumzeit«, laberte der Gouverneur weiter. »Das Schiff bezieht seine Antriebsenergie aus einem nichtlinearen Riß in der Raumzeit – vergleichbar der Art und Weise, wie sich akustische Schockwellen in einer Atmosphäre ausbreiten. Und…«
    »Genug.«
    Parz blieb die Luft weg. Die neue Stimme, die aus dem Translator auf der Plattform neben ihm dröhnte, war zwar auch weiblich; aber im Gegensatz zur abgehackten, hohen

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