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Xeelee 4: Flux

Xeelee 4: Flux

Titel: Xeelee 4: Flux Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Krankenhaus gesehen hatte. Sie versuchte sich die Hand vorzustellen, die einen Baumstamm umfassen und damit schreiben konnte… Neben dem ›Schreiber‹ befand sich ein weiterer Zylinder, der indes aufrecht stand. Er schien hohl zu sein – als Dura den Zylinder in Augenschein nahm, erkannte sie eine Struktur aus dicken Wänden, die einen leeren Raum umschlossen – und hatte keinen oberen Abschluß.
    Stirnrunzelnd machte sie Hork auf den zweiten Zylinder aufmerksam. »Wofür hältst du das? Es sieht wie eine Festung aus. Vielleicht brauchten die Ur-Menschen Schutz – vielleicht wurden sie angegriffen…«
    Er lachte amüsiert. »Nein, Dura. Du mußt die Maßstäbe berücksichtigen. Sieh es dir noch einmal an. Es ist vielleicht zehntausend Mannhöhen hoch.«
    »Zehnmal so groß wie euer glorreiches Parz City.«
    »Kann sein, aber trotzdem sind es nur zehn Zentimeter. Dura, die Ur-Menschen waren meterhoch. Ein Ur-Mensch hätte diesen Zylinder mit der Hand umschlossen.« Er sah sie verschmitzt an. »Weißt du jetzt, was es ist? Dura, das ist ein Nahrungsmittelbehälter. Eine Tasse.«
    Sie machte große Augen. Eine Tasse, in der Parz City gleich ein dutzendmal übereinander gestapelt Platz gehabt hätte?
    »Dann ist das aber eine verdammt komische Tasse«, sagte sie schließlich. »Der Inhalt würde doch oben herauskommen, nicht wahr?«
    Hork nickte. »Das sollte man meinen.« Er seufzte. »Aber es gibt viele Dinge bei den Ur-Menschen, die wir nicht verstehen.«
    Sie stellte sich diese kleine Kiste aus Mantel-Stoff von außen vor. »Es sieht so aus, als ob sie die Wurmloch-Schnittstelle mit dieser inneren Kammer geschmückt hätten. Sie stellt einen Ausschnitt des Sterns dar, damit sie die Menschlichen Wesen studieren können. Wir sind wahrscheinlich Spielzeug für sie«, murmelte sie. »Und nicht einmal das; kleine, vielleicht sogar unsichtbare Tiere.« Sie betrachtete ihre Hand. »Sie waren hunderttausendmal größer als wir; selbst das ›Schwein‹ wäre nur ein Staubkorn in der Hand eines Ur-Kindes gewesen…« Sie schauderte. »Glaubst du, es sind noch welche von ihnen hier?« Vor ihrem geistigen Auge schwebte ein gigantischer Ur-Mensch durch eine verschwommene Tür, wobei sein über eine Tagesreise breites Gesicht sich auf sie herabsenkte…
    »Nein«, sagte Hork entschieden. »Nein, das glaube ich nicht. Sie sind nicht mehr da.«
    Sie runzelte die Stirn. »Woher willst du das denn wissen?«
    Er grinste. »Zum einen geht es aus euren hochgeschätzten Legenden hervor. Doch der Knackpunkt ist der Stuhl.« Er schlug auf die Lehnen. »Die Ur-Menschen haben diesen Ort so eingerichtet, daß wir ihre Maschinen bedienen können. Wenn ich den Stuhl bewege, verfüge ich über alle Möglichkeiten, die auch den Ur-Menschen zur Verfügung standen… Dura, ich bin nun genauso mächtig wie sie. Verstehst du?« Er tippte auf die unnachgiebige Oberfläche des Stuhls. »Wenn wir wüßten, wie es geht, könnten wir auch die anderen Geräte bedienen.« Gierig schaute er sich in der geisterhaften Kammer um. »Es muß hier wahre Wunder geben. Waffen, von denen wir uns nie haben träumen lassen.«
    Vielleicht hatten die Ur-Menschen die Sternen- Leute hier abgesetzt, als die Störfälle überhandnahmen, damit sie die von ihnen zurückgelassenen Geräte bedienten. Vielleicht gab es auch einen Auftrag, den sie ausführen sollten… aber welchen?
    »Der Pfeil findet sich im Stuhl der Ur-Menschen nicht wieder«, sagte sie und wies nach oben. »Siehst du? Also muß der Pfeil eine Bedeutung haben, die nur uns betrifft. Vielleicht soll er uns als Orientierungshilfe dienen.« Sie runzelte die Stirn. »Er hat sich nur um eine Viertelumdrehung bewegt. Was wird wohl passieren, wenn du ihn weiterdrehst?«
    »Es gibt nur eine Möglichkeit, das herauszufinden.«
    Er griff nach dem Pfeil.
    Zuerst drehte er ihn so, daß er wieder auf den dunkelsten Abschnitt der Markierung wies. Erneut wurden sie von den Wänden aus dem glatten grauen Material umgeben, und die Kammer der Ur-Menschen wurde ausgeblendet. Und als Hork den Pfeil in die andere Richtung drehte, verschwanden die Wände wieder und gaben den Blick auf die großen Objekte frei.
    »In Ordnung«, sagte er. »Wenn wir von Schwarz zu Anthrazit schalten, sehen wir etwas mehr und etwas weiter. Mal sehen, was passiert, wenn ich den Zeiger auf Grau stelle.«
    Unwillkürlich zuckte Dura zurück. »Dann tu es eben«, sagte sie heiser.
    Entschlossen drehte er den Pfeil auf den dritten der vier

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