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Xeelee 4: Flux

Xeelee 4: Flux

Titel: Xeelee 4: Flux Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Ironie, sagte er sich, wenn er nun in der falschen Richtung schwamm, dem Kern entgegen.

    Als er aus der Flüssigkeit geborgen wurde, war er in seinem abgestorbenen Körper fast von der Außenwelt isoliert. Mental war er so präsent wie immer, doch er fühlte fast nichts mehr. Nicht einmal mehr den Schmerz. Immerhin spürte er, wie die Brust sich ausdehnte und die dünne, klare Luft einsog, und er nahm die Sogwirkung wahr, die das Magfeld auf den Magen ausübte.
    Er weilte noch unter den Lebenden, sagte er sich. Nur daß die Oberfläche etwas angekratzt war.
    Er glaubte, bis zuletzt geschwommen zu sein und Hosch mitgezogen zu haben. Doch sicher war er sich nicht.
    Und nun wurde er vorsichtig bewegt. Er versuchte zu lächeln. Die Fischer mußten in einer zweiten Glocke eingefahren sein, um ihn und Hosch zu suchen.
    Er war froh, daß er nicht den Ausdruck in ihren Gesichtern sah, während sie ihn versorgten.

25

    MIT EINER LETZTEN KRAFTANSTRENGUNG der Helfer wurde der Patient durch die herausgebrochene Krankenhauswand bugsiert und in den unten wartenden Luft-Wagen verfrachtet. Nachdem Adda zugesehen hatte, wie der Wagen vorsichtig vom Krankenhaus ablegte, drehte er sich um und schloß sich dem Flüchtlingsstrom an, der die Richtung zum Oberlauf einschlug.
    Nachdem man mit der Evakuierung der Stadt begonnen hatte, wurde diese direkt hinter der Haut von Parz gelegene Abteilung des Krankenhauses zur Allgemeinen Wohlfahrt in eine Ladezone umfunktioniert, in der es nun in drei Dimensionen von Pflegepersonal, freiwilligen Helfern, Patienten und Angehörigen wimmelte. Patienten schrien und stöhnten, und die Ärzte forderten verzweifelt Verbandszeug und Medikamente an. Kaum waren die Patienten in die Wagen verladen, kamen schon die nächsten aus der zerstörten Stadt, und es wurden immer mehr. Adda war am Ende seiner Kraft. Vielleicht habe ich zu viele Veränderungen miterlebt, zu viele Katastrophen, zu viele zerschmetterte Körper…
    Er lehnte sich aus der Stadt, öffnete den Mund und versuchte, die nach Krankenhaus riechende, schale Kapillaren- Luft aus der Lunge auszustoßen. Doch selbst außerhalb der Haut war die Luft bitter; es roch nach dem Rauch von Kernbrand-Holz, Luft schwein-Fürzen und Angstschweiß. Es war, als ob die Stadt im Todeskampf in eine unsichtbare Wolke aus säuerlichen Photonen gehüllt sei, wie ein riesiges, verendendes Tier, das die letzte Kapillaren- Luft ausstieß.
    Die Stadt erzitterte; die hölzerne Konstruktion stöhnte, und er hörte das Kreischen von abgeschertem Kernstoff-Metall . Weil das Krankenhaus sich in der Unterseite der Stadt befand, glich der aus der Haut schauende Adda einem an einer Wand klebenden Insekt. Die Anker-Bänder funktionierten noch; sie wurden von Elektronengas umzüngelt, während die von starken Strömen durchflossenen Halbleiterkonstruktionen versuchten, die Stadt an ihrer angestammten Position zu halten.
    Der Himmel war in Bewegung. Die Hülle der Stadt war fast auf ganzer Höhe aufgerissen. Leute verließen die Stadt und stiegen in Fahrzeuge, wobei die meisten ihre Habseligkeiten durch Breschen zerrten, die sie in die Wand geschlagen hatten. Wagen und Schwimmer entfernten sich in einer auseinanderstrebenden Wolke von der Stadt. Die Luft war erfüllt mit den Schreien der Menschen und dem Plärren der Lautsprecher.
    Hinter dem Rinnsal aus Menschen standen die durch den Störfall zerrissenen Feldlinien verschwommen am Himmel. Das Magfeld erzitterte unter den anhaltenden Eruptionen des Quanten-Meers.
    Und in der Ferne zuckte das violette Feuer von Xeelee-Schiffen durch den Mantel. Es war ein Anblick, den er nie im Leben für möglich gehalten hätte.
    »Adda!«
    Zögernd drehte er sich um und konzentrierte sich wieder auf das Krankenhaus.
    Der nächste Patient, der evakuiert werden sollte, eine Frau, schrie vor Schmerz. Sie war vollständig bandagiert, so daß nur noch der qualvoll geöffnete Mund zu sehen war. Deni Maxx folgte diesem grotesken Paket, strich der Frau übers Haar und murmelte tröstliche Worte. Sie sah Adda bittend an. Widerstrebend näherte er sich der Frau, blickte ihr ins Gesicht und redete mit rauher Stimme beruhigend auf sie ein. Es war, als ob er ein verwundetes Luft -Schwein beruhigt hätte. Doch die Augen der Frau waren zugeschwollen, und er bezweifelte, ob sie ihn überhaupt hörte.
    Schnell verluden sie die Frau in einen bereitstehenden Luft-Wagen. Dann legte der Wagen vom Gebäude ab, und die Schreie der Frau verhallten.
    Deni schwebte im

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