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Xeelee 5: Vakuum-Diagramme

Xeelee 5: Vakuum-Diagramme

Titel: Xeelee 5: Vakuum-Diagramme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Anzugstasche.
    »Sie sind nicht dort herausgekommen, wo wir es erwartet haben, Bolder. Was haben Sie… Sie haben ganz schön Verwirrung bei den Qax gestiftet, kann ich Ihnen sagen…«
    Pause. »Ich glaube, sie haben Sie gefunden… aber was tun Sie dort?«
    Die Spline-Kriegsschiffe drehten sich wie Augäpfel und spähten den Raum aus…
    Dann fanden sie mein Schiff, in rätselhafter Nähe zur Qax-Sonne.
    Die Qax gerieten in Panik und beorderten die Wachflotte zur ihrer Sonne. Wellen von Energie brandeten gegen das Xeelee-Schiff an. Die breiten Schwingen schmolzen wie Schokolade in der Sonne. Und inmitten dieser Urgewalten war ein Faden aus kirschrotem Licht, der durchs Wrack auf die Sonne wies.
    Die Qax hatten mir den Gefallen getan, in ihrer Angst und Verwirrung alles gegen mein Schiff aufzubieten, das ihnen zur Verfügung stand – einschließlich ihrer einzigen Xeelee-Waffe.
    Natürlich handelte es sich nur um einen Sternzertrümmerer. Wie ich später erfuhr, dauerte es ein paar Tage, bis die Sonne aufloderte.
    Lipsey starb einen einsamen Tod, gerichtet von den zürnenden Herren der Menschheit. Es war das Ende eines unverdient langen Lebens. Doch im Sterben lachte er noch über sie. Ich hörte ihn.
    * * *
    Ein Spline-Frachter las mich nach ein paar Tagen auf.
    Der Spline gewährte mir Zugang zu einem von Menschen kontrollierten Nachrichtenkanal. Das war eine nette Geste. Leider hatten meine Heldentaten sich nicht in barer Münze ausgezahlt, so dass ich noch immer zahlungsunfähig und auf absehbare Zeit nicht imstande war, den Spline für die Dienstleistungen zu löhnen.
    Die Menschheit jubilierte. Die Schiffe, die im Auftrag der Qax flogen, verschwanden vom Himmel der menschlichen Welten des Sonnensystems. Die Qax würden jeden Kubikmeter an Transportkapazität brauchen, um ihre Heimatwelt zu evakuieren, bevor ihre Heimatsonne explodierte. Sie wären für eine lange Zeit viel zu beschäftigt, um mich zu jagen.
    Und wenn ich erst einmal die Neuigkeiten über die Xeelee publik gemacht hatte, wären wir auch sehr beschäftigt. Eines Tages würden wir zum Großen Attraktor fliegen und die Sternhämmer der Xeelee zerstören.
    Doch bis dahin würde ich mir eine Arbeit suchen müssen. Das Abenteuer war vorbei, und ich hatte nun die düstere Perspektive, für den Rest des Lebens Schulden beim Spline zu tilgen – unter anderem. Ich griff in die Anzugstasche und holte die Handvoll Fragmente vom Großen Attraktor hervor. Sie waren kalt wie Eis und genauso wertlos – dafür funkelten sie sogar im blutroten Licht des Spline…
    Wertlos?
    Plötzlich stellte ich mir vor, wie diese Steine, in Platin gefasst, als Schmuck sonnengebräunte Haut zierten: Juwelen aus einer Xeelee-Mine, die eine halbe Milliarde Lichtjahre entfernt war.
    Vielleicht würde ich doch noch schuldenfrei werden. Bald würde die AA-Technik den Menschen wieder zur Verfügung stehen. Und dann würde ich mir ein eigenes Schiff kaufen und eine kleine Reederei gründen…
    Ich legte die Steine weg und gab mich wieder den Träumen hin.

›Jim Bolder war ein tapferer und kühner Mann‹, sagte Eve. ›Und er bewies Weitsicht. Er erkannte sofort, welche Bedeutung die Kenntnis vom Xeelee-Artefakt, des Großen Attraktors, wie er ihn bezeichnete, für die Menschheit hatte.
    Bolder lebte für den Augenblick. Aber mit seinen Taten hatte er die Geschichte der nächsten Millionen Jahre vorgezeichnet. Es ist deshalb nur angemessen, dass die Menschen das Artefakt, das er gefunden hatte, nach ihm benannten:
    Bolders Ring.
    Für die Qax waren die Konsequenzen seiner Handlungen jedoch fatal…‹
    Die Evakuierungs-Armada der Qax bestand aus Hunderten von Spline-Schiffen.
    Die Schiffe senkten sich mit geöffneten Bäuchen in den Qax-Ozean. Jedes Schiff verfügte über Heizungen, um den Vulkanismus des heimatlichen Meers zu simulieren. Konvektionszellen wurden in den Schiffen aktiviert, und die Bewusstseine der Qax verteilten sich jeweils auf ein Schiff.
    Die Spline-Träger erhoben sich vorsichtig aus dem amniotischen Ozean. Protuberanzen stießen wie Fäuste aus der Sonne, und orkanartige Winde schüttelten die gemächlich aufsteigenden Spline durch. Mit jedem Ruck rissen die filigranen Konvektionsmuster weiter ein, und die Qax mussten erleben, wie ihr Bewusstsein allmählich dezimiert wurde.
    Mehr als die Hälfte der Rasse ging unter.
    Nach der Evakuierung besannen die Qax sich wieder auf ihren Einfallsreichtum und Unternehmungsgeist. Bald boten Händler Qax-Güter und

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