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Xperten - Der Paradoppelgänger

Xperten - Der Paradoppelgänger

Titel: Xperten - Der Paradoppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Maurer
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(5) Gibt es im Zusammenhang mit Silatraviat irgendwelche außergewöhnlichen Berichte in der Geschichte oder Volkskunde?
    Maria und Marcus haben das Gefühl, dass die Silatraviatforschung vielleicht erstmals einen kleinen Durchbruch in der Erforschung ungewöhnlicher Phänomene bringen könnte. Sie schätzen jedoch die Chance, dass sich wirklich etwas Wesentliches ergibt, als so gering ein, dass sie unter dem Eindruck anderer Ereignisse diesen Aspekt fast wieder vergessen.
    Ein solch anderer Aspekt ist der Bericht, den sie über Barry vor sich liegen haben. In seinem Leben scheint sich in der letzten Zeit wenig geändert zu haben. Aber die Recherchen über seine Vergangenheit bringen eine große Überraschung.
    Barry wurde in Rotorua, dem berühmten Ort der Geysire auf der Nordinsel, im »Yellowstone Neuseelands«, als Sohn einer einfachen Familie geboren und wuchs dort auf. Sein erster Beruf war Bademeister in dieser Touristenstadt. Dies erklärt seinen noch immer durchtrainierten, schönen Körper (Marcus ist fast eifersüchtig, als dies Maria mit einiger Begeisterung bestätigt) und seine umfangreichen Erfahrungen mit jungen Frauen, wie es in dem Bericht vorsichtig heißt.
    Es erklärt aber nicht, wie sich Barry vor zirka zehn Jahren über Nacht zu einem Superdetektiv entwickelte und durch die Lösung des größten Bankraubs der Geschichte Neuseelands zum Multimillionär wurde. Der Bericht über diesen Zwischenfall ist lückenhaft. Offenbar konnte der Bankraub zunächst nicht gelöst werden, obwohl die Nummern der großen Banknoten und Details vieler der Wertgegenstände bekannt waren, d. h., dass sie zu erkennen waren, sobald sie auftauchten. Sie tauchten aber so lange nicht auf, bis die Versicherungsgesellschaften eine riesige Summe für die Lösung des Falls aussetzten. Tatsächlich gab es die eine oder andere Gruppe, hauptsächlich im Rauschgifthandel, der man den Überfall zutraute und auch »den langen Atem«, mit der Veräußerung der Beute zuzuwarten. Wie es allerdings Barry gelang, nicht nur die richtige Gruppe zu finden, sie zu infiltrieren und einige der Beweisstücke der Polizei zu übergeben, die dann bei einer Großrazzia die gesamte Beute sicherstellen und alle Drahtzieher ergreifen konnte, ist nicht nachvollziehbar. Dies nicht zuletzt deshalb, weil der Name Barry in keinem offiziellen Dokument aufscheint, der Erfolg nur der Tüchtigkeit der Polizei zugeschrieben und die ausgesetzte Belohung in der offiziellen Version karitativen Zwecken zugeführt wurde. Barry hatte offensichtlich dieses Arrangement mit der Polizei ausgehandelt, um vor etwaigen Vergeltungsmaßnahmen sicher zu sein.
    Er eröffnete dann ein bescheidenes Reisebüro in Auckland und führt jetzt dort ein an sich bescheidenes Leben. Nur ab und zu verlässt er mit einem sichtlich von offiziellen Stellen gefälschten Pass das Land unter anderem Namen. Und bei diesen Reisen ist er dann finanziell immer mehr als nur sehr großzügig.
    Der Bericht enthält noch einige andere Details, aber es sind eher unwichtige Ausschmückungen, die erklären, dass es sehr schwierig war, an die Informationen heranzukommen. Offenbar dient dieser Teil dazu, die riesige Summe, die für den Bericht verrechnet wird, zu rechtfertigen. Der hohe Preis kommt jedoch durch die hohen Bestechungssummen zustande, die notwendig waren, um an die wichtigen Details überhaupt heranzukommen. Zunächst war nur die offizielle Variante der Lösung des Falls zugänglich, erst allmählich wurde klar, dass auch noch eine externe Person involviert war. Und dass diese mit Barry ident war, konnte erst spät und schwer verifiziert werden.
    Für Maria und Marcus ist vieles in dem Bericht stimmig. Sie verstehen jetzt das durchaus weltmännische Auftreten Barrys, das mit dem Besitz eines kleinen Aucklander Reisebüros nicht zusammenpasst. Es ist auch klar, dass von Barry (und seinem Doppelgänger?) spezielle Para-Fähigkeiten zur Lösung des Bankraubs eingesetzt wurden und er schon aus diesem Grund über seine Para-Begabungen, was immer sie auch sein mögen, nicht sprechen will.
    Marcus ist aber nun siegessicher: »Ich konfrontiere Barry morgen mit unserem Wissen. Er wird uns dann die Wahrheit sagen müssen, sonst riskiert er, dass wir seine Vergangenheit verraten.«
    Als Marcus am nächsten Tag dem wie immer freundlichen Barry mitteilt, dass er von dessen offenbar starken Para-Begabungen Kenntnis hat und Barry diese vor zehn Jahren einsetzte, um den großen Banküberfall zu klären, wird

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