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Xperten - Der Paradoppelgänger

Xperten - Der Paradoppelgänger

Titel: Xperten - Der Paradoppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Maurer
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Marcus, außer du wagst es nicht mir zu erklären wieso du mit einer fremden Frau kommst und nicht mit Maria.« Marcus lächelt innerlich. Wie unpassend/passend ist der Name Henriette für diese alte Frau, die einerseits noch immer so rüstig ist und andererseits eine Weisheit ausstrahlt, der viele sich nicht entziehen können. Sie betreten die Hütte. Es gibt keine große Begrüßung, man schüttelt sich die Hand, schaut sich in die Augen und setzt sich einfach irgendwo hin, nachdem man Strickzeug oder einen Teller mit Katzenfutter weggeschoben hat. Der nächtliche Regen hat eine deutliche Abkühlung mit sich gebracht, doch hier in der Hütte (ohne Strom, ohne Wasser) brennt ein Holzfeuer im Herd, gibt Wärme und Behaglichkeit. Alles ist Ruhe. Marcus beobachtet Aroha, wie diese Henriette ansieht, eine Person, mit der man nicht dauernd reden muss, die aber Aroha anstrahlt, als hätte sie ein verlorene Tochter gefunden. Nach fast wortlosen langen Minuten bietet die alte Frau Tee an, stark gesüßt mit einem Schuss Schnaps, der Marcus mit Wehmut an den »Jagatee« Österreichs erinnert.
    2 Pakeha ist das Maori-Wort für »Europäer«.
    Henriette versteht alles, als könnte sie Gedanken lesen. »Marcus, du brauchst nicht deiner fernen Heimat nachtrauern. Du und Maria gehört inzwischen zu uns auf der Insel, das weißt du, und Aroha, die du heute mitbebracht hast, wird ein Teil von euch werden, sie versteht mich und euch und sie trägt mit Ehrfurcht und Stolz etwas Altes und Würdiges.« Marcus ist wie immer von Henriette beeindruckt, Aroha ist verblüfft: Woher weiß diese alte Frau von ihrem »Mindcaller«, von dem Bruchstück einer alten Schnitzerei, das sie fast immer um den Hals, aber meist versteckt (wie heute) unter ihrem Pulli trägt?
    Es wird wenig gesprochen in der Hütte. Aber es ist auch nicht notwendig. Die drei Personen sind in einem eigentümlichen Einklang. Und Marcus hat fast ein schlechtes Gewissen, als er sich vornimmt, Lena hierher zu bringen um festzustellen, ob Henriette »strahlt«.
    Aroha und Marcus gehen nach einer undefinierbaren Zeit. Henriette lächelt Marcus zum Abschied fast vorwurfsvoll an: »Marcus, du bist immer hier willkommen, das weißt du. Aber komme oft genug. Du bist zu ehrgeizig und du weißt und willst zu viel. Aroha, du bist eine neue Freundin für mich. Komm bald wieder.«
    Aroha und Marcus fahren nachdenklich zu seinem Grundstück. Maria wartet auf sie und auch sie hat feine Antennen ausgefahren. Hier ist eine Freundin, Aroha, die sie sofort ins Herz schließt, die Marcus sehr gerne hat und bei der sie, Maria, trotzdem sicher ist, dass dies nie ein Problem werden wird.

    Beim Mittagessen kommen Stephan und Lena zu ihnen. Als Lena Aroha trifft, reagiert sie heftig. Sie begrüßt sie überschwänglich und wirkt dann später unsicher. Marcus fragt sich, ob eine gewisse Analogie mit dem Verhalten von Lena Barry gegenüber besteht. Er macht mit Lena einen Spaziergang und versucht, aus Lena etwas herauszuholen. Fast widerwillig erzählt sie schließlich, dass ETWAS an Aroha »strahlt«, aber nicht sie selbst, sondern ein Ding, das sie um den Hals trägt!
    Marcus ist erstaunt, dass wie Henriette auch Lena den »Mindcaller« spürt. Hat dies etwas mit der latenten Para-Begabung Lenas zu tun, von der bei den Tests berichtet wurde?
    Ohne dass sie an diesem Tag viel unternehmen, verstehen sich alle gut. Irgendwann sitzen sie im Whirlpool, das einzige »Kleidungsstück«, das irgendjemand trägt, ist der »Mindcaller«, den Aroha auch jetzt nicht ablegt. Maria erkundigt sich nach der Bedeutung dieses Stückes. Nach kurzem Zögern und nachdem sie Marcus ansieht, der nur nickt, erzählt Aroha die ungewöhnliche Geschichte des Mindcallers [10], in einer etwas gekürzten Form. Sie betont, dass sie nur einen Teil der ursprünglichen Skulptur besitzt und (nach Aussage ihrer Großmutter) der Mann, den sie einmal treffen und der für sie sehr wichtig werden wird, den fehlenden Teil besitzt. Es ist Maria klar, dass dies ein großer Vertrauensbeweis ist, denn sie weiß von Marcus, dass Aroha sonst nie davon erzählt. Vorsichtig fragen Maria und Marcus, was der Mindcaller eigentlich bewirkt. Aroha antwortet etwas unsicher: »Bei Personen, die auf ihn ansprechen, stellt er manchmal eine Art telepathische Verbindung mit anderen Personen her - zumindest tut er das zwischen mir und meiner Großmutter. Und manchmal erzeugt er bei mir und auch den Menschen, mit denen ich gerade beisammen bin und mit denen

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