Xperten - Kampf dem grossen Bruder
eine gute Idee, wenn es finanziell erschwinglich ist«.
Marcus fliegt mit Rudolf zu einer Besichtigung der Firma »Travelfast« in Neu Mexiko, die er für die Umrüstung des Mollers 980 vorgesehen hat. Diese Firma stellt schnelle Flugzeuge her, arbeitet aber auch für die Raumfahrtindustrie. SR-Inc. will sich an Travelfast beteiligen und hier auch ein ambitioniertes Projekt’ durchführen, das mit dem Übergang von Fliegen zu Raumfahrt zu tun hat. Ohne weitere Details zu verraten, überzeugt er Rudolf, Mitarbeiter bei SR-Inc. zu werden. Einerseits, um der Hauptpilot des umgerüsteten Moller 980 zu werden, aber vor allem als Koordinator zwischen SR-Inc. und Travelfast.
Rudolf hat nur in einem Punkt Bedenken.
»Nach dem vorgelegten Zeitplan kann ich die Umrüstung des Mollers nicht übernehmen, da auf die Verträge mit meinem bisherigen Arbeitsgeber Lufthansa einhalten muss. Ich möchte meine Flugbefähigung auf großen Modellen des Airbus nicht zu verlieren. Ist das ein Problem?«
»Nein, damit habe ich gerechnet. Klaus Baumgartner kann die Umrüstungsphase übernehmen. Stephan wird ihn begleiten: er soll lernen, wie man mit dem Moller 980 umgeht.«
Marcus bespricht mit Stephan, wie man Victor Grey zu einem Verbündeten machen kann. Die Idee, dass man dann mit ihm bei Raumexpeditionen über Stephan zumindest »fast« kommunizieren kann, scheint Marcus mehr zu faszinieren, als Stephan versteht. Weil er so hartnäckig fragt, stellt sich heraus, dass Travelfast auch Raumfahrzeuge produzieren will, und dies mit dem geheimnisvollen Projekt in Verbindung steht.
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Tschau hat ein Treffen mit dem Präsidenten, der ihn wie die wichtigste Person der Erde empfängt, vielleicht ist er das ja auch. Es wird gegessen, getrunken und diskutiert. Schließlich soll über ‚gemeinsame Interessen’ geredet werden.
»Wir haben die Mücken - ich darf sie doch weiter so nennen - ausführlich getestet und sind von ihnen und den Demonstrationen ihrer Fähigkeiten angetan. Wir möchten einen größeren Posten erwerben. Wir haben allerdings zwei wichtige Bedingungen. Zum einen müssen Sie uns garantieren, dass später weitere Mücken in beliebiger Menge zu den selben Konditionen an uns geliefert werden können, zum anderen, dass wir die Einzigen sind, die sie einsetzen – wir wollen das Monopol. Wenn Sie den Bedingungen zustimmen, sind wir bei der finanziellen Seite nicht kleinlich.«
Beiden Bedingungen stimmt Tschau zu, er hat sie erwartet. Details wie Mengen, Lieferzeiten und Maßnahmen zur Steigerung der Produktionskapazitäten werden die Anwälte aushandeln.
»Ich muss mir aber vorbehalten, dass ich die Minidrohnen oder ‚Mücken’, wie Sie sie nennen, selbst gegen jeden, Ihr Land natürlich ausgenommen, einsetzen darf. Und eine weitere Bedingung habe ich noch. Die Anzahlung für die Forschung, die Sie mir dankenswerter Weise gegeben haben, wird weder zurückbezahlt noch gegenverrechent.«
Das Gespräch geht hin und her. Der Knackpunkt ist, dass Tschau die Mücken auch selbst beliebig einsetzen will. Das Misstrauen gegen ihn wächst, je länger diskutiert wird. Warum und gegen wen will er die Mücken einsetzen? Will er einen Teil der Welt erobern? Wie kann man verhindern, dass Tschau die Mücken trotz des bestehenden Vertrags gegen ihr eigenes Land einsetzt? Er kann sich mit dem Geld, das er bekommen wird, eine Armee leisten oder kann mehr Minidrohnen produzieren, als sie je kaufen können! Der Präsident weiß, dass Tschau am längeren Hebel sitzt. Wenn er ihn gehen lässt, verkauft Tschau an andere Staaten oder an Organisationen, mit denen nicht zu Spaßen ist. Der Präsident könnte Tschau natürlich auch festhalten oder töten lassen. Dann entgeht seinem Land aber die einmalige Chance, ein für allemal ihre Freiheit erfolgreich erkämpfen zu können. Er kann aber auch nicht bedingungslos nachgeben und das Gesicht verlieren!
Tschau versteht das Dilemma.
»Ich vertraue ihnen voll. Zum Beweis dafür liefere ich bei einer Bestellung von x Mücken doppelt so viele Mücken in verschlossenen Behältern, gratis. Diese dürfen sie einsetzen, wenn ich je gegen irgendeinen Passus des Vertrages verstoße.«
Man einigt sich schließlich auf dreimal so viele, statt zweimal so viele.
»Da man mit einer Gruppe von 10 Millionen Mücken jedes Objekt kampfunfähig machen kann und die Mücken, wenn sie nicht zerstört werden, beliebig oft verwendbar sind - die Zerstörung einer ganzen Wolke ist meines Erachtens nicht leicht möglich,
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