Xperten - Kampf dem grossen Bruder
Flughafengebäude gebracht wird gelingt es einer Journalistin, ihm eine Frage zu stellen.
»War es nicht unverantwortlich, bei so einem Gewitter zu landen?«
»Nein, der 920-S ist dafür geeignet«.
»Ist es wahr, dass ein Blitzeinschlag die Probleme verursacht hat?«
»Wir hatten einen Blitzeinschlag, aber das führte nicht zu den Problemen.«
»Was war es dann?«
»Ich weiß es nicht.« Ein Vertreter der Lufthansa zieht Rudolf endgültig in einen ruhigen Raum, verwehrt der Reporterin den Zutritt und beantwortet ihre letzte Frage.
»Eine genaue Untersuchung wird das feststellen. Zurzeit kann nur gesagt werden, dass wir den Unfall zutiefst bedauern, Kapitän Rudolf Merz aber unter den gegebenen Umständen optimal gehandelt hat.«
Freunde, Verwandte und Journalisten drängen sich um die Geretteten. Einigen Reportern gelingt es, zum schwer verletzten Green Sam vorzustoßen. Bevor sie von Sanitätern und Flughafenpolizei abgedrängt werden können sagt Green Sam schwach aber deutlich:
»Es war nicht der Blitz, der uns die Probleme bescherte. Die US Regierung hat versucht, die Maschine zu zerstören, nur um mich zum Schweigen zu bringen«. Den Umstehenden läuft es kalt über den Rücken.
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Die Medien überschlagen sich mit der Berichterstattung über den Unfall. Die Auswertung der Flugschreiber gibt Rätsel auf. Nach dem Blitzschlag hat die gesamte Elektronik noch einwandfrei funktioniert, nur die Steuerung nicht mehr, die aber manuell problemlos zu bedienen war. Der Voice-Recorder im Cockpit belegt dies auch, nur ist dann da noch der eigentümliche Hinweis des Kapitäns, auf etwas wie eine große Stechmückenwolke, bevor die ganze Elektronik ausfällt.
Die ersten Untersuchungen der Elektronik geben gleichfalls Rätsel auf. Sie ist so zerstört, als wäre der Blitz doch durchgeschlagen. Als Green Sam noch am Abend seinen Verletzungen erliegt, wollen die Spekulationen, dass seine Anschuldigungen gegen die Regierung richtig waren, nicht mehr aufhören.
Die Untersuchungen des Flugzeugwracks werden von amerikanischen Spezialisten und Fachleuten von Airbus, die man aus Europa einfliegt, wochenlang fortgeführt, doch tritt man auf der Stelle. Dass kein Ergebnis bekannt gegeben wird, macht Anhänger des ‚Märtyrers’ Green Sam noch aggressiver. Es kommt zu tausenden Zwischenfällen weltweit. Vor dem Weißen Haus explodieren trotz größter Vorsichtsmaßnahmen zwei Bomben. Aber die amerikanische Regierung und ihr Präsident werden zu Unrecht verdächtigt.
Marcus und SR-Inc. erfahren über die Medien vom Unfall in Orlando. Sie können sich nicht über den Tod von Green Sam freuen. Er war zwar ein unangenehmer Technologiegegner, aber letztendlich ein ehrlicher Mensch und Warner. Nun hat ihn sein Tod zum Märtyrer gemacht. Dies heizt die Anti-Technikstimmung nur noch mehr auf.
Durch die ungenauen Berichte über einen eigentümlichen »Mückenschwarm« sind Klaus und Marcus alarmiert. Wenn es sich dabei um viele Exemplare der Minidrohnen gehandelt hat, die irgendwie die Elektronik des Flugzeugs beeinflussten, dann ist, wer immer hinter den Drohnen steckt, eine Gefahr für die ganze Welt! Diese Organisation muss gefunden werden und man muss Schutzmaßnahmen gegen die Minidrohnen entwickeln.
Klaus Baumgartner schlägt vor, zusammen mit Stephan sofort nach Orlando zu fliegen. Sie haben genug Kontakte zu Airbus, dass sie sich in die Untersuchungen einschleusen können. Stephan, der 18 jährige Sohn von Marcus, hat eine eigentümliche Parabegabung. Er kann (auch einer großen Anzahl) Tieren Befehle erteilen und die »Stimmung« von Tieren (Zorn, Freude, Hunger,…) feststellen. Wenn es sich bei dem Mückenschwarm doch um natürliche Mücken gehandelt haben sollt, dann wird diese Begabung nützlich sein. Dies gilt auch für die Parabegabung von Klaus, der als ‚Späher’ Parabegabte orten kann. Bei Flugzeugunglücken in der Vergangenheit waren schon öfter Parabegabte involviert [5] .
Die ersten Tage nach ihrer Ankunft in Orlando verlaufen enttäuschend. Wenn ein Parabegabter am Unfall beteiligt war, ist er nicht mehr in der Nähe. Dass echte Stechmücken beteilgt waren, erweist sich als äußerst unwahrscheinlich.
Ihre letzte Hoffnung ist ein Gespräch mit Kapitän Rudolf Merz. Rudolf ist ihnen sofort sympathisch, nicht zuletzt, weil er geduldig wohl zum hundertsten Male die letzten Minuten des Fluges beschreibt. Es ist aber wenig Neues in dem Bericht. Nur eine Bemerkung lässt Klaus aufhorchen. Auf einem
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