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Yachtfieber

Yachtfieber

Titel: Yachtfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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Ohr.
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    »Es sind bestimmt die schönsten Flöhe der Welt«, gab sie zur Antwort, und sie küßten sich, bis Ulis Stimme sie
    auseinanderfahren ließ.
    »Nein, jetzt reicht’s aber!« rief er.
    »Was reicht?« fragte Pia und drehte sich nach ihm um.
    »Da, schaut«, rief er und deutete auf die beiden Polizisten,
    »jetzt wollen sie Francos Freunde mitnehmen!«
    »Wieso denn das?« Marc hatte sich von Pia gelöst und ging auf den Polizisten zu. »Die Pässe der vier haben Sie doch schon, was wollen Sie also noch von denen?«
    Das kleine Lächeln im Gesicht des Türken kannte er schon, und es reizte ihn maßlos.
    »Vier schöne Aussagen, unabhängig voneinander«, sagte er langsam und betont. »Auf Papier. Jeder für sich alleine.« Sein Lächeln verstärkte sich. »Sie wissen doch schon, wie das geht, Herr Richard …«
    »Was kann man dagegen machen?« Pias Flüstern war nicht leise genug.
    »Nichts«, antwortete der Polizist lächelnd und gab seinem Kollegen eine schnelle Anweisung auf türkisch. Der nickte und erklärte den vieren gestenreich, daß sie sich etwas überziehen und dann mitkommen sollten. Zwanzig Minuten später legte das Boot ab, und Pia hing wieder an ihrem Handy. Sobald sie den türkischen Anwalt an der Strippe hatte, übergab sie das Telefon ihrem Mann und lauschte selbst, denn Marc war noch zu keiner ausführlichen Erzählung gekommen. Den anderen bedeutete sie, schon mal eine Flasche Lâl richten zu lassen. Sie hatte ihren Marc wieder, dafür gab sie gern vier Halbwüchsige in Zahlung –
    zumal es nicht wirklich gefährlich zu sein schien und Kim und Alissa noch bei ihnen an Bord waren.
    Marc drückte ihr das Handy in die Hand, damit sie es ausschaltete. Er konnte Handys nicht leiden, hatte nie ein 69
    eigenes haben wollen und telefonierte nur im Notfall mit dem von Pia.
    »Was sagt er?« wollte Pia wissen.
    »Daß er 500 Euro Beratungshonorar bekommt und ansonsten die Sache für abgeschlossen hält. Die Polizisten haben mich wieder hergebracht, sie haben mir kein Haar gekrümmt, also was soll’s. Ich hatte Wasser, ein Bett und eine Toilette, bin nicht gefoltert worden.«
    Pia lachte auf. »Aber immerhin die Rechnung. Die hat er schon parat …«
    Marc strich ihr kurz übers Gesicht. »Laß doch. Vielleicht brauchen wir ihn ja noch einmal, wer weiß das schon!« Er schaute zu den ungeduldigen Gesichtern hin, die ihn am Tisch erwarteten. »Augenblick«, rief er, »aber jetzt muß ich erst mal
    …«, und er sprang in voller Montur mit einem Kopfsprung über die Reling ins Wasser, »… Flöhe ertränken!« vollendete er seinen Satz, nachdem er wieder aufgetaucht war.
    Die Zeitung zeigten sie ihm erst, nachdem er sein erstes Glas getrunken hatte. Marc hatte sich schnell geduscht und rasiert und fühlte sich schon wieder so, als sei überhaupt nichts gewesen.
    Fürs Mittagessen war es noch zu früh, so tischte Hussein zur zweiten Flasche Wein in heißem Öl gebackene kleine
    Blätterteigpasteten auf. Alle griffen zu, saßen dabei um Marc herum, lauschten seiner Erzählung und schauderten beim Gedanken an die Zelle und die kratzige Militärdecke, die er am ausführlichsten beschrieb.
    »In der Zwischenzeit ist die Zeitung von gestern da«, begann schließlich Pia.
    »Ach, schon …«, Marc nickte. »Sollte die nicht schon gestern kommen?«
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    »Ferhat hat sie herbeigezaubert. Zwanzig Minuten nachdem du weg warst, war sie da!«
    »Aha?« Marc war erstaunt. »Das ging ja wirklich schnell!«
    »Die lassen hier in der Türkei drucken«, klärte ihn Uli auf,
    »darum!«
    »Da kannst du mal sehen!«
    »Aber leider auch diese Ausgabe hier«, Pia zögerte noch kurz, dann legte sie ihm das aktuelle Blatt hin. »Ich nehme an, die Polizisten haben dich nicht darüber informiert.«
    Marc verschluckte sich an seinem Wein, Nadine, die links von ihm saß, klopfte ihm kräftig auf den Rücken.
    »Das ist doch …« Er nahm das Blatt in beide Hände und hielt es so vor sich, als ob es eine Fälschung sei. Dann erst legte er die Zeitung vor sich auf den Tisch und beugte sich darüber.
    »Mordverdacht …«, murmelte er, »die sind doch total
    übergeschnappt!« Er schaute Pia an. »Hast du schon mit Michael telefoniert?«
    »Eigentlich durchgehend …«, sagte sie und verzog das Gesicht. »Aber zu diesem Zeitpunkt war mir noch wichtiger, dich wieder heil zurückzubekommen. Ich wußte ja nicht, was die mit dir anstellen würden. Michael hat mir diesen deutschsprachigen Anwalt in Ankara vermittelt, mit dem du

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