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Yachtfieber

Yachtfieber

Titel: Yachtfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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du hättest was gegen mich!«
    »Nur, weil du mit meiner Mutter flirtest?« Sie lachten wieder, und Kim legte ihren Arm um Alissas Schultern.
    »Apropos flirten – Riccardo war ganz schön scharf auf dich, was?«
    Alissa zuckte die Achseln. »Ist aber nicht mein Typ. Zu schön, zu draufgängerisch, zu cool, zu selbstherrlich. Kein richtiger Mann.«
    »Ach?« Kim horchte auf. »Wie muß ein richtiger Mann für dich aussehen?«
    »Also einer ohne viel Chichi, einer, der einfach nur er selber ist und nicht ständig irgendeine Rolle spielen muß. Eigentlich glaube ich, daß Riccardo ein ganz unsicherer Kerl ist, und das zwingt ihn dazu, immer groß zu tun.«
    »Hm«, Kim überlegte. »Das ist mir gar nicht aufgefallen. Ich fand ihn nur witzig – ja, und doch schon ziemlich männlich.
    Hast du dir seinen Body angeschaut? Männlicher geht’s doch gar nicht!«
    Alissa grinste schräg. »Ja, Sixpacks und ne Hasenpfote in der Badehose, schon klar! Italiener halt!«
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    »Und Jens?«
    »Sieht besser aus und ist lieber!«
    »Ohh!«
    »Nichts ›ohh‹! Du hast mich gefragt. Und außerdem hat er wunderschöne Zähne und ein sehr gefährliches Lächeln!«
    »Doch ohh!«
    Alissa schüttelte den Kopf. »Trotzdem nicht mein Typ. Zu schöne Männer sind mir suspekt, die teilt man immer, hat …«
    »… deine Mutti gesagt …«
    »Richtig!«
    Sie lachten wieder.
    »Ach, Alissa, es ist schön mit dir!« Kim hielt sie
    umschlungen, und sie wiegten sich im Rhythmus der Wellen.
    »Wenn nur das mit deinem Vater nicht wäre. In Deutschland laufen deswegen sicherlich die Telefone heiß!«
    »Ja, in Deutschland schon. Aber mein Vater will nichts davon wissen, er blockt alles ab. Meine Mutter sagte mir vorhin, er hätte ihr sogar verboten, mit seiner Firma zu telefonieren. Dort stehen alle kopf, kannst du dir ja vorstellen.«
    »Deiner Mutter verboten …?« Alissa zog ihre Augenbrauen und Mundwinkel hoch.
    »Ja, manchmal versucht er so was. Allerdings …«
    »… ohne Erfolg!«
    »Sowieso! Du kennst ja meine Mutter!«

    Sie kreuzten vor der Küste, der Wind war stetig und stark, und als sie am frühen Abend eine Bucht suchten, hatte Alissa keine Ahnung mehr, wo sie waren.
    »Gar nicht so weit von unserem gestrigen Platz«, klärte Uli sie auf. »Francos vermaledeites Rennboot liegt nur eine Landzunge weiter.«
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    Alissa zuckte die Schulter. »Es kann ja nicht wirklich was dafür …«
    Sie saß mit ihm am Bug des Schiffes auf den Planken, das Backgammon-Brett hatten sie auf einen umgestülpten Eimer gestellt, und Uli stand kurz vor seinem ersten Sieg.
    »Meinst du, sie bringen Chara und die anderen noch heute abend zurück?« wollte Alissa wissen.
    »Von mir aus können sie noch eine Nacht außer Haus
    bleiben«, erklärte Uli und zwinkerte ihr zu. »Ich vermisse sie nicht!«
    »Aber die bringen der türkischen Polizei doch nichts …«
    »Wer weiß, worum es denen überhaupt geht. Marc hat ihnen ja auch nicht wirklich was gebracht!« Er nahm seinen Stein hoch.
    »Siehst du das?« Er grinste. »Alissa, was bekommt der Sieger?«
    »Nichts. Das hätten wir vor dem Spiel ausmachen müssen!«
    Sie betrachtete ihre verbliebenen Steine nachdenklich.
    »Scheint, daß du ausgemachtes Glück gehabt hast – aber trotzdem, wozu wollten die den Umsatz von Marcs
    Geschäftspartnern wissen, das geht doch die Polizei überhaupt nichts an.«
    »Keine Ahnung! Sie werden sich schon was dabei gedacht haben – und jetzt würfle, damit ich endlich den Sieg verkünden kann, mir schlafen schon die Beine ein!«
    Alissa verfiel in eine Denkerpose und grinste ihn schließlich von unten nach oben an. »Ich kann schnell oder langsam machen. Was ist dir das wert?«
    Uli streckte sein linkes Bein aus und massierte das Knie.
    »He, was meinst du?«
    »Wer will Wasserski fahren?« Kim lief über das Schiff, die Hände wie einen Trichter um den Mund gelegt. »Wasserski-Time«, rief sie und blieb vor Uli und Alissa stehen.
    »Los«, sagte sie. »Auf! Ihr könnt nachher weiterspielen!«
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    »Gott behüte!« Uli stand langsam auf und streckte sich.
    »Wenn du jetzt ziehst, können wir gehen.« Er beugte sich leicht zu Alissa hinunter. »Jetzt ist das Meer glatt, wer weiß, wie es in einer halben Stunde ist.«
    »Du meinst, ich brauche eine halbe Stunde?«
    Sie zog. »Et voilà, der Sieg sei dein!«
    Auf dem Weg in ihre Kabine sah sie Nadine und den Kapitän an der kleinen Bar des Deckhauses sitzen. Sie unterhielten sich angeregt, und Nadine sah ungewohnt entspannt

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