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Yachtfieber

Yachtfieber

Titel: Yachtfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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nachzuschenken.
    »Wir nähern uns der Bucht«, sagte er und schenkte Anja ein warmes Lächeln. »Gleich haben wir ihn wieder!«
    Anja nickte ihm dankend zu und sprang auf. »Da geh ich mal zu Pia vor.«
    Kim wollte auch keinen Tee mehr und stand ebenfalls auf.
    »Hoffentlich finden wir ihn gleich, und hoffentlich geht es ihm gut!«
    Anja und Kim schauten sich an, beide dachten an Alissa. Uli hatte wenigstens eine Insel, Alissa nur das kippelige Schlauchboot.
    »Wenn Alissa was passiert ist, bin ich dran schuld! Ich hatte diese blöde Idee!«
    Anja fuhr ihr durchs Haar. »Alissa ist nichts passiert, sie hat einen starken Schutzengel!«
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    »Wenn ich an so was nur auch glauben könnte … aber wenn sie nicht einmal ans Handy geht …«
    »Wer weiß, ob dein Handy noch Saft hat. Irgendwie werden wir sie schon finden. Spätestens, wenn wir im Hafen sind! Ich denke, sie ist bei den anderen, bei Jens und Inka.«
    »Und die Nummern sind alle in meinem Handy gespeichert!
    Es ist zum Verrücktwerden!«
    »Na ja«, Anja lachte. »Ohne Handy hilft halt nur der Glaube.
    Eigentlich ist es wie früher!«
    Kim verzog das Gesicht und stellte sich an die Reling. Der Fahrtwind strich angenehm über ihre bloße Haut und spielte mit ihren langen Haaren. Wie konnte Anja nur so sicher sein, daß Alissa nichts passiert war? Wollte sie ihr nur Mut machen oder womöglich sich selbst? Vielleicht war Uli ja auch irgendwie losgerudert und aufs offene Meer getrieben? Es war keineswegs sicher, daß er brav in der Bucht saß und auf sie wartete.

    Der Taxifahrer fuhr für Charas Begriffe viel zu langsam.
    »Wenn das ein Grieche wäre, wären wir schon dort!«
    »Komm, komm, keine Fremdenfeindlichkeit, sonst schmeißt er uns noch raus!«
    Trotzdem war es zäh. »Wir müssen unseren Flug bekommen«, beschwor ihn Chara ein ums andere Mal, gab es aber schließlich auf. »Er schont sein Taxi!«
    »Oder er hat keinen Führerschein und kann nicht schneller!«
    »Mach keine Witze!«
    Als sie endlich ankamen, schob sich die obligatorische Menschenschlange bis vor den Eingang hinaus.
    »Kotz!« Alissa schüttelte ungläubig den Kopf. »Was tun die da alle?«
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    »Das staut sich nur vor der Gepäckkontrolle. Aber wir haben ja nichts, also quetschen wir uns einfach bis zum Sicherheitscheck vor!«
    Sie wurden von allen Seiten mit Verwünschungen bedacht, waren aber in recht kurzer Zeit durch die Sicherheitsschleuse durch.
    »So!« Chara hielt Alissa ihre offene Hand hin, und Alissa schlug ein. »Jetzt brauchen wir nur noch zwei Tickets!« Sie sah Alissa grinsend an. »Und du brauchst vielleicht ein Paar Schuhe, so siehst du wie das sprichwörtliche Aschenputtel aus!«
    Alissa sah an sich hinunter, an ihrer ehemals weißen Bluse, der schmutzigen Hose, den bloßen Waden und staubbedeckten Füßen. »Ja, klar, auf der ›Dogukan‹ trägt man keine Schuhe, wo hätte ich die herzaubern sollen?« Sie verzog das Gesicht. »Ich verschulde mich haushoch bei dir. Taxi, Flug, Schuhe, wer weiß, was noch alles kommt! Und die Geldscheine, diese nassen Dinger, gehören Kim!«
    »Sonst muß ich immer meinen Freund einladen, jetzt lade ich halt mal dich ein, wo ist der Unterschied?«
    »Ich kann’s dir nicht zurückzahlen!« Sie stockte. »Ich meine, in keiner Form!«
    Chara lachte lauthals los, schlug sich aber mittendrin auf den Mund. »Schau, dort ist er!«
    Sie deutete durch die Menschenmenge hindurch, aber Alissa fehlten ein paar Zentimeter, sie konnte nichts sehen.
    »Er hat schon eingecheckt, geht in Richtung eines Gates, und du solltest doch noch ein bißchen wachsen, gib dir mal Mühe!
    Los, komm!«
    Sie gingen zum Schalter von Kreta-Air und hatten Glück.
    »Sie sind spät dran«, wurden sie begrüßt, »aber wenn Sie sich beeilen, schaffen Sie es noch. Ich rufe kurz an, daß Sie noch 179
    kommen. Die hintersten Plätze in der Maschine, Auswahl gibt es leider keine mehr!«
    »Mir wäre auch der Balkon recht gewesen«, grinste Chara, während sie ihre Kreditkarte über den Tresen schob.

    Die Bucht war leer.
    »Das kann ich nicht glauben«, sagte Anja. »Wo sollte Uli denn hin?«
    »Ist er der Typ, der darauf wartet, daß er gerettet wird?« fragte Ferhat.
    »Nein, natürlich nicht!« antwortete Marc. »Er handelt immer selbst.«
    Ferhat rief Shabaz her, befragte ihn kurz und erläuterte dann für die Runde: »Es war definitiv kein Zweitschlüssel im Beiboot. Und keine Ruder, aber das wissen wir ja schon. Also fahren wir jetzt einfach um die Insel herum. Im

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