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Yachtfieber

Yachtfieber

Titel: Yachtfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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haben.
    »Zu Hause spielen sie total verrückt«, sagte er zu Pia und füllte sich seinen Teller aus den verschiedenen Schüsseln. »Ich habe Michael angerufen, und er würde, typisch Anwalt, am liebsten sofort die Zeitung verklagen, aber seit dieser letzten Meldung haben sie nichts mehr über meinen spektakulären Fall gebracht, und ich habe ihm geflüstert, daß es sinnvoller wäre, die betreffenden Leute dazu zu bringen, eine entlastende Nachricht nachzuschieben. Immerhin bin ich ja wieder frei.
    Franco ist zwar nach wie vor verschwunden und
    höchstwahrscheinlich tot, aber es war ein bedauerlicher Unfall, für den niemand etwas konnte, außer Franco selbst, nehme ich mal an, schließlich muß ein erwachsener Mann wissen, was er tun darf und was nicht! Rauschgift, Polizei – so gesehen haben wir noch Glück, daß die Polizei sowieso alles vertuschen will, wobei mir nicht klar ist, wieso eigentlich.«
    Kim hatte noch immer einen leeren Teller vor sich stehen.
    Anja nahm ihn ungefragt und füllte ihn mit verschiedenen Kleinigkeiten. Uli schenkte inzwischen reihum Lâl aus und 218
    verteilte Eiswürfel in die Weingläser. Fast sah alles wieder so aus wie früher.
    Plötzlich schoß Nadine von ihrem Sitz hoch und zeigte mit dem Finger auf den Landungssteg. »Dort! Schaut!«
    Die anderen sahen hin, verstanden aber nicht, was sie meinte.
    »Das ist doch dieser Hund! Schaut, wie er sich über den Boden schleppt, da muß ich hin!« Sie schaute sich um. »Wer kommt mit?«
    Kim und Anja sagten fast gleichzeitig: »Ich!«
    »Nehmt aber frisches Wasser und eine Schüssel mit«, sagte Pia. »Er sieht aus, als könne er es gebrauchen!«
    Kim schob ihren vollen Teller zur Seite und drückte sich an den anderen vorbei nach vorn. Plötzlich blieb sie stehen und sah ihre Mutter an. »Weißt du was, Mama? Alissa ist nicht mit dem Boot weggefahren. Die hätte den Hund niemals rausgeworfen!
    Diese Typen, diese Gangster haben es zurückgeholt!«
    Nadine schaute sie an. »Das würde ja bedeuten, daß diese Kerle wieder ganz in der Nähe sind!«
    Pia wischte sich mit der Hand über die Augen. »Tolle Aussichten!« sagte sie und dachte nach. »Es könnte aber auch sein, daß der Hund herausgesprungen ist und das Boot leer war, bevor Alissa kam. Dann könnte sie sehr wohl damit unterwegs sein!«
    »Er sah aber nicht danach aus, als ob er noch freiwillig springen würde«, widersprach Nadine und griff sich einen Krug Wasser und eine der leeren Dessertschalen vom Tisch.
    »Und jetzt müssen wir los, sonst ist er weg oder tot, bevor wir da sind!«
    »Ich hol noch etwas Fleisch aus der Küche«, rief Kim den beiden zu, die sich schon ihre Schuhe gegriffen hatten und zur Gangway liefen.
    »Und dort hinten kommt Mrs. Anderson mit ihrem Troß!«
    219
    Pia konnte sie selbst auf diese große Entfernung gut erkennen, denn Mrs. Anderson war Engländerin und trug Bonbonfarben, egal, um welches Kleidungsstück es sich handelte und zu welchem Anlaß sie es trug.
    »Könntest du nicht mal eine Damenkollektion entwerfen?«
    fragte sie ihren Mann, nachdem auch er Mrs. Anderson erspäht hatte.
    »Meinst du, das nützt was?« fragte er zweifelnd.
    Pia mußte lachen. »Nicht wirklich!«
    Mrs. Anderson, ihre beiden Begleiter, Nadine, Kim und Anja trafen sich etwa auf der Hälfte des Landungsstegs und begrüßten sich, aber Pia wurde immer unruhiger, denn sie befürchtete, die Chartergesellschaftschefin könnte Fragen stellen, die unbedacht beantwortet würden.
    »Was sagen wir überhaupt?« fragte Marc.
    »Wir erzählen, wie es war!«
    »Wird sie uns das glauben?«
    »Da bin ich jetzt auch gespannt. Es wird sich zeigen, welcher Fraktion sie angehört!«
    Uli stand auf, um Mrs. Anderson und ihre Begleiter an Land zu begrüßen, und Pia bat um drei frische Gedecke.
    »Sie werden Hunger haben«, sagte sie und erntete von Marc einen spöttischen Blick. »Wenn ihnen der nicht gleich vergeht
    …«

    Die Verkehrsinsel, von der aus die Mole zum Kastell abzweigte, kam gerade in Sicht, als Charas Handy vibrierte. Sie zog es aus der Tasche, eine Kurznachricht war eingegangen.
    »Geht dicht an die Hauswand rechte Seite. Ich komme!«
    »Na«, Chara verzog spöttisch den Mund. »Das ist ja wie im Film! Haben wir eine Million Lösegeld dabei oder so was?«
    220
    Alissa spürte ihr Herz schlagen. »Was meint er? Hier dieses graue Ungetüm von Haus?«
    Das mußte es sein. Es war ein Haus, das sich mehrere Stockwerke nach oben schraubte, verwinkelt und mit vielen Balkonen und

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