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Yachtfieber

Yachtfieber

Titel: Yachtfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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daran beteiligen?«
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    Kim lächelte ihr spitzbübisches Kleinmädchenlächeln, das ihr Grübchen in die Wangen zauberte und das Pia schon lange nicht mehr an ihr gesehen hatte. »Voll und ganz!« sagte sie.
    Sie waren an der Hafenstraße angekommen und warteten an genau der Stelle auf eine Verkehrslücke, an der Alissa und Chara vor wenigen Stunden ein Taxi genommen hatten.
    »Habt ihr mir auch was gekauft?« Nadine warf Kim eine Kußhand zu.
    »Ich dachte, du hättest schon alles«, bekam sie zur Antwort.
    »Hatte. Hatte! Ich fange gerade wieder an …«
    »Na, dann …« Kim zwinkerte ihr zu, und Pia musterte sie von der Seite. Irgendwie hatte sie sich verändert.
    »Du bist verliebt!« stellte Pia fest.
    Nadine lachte. »Keine Ahnung«, sagte sie, »ich fühle mich nur einfach gut.«
    Der Verkehr ließ nach, und sie liefen schnell über die Straße.
    Nadine konzentrierte sich auf ihre Absätze und den Hut, doch auf der Uferpromenade griff sie nach Pias Hand.
    »Weißt du, wahrscheinlich bin ich die einzige von uns, der es gerade so richtig gutgeht, und es paßt auch überhaupt nicht zur Situation. Aber wenn ich bedenke, mit welchen Gefühlen ich von zu Hause abgereist und hierhergekommen bin – und wie ich mich jetzt fühle«, sie umarmte Pia spontan im Gehen, »dann bin ich einfach nur glücklich!«
    Pia lachte. »Keine Sorge, Alissa finden wir schon wieder, und Franco betrifft dich ja nicht, du hast ihn ja nicht einmal gekannt.
    Richtige Trauer konnte bei uns durch den ganzen Trubel auch nicht aufkommen!«
    Kim lief voraus, den Kai entlang, doch sofort kam sie wieder zurück. »Mama! Das Boot ist weg!« In ihrem Gesicht stand ungläubiges Staunen.
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    »Das Boot? Das Schlauchboot?« Pia fing an zu laufen, und sogar Nadine spurtete hinterher.
    »Und der Hund?« Nadine hielt ihren Strohhut fest. »Ist der auch weg?«
    »Einer von uns hätte beim Boot bleiben sollen.« Kims Staunen wich einer wütenden Erkenntnis. »Sie konnte ja nicht wissen …
    jetzt haben wir sie wieder verloren, wer weiß, wo sie hin ist!«

    Alissa hatte kaum einen Blick in die Runde geworfen, da erschien Chara schon wieder, im Schlepptau einen griechischen Kellner, der eine ovale Platte voller Speisen trug. Das Lokal war nicht voll besetzt, aber alle Blicke flogen der schönen Griechin zu, die allein durch ihre stolze Körperhaltung und Größe auffiel.
    Am Nachbartisch hörte Alissa Unmutsäußerungen: »Die sind doch gerade erst gekommen, warum kriegen die jetzt schon was?« Aber laut protestierte niemand.
    Chara bedankte sich bei dem Kellner mit einigen kurzen Sätzen, was ihm ein Lächeln entlockte, und ließ sich auf einen Stuhl sinken.
    »Mein Gott, Chara, du bist eine richtige Schönheit!« sagte Alissa voller Überzeugung. »Wenn ich ein Mann wäre, ich glaube, ich würde ausflippen!«
    »Ha!« Chara lachte schelmisch. »Was heißt das schon! Ich denke, Falk beispielsweise fliegt eher auf dich als auf mich!«
    Falk! Da war er wieder. Eben hatte sie ihn vergessen.
    »Sollen wir ihn jetzt vielleicht anrufen?«
    »Zuerst essen wir was, auch wenn das alles nicht sehr vegetarisch ist.« Sie lächelte wieder ihr schelmisches Lächeln.
    »Aber der Gute hat zusammengerafft, was in der Eile da war –
    hier«, sie zeigte auf die Platte, »das ist klar, hier außen sind die typischen kalten Vorspeisen, das hier sind gebratene Auberginen, gefüllte Weinblätter und Keftedhakia, kleine 214
    Fleischbällchen, und das ist Tzatziki. Ich nehme an, das kennst du, und in dieser Ecke sind Bifteki, das sind mit Schafskäse gefüllte Frikadellen, und da habe ich noch was Besonderes ergattern können, Tintenfisch vom Grill, ebenfalls mit Schafskäse gefüllt, und«, sie senkte die Stimme und lehnte sich leicht über den Tisch, »ich denke, es waren die Bestellungen von den anderen Gästen!«
    Alissa kicherte verschwörerisch.
    »Aber jetzt greif zu, wer weiß, wann wir wieder was
    bekommen!«
    Der Kellner servierte noch zwei Gläser und einen Krug mit Quellwasser, dem griechischen Nationalgetränk, zwinkerte Chara zu und ging erst dann an einen anderen Tisch.
    Alissa steckte sich gleich mit den Fingern ein Bifteki in den Mund und lud sich erst dann den Teller voll. »’tschuldige«, sagte sie mit Seitenblick auf Chara, »ich konnte nicht widerstehen!«
    »Schmeckt es denn?«
    »Wunderbar!«
    Die halbe Platte war im Nu leer, der Krug bereits einmal nachgefüllt, als Chara die Visitenkarte und ihr Handy herauszog.
    »Ich denke, wir machen es

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