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Yakuza Flowers

Yakuza Flowers

Titel: Yakuza Flowers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Murasaki
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Bank zurück und sah ihm nach. Er hatte das Gefühl, etwas verloren zu haben. Etwas, was nicht einmal Kira ersetzten konnte. Aber vielleicht war es auch in Ordnung so, da manche Dinge eben unersetzlich waren.
     
    Tatsächlich erhielt Gabriel für den nächsten Abend einen Flug zurück nach London. Es handelte sich um einen Direktflug, was auch schon das einzig Positive war. Vincent hatte davon Abstand genommen, Gabriel überreden zu wollen noch etwas zu bleiben, aber Kira versuchte es dennoch.
    „Willst du nicht doch noch ein paar Tag e warten? Lo ndon läuft dir nicht weg, und wir würden uns hier gut um dich kümmern.“ Es war kurz nach dem Mittagessen und Gabriels Koffer standen schon längst im Flur. Er hatte sie noch vor dem Frühstück gepackt und nun warteten sie darauf abgeholt zu werden.
    „Nein, ich möchte wirklich zurück. Außerdem habe ich hier ohnehin nichts mehr zu tun.“
    Vincent sah, wie Gabriel sich zu einem Lächeln zwang, das seine Augen nicht so recht erreichen wollte.
    „Darf ich dich dann zumindest zum Flughafen bringen?“ Wenigstens das wollte sich Vincent nicht nehmen lassen.
    „Man braucht fast eine Stunde bis zum Narita Flughafen und eine Stunde zurück. Das wäre sehr unsinnig, Vincent.“ Wie es aussah, wollte Gabriel mit allem ganz alleine zurechtkommen. Wohl als Beweis dafür, dass es ihm gut ging.
    „Na und? Kira wird ohnehin im Theater sein und anstatt hier alleine herumsitzenden, könnte ich dich auch zum Flughafen bringen und mich ordentlich von dir verabschieden.“ Natürlich spekulierte ein kleiner Teil von Vincent darauf, dass Gabriel es sich am Flughafen noch einmal überlegen würde.
    „Ich kann dich davon wahrscheinlich ohnehin nicht abbringen, oder?“ Gabriel gab nach und ging zur Verandatür, um diese aufzuziehen. Warme Luft wehte in den Raum, woraufhin Gabriel sich noch einmal zu Vincent und Kira umdrehte. „Ich gehe noch einmal im Garten spazieren“, sagte er leicht dahin und ließ die beiden alleine zurück.
    „Ich halte es noch immer für keine gute Idee“, sagte Kira und stellte die Teller zusammen. Allerdings kam er nicht sehr weit, da Mariko, die Haushälterin, sofort zur Stelle war und ihm die Arbeit abnahm.
    „Ich bin davon auch nicht begeistert, aber ich kann kaum von ihm erwarten, dass er hier bleibt, wenn er nicht will.“ Sie hatten das Gespräch schon am Abend zuvor geführt und am Morgen auch, als Gabriel seine wenigen Habseligkeiten gepackt hatte. Kira hatte es irgendwie geschafft, Gabriels Sachen aus Jiros Apartment bringen zu lassen. Wie genau, hatte Vincent nicht erfahren wollen.
    Von Kira kam ein Seufzen. Er ging zur Verandatür, um Gabriel nachzublicken, der in seiner schwarzen Kleidung wie ein Fleck in der immer freundlicher werdenden Umgebung wirkte. Vincent stand auf und stellte sich hinter Kira. Seine Arme umfingen die schmale Taille seines Geliebten, während er das Kinn vorsichtig auf seiner Schulter platzierte.
    „Warum gehst du nicht mit ihm?“
    Vincent hatte sich schon gefragt, wann Kira diese Frage stellen würde.
    „Weil er es nicht will. Er sagte, ich sollte lieber hier bei dir bleiben und mein Glück genießen. Und er hat recht. Ich will ihn nicht im Stich lassen, aber ich muss seinen Wunsch respektieren.“
    Von Kira kam ein kleines Nicken. Auch wenn Vincent das sehr sachlich erklärt hatte, schmerzte es ihn dennoch . Sein Glück mit Kira war in Vincents Augen ein Vorwand, weswegen er ihn nicht in seiner Nähe haben mochte. Wahrscheinlich wollte er nicht jemanden um sich haben, der ihm sein zerbrochenes Glück ständig unter die Nase hielt. Verdenken konnte es ihm Vincent auf jeden Fall nicht.
    Kiras Hände legten sich auf seine. Vincent spürte Wärme durch sich sickern und Dankbarkeit, dass er nicht das Gleiche wie Gabriel erleiden musste.
    Gerade als er sich von Kira lösen und vom Garten abwenden wollte, sah er eine Gestalt den schmalen Gartenweg näherkommen. Im ersten Moment konnte er es nicht glauben und vor Schreck hätte er fast seine Hände von Kira fortgezogen, wenn dieser ihn nicht festgehalten hätte.
    „Das ist doch nicht …“, entfuhr es Vincent, doch Kiras unbarmherzige Hände hielten ihn fest.
    „Lass ihn“, sagte er kurz und angespannt. „Wir sollen uns da nicht einmischen.“ Und mit diesen Worten zog er den sich sträubenden Vincent fort.
     

Kapitel 8
    Jiro
     
    Gabriel im Garten zu sehen, war wie ein Traum. Zwei Wochen hatte er ihn nicht sehen dürfen. Fast wäre alles schief gegangen und

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