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Yakuza-Rache

Yakuza-Rache

Titel: Yakuza-Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nahm es nicht richtig wahr. Es drang nicht bis unter seine Haut, es glitt an ihm vorbei, und er schüttelte einige Male den Kopf, als wollte er die Bilder der Erinnerung so aus dem Gedächtnis löschen.
    Dann schaute er nach rechts!
    Genau dort hatte der Mann aus Japan gestanden, zum Greifen nahe. Und was war zurückgeblieben?
    Staub, grauer Staub, ein paar Kleiderfetzen und sonst nur Asche, von deren Spitze der Wind eine blasse Fahne holte und sie über den Gehsteig wehte.
    In der Kehle des Bettlers hatte sich eine Wüste festgesetzt. Es kratzte dort, er wollte etwas sagen, seine Furcht hinausschreien, selbst das gelang ihm nicht. Statt dessen fing er an zu lachen. Erst leise, kratzig und gleichzeitig kichernd. Dann immer lauter, schriller. Zuletzt brandete das Gelächter völlig unmotiviert über den Gehsteig hinweg, auf dem die Passanten noch immer standen und nichts begriffen hatten. Zumindest einige Mutige von ihnen. Die meisten waren geflohen. Auf der Fahrbahn war der Verkehr zum Erliegen gekommen. Wild diskutierende Menschen liefen umher, um dann ruhiger zu werden, als sie das Jaulen der Sirenen hörten.
    Die Polizei kam. Für Köbes kein Freund und Helfer. Er wäre am liebsten verschwunden. Statt dessen aber blieb er hocken, drehte seinen Hut um, ließ das Geld in seine Handfläche klimpern und stülpte die Kopfbedekkung über die Asche. Dann blieb er hocken, wischte über seine Augen, mit dem Ärmel wischte er sich den Schweiß von der Stirn und ließ diesen furchtbaren Vorfall noch einmal Revue passieren.
    Es war nicht zu fassen, nicht erklärbar, unbegreiflich. Aber er wußte, was ihn erwartete, und er brauchte nicht mehr lange so hocken zu bleiben, denn zwei Uniformierte kamen auf ihn zu.
    Köbes beobachtete, wie sie gingen. Ihm gefielen diese Bewegungen nicht. Zu arrogant, aber so waren viele der Bullen — leider. Nicht bei allen Leuten, aber er hatte so seine Erfahrungen mit ihnen gemacht. Die älteren, die er besser kannte, mit denen konnte man noch reden, die hatten auch Verständnis, aber die jungen Kerle, die karrieregeilen, die wollten alles zweihundertprozentig machen.
    Sie tippten gegen ihre Mützenschirme und nickten ihm dann aus der Höhe zu. »Wir hörten, daß Sie Zeuge waren.«
    »Ja.«
    »Dann erzählen Sie mal.«
    »Nein, nicht euch!«
    Die Gesichter der Beamten liefen rot an. Einer legte seine Hand an das linke Ohr. »Sollten wir uns da etwa verhört haben, Meister?«
    Köbes schüttelte den Kopf. »Das habt ihr nicht. Aber ich will nicht mit euch sprechen. Nehmt es nicht persönlich. Was ich zu sagen habe, muß ein Oberbulle wissen.«
    »Hören Sie…«
    »Ich rede nur mit einem von den Kriminalen! Und davon auch nur mit einem Obermotz.«
    Es dauerte fünf Minuten, bis die beiden Beamten begriffen hatten, daß der Bettler nicht umzustimmen war. Einer von ihnen wandte sich ab. In der Bewegung noch sprach er Köbes an. »Wenn Sie Mist erzählt haben, können Sie was erleben.«
    »Das habe ich nicht.«
    »Okay, wir werden sehen.«
    Er ging weg, der zweite blieb zurück. Seine Kollegen hatten mittlerweile einen bestimmten Teil des Gehsteigs abgesperrt, standen hinter der rotweißen Grenze und befragten die Zeugen.
    Dabei wunderten sie sich, daß sie immer die gleiche Antwort bekamen. Es gab keinen Menschen, der etwas anderes sagte. Sie sprachen von einem roten Kreis, von zwei unheimlichen Gestalten, die etwas geworfen hatten und von einem Mann, der neben dem Bettler gestanden hatte und verschwunden war. Sie wiesen auch stets darauf hin, daß der Bettler dies bestätigen könnte.
    Der aber hielt den Mund und drehte sich mit zitternden Fingern eine Zigarette. So leicht ließ sich der Schock nicht abschütteln. Es dauerte mehr als zwanzig Minuten, als von einer Nebenstraße, der Königstraße, ein Wagen kam und zwei Männer entließ, die den Bettler direkt ansteuerten.
    Der eine von ihnen trug einen Staubmantel und erinnerte Köbes an einen amerikanischen Serienhelden, dessen Name ihm momentan nicht einfiel. Der andere trug eine grüne Lederjacke und sah mehr aus wie ein Leibwächter. Dementsprechend war sein scharfer Blick. Der Mann im Mantel stellte sich als Kommissar Gütgen vor. Auch Köbes sagte seinen Namen.
    »Und Sie wollten mich sprechen?«
    Der Bettler lachte. »Ich weiß nicht, ob ich gerade Sie sprechen wollte, aber gehören Sie zu den oberen Kriminalen?«
    »So ähnlich.«
    »Gut, ich glaube Ihnen.«
    »Dann möchte ich Ihre Geschichte hören.«
    Köbes rauchte zwei Züge und

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