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YANKO - Die Geschichte eines Roma

YANKO - Die Geschichte eines Roma

Titel: YANKO - Die Geschichte eines Roma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anžy Heidrun Holderbach
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einmal nicht was er sagen sollte. Er war solche Gespräche überhaupt nicht gewohnt und fühlte sich, wie ein Fisch auf dem Trockenen. „Ich weiß es nicht...“ Yanko zuckte abermals mit den Schultern. Tyron Ballington musterte ihn scharf und gab sich schließlich einen Ruck, denn er spürte, dass er auf der richtigen Fährte war. „Was ist denn damals mit Ihrer Frau geschehen? Wie ist Sie verunglückt?“
    Yanko wäre am liebsten sofort aufgesprungen und davongerannt. Anstatt über Ron zu reden, bohrte dieser gut aussehende Schwarze in seiner Seele herum und schien sich nicht davon abbringen lassen zu wollen. Yanko zitterte innerlich, und seine Brust zog sich zusammen.
    Er wusste selbst nicht warum er dann doch den Mund aufgemachte und es ihm erzählte. „Sie... Sie ist erschossen worden... In den Bergen... Ich hab’ niemanden gesehen... Sie ist den Abhang hinuntergestürzt... Ich bin hinterher... Es ist total steil dort... Ich hab’ sie nicht hochtragen können... Kurz darauf ist sie gestorben... Ich... Ich hab’ sie dort begraben...“ Yanko wischte sich hastig ein paar Tränen aus den Augen und atmete tief durch. Ihm war schlecht geworden, und er brauchte dringend frische Luft. „Ich hab’ das noch niemandem erzählt, wie es genau war...“, fügte er noch leise hinzu. „Warum denn nicht?“, fragte Tyron Ballington mitfühlend. „Ich weiß es nicht... Es ging nicht.“ „Aber haben Sie denn damals keine Anzeige erstattet?“, wollte Tyron Ballington jetzt wissen. „Nein, wozu? Wem hätte das genützt? Es war ja bestimmt keine Absicht gewesen... Wer hätte siedenn umbringen wollen? Außerdem hätte sie das auch nicht wieder lebendig gemacht.“
    Yanko blickte traurig und müde aus dem Fenster, fühlte sich aber dennoch auf eine seltsame Art erleichtert. Tyron Ballington musterte Yanko nachdenklich und stand dann schließlich irgendwann auf und lief wieder im Zimmer auf und ab. Dabei konnte er einfach am besten nachdenken. Schließlich kehrte er zu Yanko zurück und sah ihn lange an. „Mr Melborn, vielen Dank erst mal! Ich muss das jetzt alles erst mal für mich ordnen. Ich rufe Sie an, wenn ich noch mehr Infos brauche. Ok?“
    Yanko verließ mit weichen Knien den Raum und setzte sich draußen in den Garten auf eine Bank. Er bemerkte nicht, dass Tyron Ballington ihn von seinem Büro aus sehen konnte.
    Später, als es schon dunkel war, saß Yanko dann bei Ron im Zimmer auf einem Stuhl und sah ihm beim Schlafen zu. Nach einer ganzen Weile stand er auf und setzte sich zu Ron aufs Bett. Er legte ihm eine Hand auf die Schulter und versprach nicht eher zu gehen, bis er wieder ganz gesund sein würde, und dass er bereit sei eine gemeinsame Lösung zu finden, er solle nur ganz schnell wieder gesund werden, und er sagte ihm noch, dass es ihm leid tue nicht wieder zu ihm nach San Francisco gekommen zu sein. Yanko schaute ihn lange an, legte sich dann zu ihm und nahm ihn in seine Arme.
    Morgens betrat Tyron Ballington das Zimmer und blieb erst einen Moment lang stehen, bevor er Yanko vorsichtig weckte. Es war ein warmer, sonniger Tag, und sie gingen zusammen hinunter in den Garten. Es war ein warmer, sonniger Tag.
    Tyron Ballington holte tief Luft und Yanko war froh aus dem Gebäude draußen zu sein. „Ich habe mir die ganze Nacht den Kopf zerbrochen, was ich tun könnte, um Mr Dunfolk zuhelfen und bin auf keine zündende Idee gekommen. Als ich aber eben in sein Zimmer kam und sie beide dort schlafen gesehen habe, wusste ich auf einmal wie. Ich habe ein kleines Sommerhaus oben in den Bergen. Abgelegen und trotzdem nicht weit von hier. Ich würde es Euch bis Ende August geben, damit ihr mal zur Ruhe kommt. Ich denke, das ist das ganze Problem, ihr hattet nie genug Zeit und Ruhe zusammen.“ Yanko sah Tyron Ballington fragend und verwundert an. „Ähm... Das ist total nett von Ihnen... Nun... Ich weiß nicht... Also... Das muss ich mir erst durch den Kopf gehen lassen!“ „Ich weiß, dass ist ja auch eher ein ungewöhnlicher Therapievorschlag, aber ich glaube wirklich, dass es die beste Medizin wäre, wenn ihr mal in Ruhe zusammen sein könntet.“ Yanko nickte langsam, blieb schließlich stehen und blickte Tyron Ballington in die Augen. Tyron Ballington wurde zu seinem eigenen Erstaunen etwas verlegen. „Warum tun Sie das für uns?“ „Ich denke, ich mag euch einfach.“, sagte Tyron Ballington ganz unkompliziert. Yanko grinste ihn an und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. „Vielen Dank Mr

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