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YANKO - Die Geschichte eines Roma

YANKO - Die Geschichte eines Roma

Titel: YANKO - Die Geschichte eines Roma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anžy Heidrun Holderbach
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Ballington! Ich werde es mir überlegen!“ Tyron Ballington streckte Yanko seine Hand entgegen. Yanko nahm sie entgegen, und sie schauten sich abermals fest in die Augen. „Ich bin Tyron.“ „Yanko.“

S o kam es, dass sie schließlich in Tyrons Sommerhaus zogen, und sich Ron dort blitzartig innerhalb von einer Woche erholte.
    Sie unternahmen lange Wanderungen in den Bergen, lachten viel und alberten herum wie Kinder, die endlich Ferien hatten. Tyron kam oft zu Besuch, und sie verbrachten lange Abende zusammen am Lagerfeuer, und es entwickelte sich eine tiefe Freundschaft unter ihnen. Yanko fühlte sich seit Langem mal wieder ruhig und entspannt und genoss die Zeit endlich mit Ron ungestört zusammen zu sein und gleichzeitig draußen sein zu können. Schnell fand er auch Kontakt zu neuen Kunden, die gerne seine Pferdekenntnisse in Anspruch nahmen und ihn nicht nach seinen Privatangelegenheiten fragten.
    Und Ron konnte seinen Pub problemlos weiterführen, denn obwohl das Sommerhaus etwas abseits in den Bergen lag, brauchte man nicht länger als zwei Stunden mit dem Auto in die Stadt, und wenn er einmal viel zu tun hatte, blieb er eben über Nacht in der alten Wohnung über seinem Pub.
    Und so verging der Winter in aller Ruhe.
    Es war eine unbeschwerte und glückliche Zeit.

D er April kam unerwartet heiß und ließ das Gras verdorren.
    Ron war noch in der Stadt, als Yanko mit der Post in der Hand ins Haus ging. Er schaute sie durch und entdeckte einen Brief von Jenny. Er öffnete ihn ein wenig zu hastig, wie er selbst in diesem Moment bemerkte und fand eine Einladung zu ihrer Hochzeit mit Mike Sanders vor. Sie sollte im Oktober in L.A. stattfinden. Yanko spürte auf einmal nicht so genau, ob er sich darüber freute oder nicht. Eigentlich sollte er sich ja freuen, denn offenbar war sie ja glücklich mit diesem Mann. Irgendetwas störte ihn aber trotzdem, und das nervte ihn selbst. Nachdenklich ging er hinaus und rauchte eine Zigarette. Sein Handy riss ihn schließlich aus den Gedanken.
    Es war Tyron.
    Tyron kam mit der Dämmerung und setzte sich auf das Sofa. Yanko brachte zwei Tassen und eine Kaffeekanne und setzte sich zu ihm. „Was gibt’s denn?“, wollte Yanko wissen. „Nun“, begann Tyron. „Ich wollte euch das Angebot machen das Sommerhaus zu kaufen, wenn Ihr wollt.“ Yanko schaute ihn überrascht an. „Wieso? Brauchst du es denn nicht mehr?“ „Naja, ehrlich gesagt, wir waren hier zusammen das letzte Mal vor einem Jahr... Meine Frau ist nicht gerne so weit draußen. Es ist auch nicht teuer. Ich wäre einfach froh, wenn sich jemand darum kümmern würde und Freude daran hat. Ich denke, es ist ein guter Platz für Euch!“ Yanko lehnte sich zurück und dachte nach. Das Angebot kam zwar überraschend, doch es fühlte sich sofort stimmig an. „Ja... Es ist gut hier!... Ich werde es Ron sagen... Mal sehen! Auf jeden Fall schon mal vielen Dank!“ Tyron nickte und sah sich plötzlich nervös im Zimmer um. Ab und zu kaute er etwas an seinem Daumen herum und blickte flüchtig zu Yanko rüber.
    „Was ist denn heute los mit dir?”, bemerkte Yanko und musste innerlich grinsen, denn Tyron war ja sonst die Ruhe selbst und wirkte immer so selbstbewusst und strukturiert. So musste er wohl an seinem ersten Schultag ausgesehen haben, mutmaßte Yanko.
    Tyron wusste tatsächlich nicht, wo er hingucken sollte und fuhr sich nervös über sein Gesicht. Lange schon fing sein Herz wild an zu klopfen, wenn er in Yankos Nähe war, doch bis jetzt hatte ihm einfach der Mut gefehlt es ihm zu sagen. Doch war es überhaupt wichtig? Was wollte er denn? Er war schließlich glücklich verheiratet und mit Sicherheit nicht schwul. Aber was war es dann, was ihn so in Wallung brachte, wenn er ihn sah? Er sah gut aus, das war klar, und er hatte einen durchtrainierten, muskulösen und doch geschmeidigen, schlanken Körper. Klar, er sah wirklich toll aus, und doch konnte er es sich nicht rational erklären, was in ihm vorging. Einmal war er nachts aufgewacht und sehr froh gewesen, dass seine Frau weitergeschlafen, und nicht bemerkte hatte, dass er seinen Penis in der Hand hielt, weil er von Yanko geträumt hatte.
    Schließlich schaute er zu ihm, gab sich innerlich einen Ruck und begann sehr zögerlich. „Ich weiß nicht genau, wie ich es sagen soll... Ich... Ich habe mir in der letzten Zeit viele Gedanken gemacht... ausgelöst durch die Bekanntschaft mit euch und vor allem mit dir...“ Yanko lehnte sich nach vorne, legte die Arme

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