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YANKO - Die Geschichte eines Roma

YANKO - Die Geschichte eines Roma

Titel: YANKO - Die Geschichte eines Roma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anžy Heidrun Holderbach
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großartig!!!... Wann genau soll denn eure Hochzeit sein?“, stammelte er. „Wahrscheinlich Anfang Mai. Wenn alle Papiere da sind usw. Das dauert halt noch etwas.“
    Mrs Kent kam auf Yanko zu. „Allerdings! Ich freu’ mich für dich!... Stefan, ich ruf dich später zurück, ok?” Yanko legte auf und atmete tief durch. Mrs Kent streckte ihm ihre Hand entgegen. Yanko drückte sie vorsichtig. „Vielen Dank, Mr Melborn! Das haben Sie wunderbar gemacht!” Yanko nickte und fühlte sich bei dem Gedanken an das Pferd überhaupt nicht wohl. „Ich hoffe nur, dass es ihm dort gut gehen wird!” Mrs Kent überreichte Yanko ein Bündel Geldscheine. „Ja, das hoffe ich auch! Hier ist Ihr Geld... Ich rufe Sie dann nächste Woche an, wegen den zwei Schimmeln. Und weiterhin gute Besserung für Ihre Hand!” Yanko nahm das Geld dankend entgegen und steckte es in die Hosentasche.
    Abends fuhr er dann ins PADDYS zu Ron.
    Der Pub war ziemlich voll, und die zwei Bedienungen hatten gut zu tun. Ron stand hinter dem Tresen und trocknete Gläser ab. Yanko setzte sich zu ihm an die Theke. Ron kam mit dem Handtuch in der Hand herum, und sie begrüßten sich mit einer Umarmung. „Hey, was machst du denn hier?” „Sehnsucht...” grinste Yanko und wurde dann aber wieder ernst. „Ich könnte jetzt 'ne Flasche Whisky auf ex abpumpen!“ „Wieso, was ist denn nun schon wieder passiert?“ „Der Pinto ist abgeholt worden... Es könnte gut sein, dass Jennys Vater mit den Wilsons unter einer Decke steckt... und Stefan bleibt in Sheddy und will im Mai heiraten.“ Ron starrte ihn entgeistert an. Dann setzte er sich neben Yanko auf einen Barhocker und legte das Handtuch auf die Theke. „Jesus!!! Und das alles an einem Tag!” „Innerhalb von fünf Minuten! Ich brauch’ jetzt ein Steak und 'ne Cola, und dann muss ich tanzen gehen, sonst dreh’ ich durch!“

E inige Wochen später stand Yanko am Zaun der Koppel aufgelehnt in der Sonne und schaute zu den zwei Pferden rüber. Ron kam und umarmte ihn von hinten. So standen sie eine Weile da und genossen die Ruhe und die Wärme. Dann ging alles plötzlich sehr schnell. Yankos Handy klingelte, und ein sehr aufgeregter Mr Jackson erklärte ihm, dass es ein Problem mit dem Pinto gäbe. Er wäre bei den Vorbereitungen durchgegangen und hätte sich nun in einem Winkel in der Scheune in einem Stacheldrahthaufen verwickelt. Sie hätten alles Mögliche versucht, aber er ließe niemanden an sich heran. Mr Jackson bat Yanko zu kommen und zu versuchen, den Pinto aus seiner misslichen Lage zu befreien.
    Yanko riss sich sofort von Ron los und rannte zum Auto. „Ich komme sofort!“ rief er noch ins Handy, bevor er es durch das offene Fenster auf den Sitz schmiss. Schnell kuppelte er den Pferdeanhänger an den Pickup und heizte davon.
    Mr Jackson, Steve und ein paar andere Männer standen aufgeregt auf dem Platz herum, als Yanko im Rennstall ankam. Yanko ging zum Eingang der Scheune und redete beruhigend auf den Pinto ein. Das Pferd stand wie angewurzelt und mit Panik in den Augen in einem Stacheldrahtgewirr und konnte sich weder vorwärts noch rückwärts bewegen. Yanko ging langsam näher, und der Pinto beruhigte sich etwas, als er Yankos Stimme hörte. Er ließ Yanko an sich heran, und er versuchte das Pferd zu befreien. Der Hengst blutete stark und hatte tiefe Schnittwunden an den Vorderbeinen. Yanko entdeckte auch blutende Striemen auf seinem Rücken und an der Seite. Nach einer Weile konnte er den Pinto von dem Stacheldraht befreien und führte ihn langsam ins Freie. Als das Pferd Mr Jackson und Steve sah, wieherte es schrill, stieg und versuchte wieder zurück in die Scheune zu laufen. Aber Yankohielt ihn fest und band ihn schließlich an einem Pflock fest, während er unentwegt beruhigend auf ihn einredete. Er sattelte ihn ab, holte einen Eimer Wasser und stellte ihn vor den Hengst, der gierig zu trinken begann.
    Dann ging Yanko zu Mr Jackson und musste sich sehr zusammenreißen, um ihm nicht eine zu verpassen, was er, seiner Meinung nach, allerdings wirklich verdient hätte. Wütend zischte er stattdessen: „Wie ist es dazu gekommen?“ „Steve hat ihn trainiert... Er ist eine tolle Zeit gelaufen... Wir wollten noch mehr aus ihm herausholen, da ist er plötzlich durchgegangen und hat Steve abgeworfen.“, verteidigte sich Mr Jackson, dem der Schweiß auf der Stirn stand, wohl mehr deswegen, weil er befürchtete ein paar tausend Dollar zu verlieren. Yanko deutete auf die tiefen Striemen und

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