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Yeager

Yeager

Titel: Yeager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Auslöser drückte, um aus dem Panzer zu steigen, und sofort zu der richtigen Anordnung zurückkehrten, wenn man hineinstieg und den Hauptschalter umlegte: Man spürte all diese kleinen Kontaktpunkte, und die Polsterung, die verhinderte, daß man an bestimmten Stellen zu heftig gegen die Kontakte stieß, mußte mit einer zweiten Kollektion winziger Federschrauben fester oder lockerer gemacht werden.
    Irgendein verdammter Idiot war einfach hineingestiegen und hatte die Energie angestellt. Wahrscheinlich war er auf den Hintern gefallen oder hatte sich schon bei dem Versuch aufzustehen etwas verstaucht. Bet hoffte aus Herzensgrund, es sei Fitch gewesen. Vielleicht hatte ihn dieser Gedanke herbeigeführt. Die Tür öffnete sich. Und sie saß da auf dem Boden, halb nackt und halb gepanzert, und Fitch stand in dem warmen Luftstrom, der zur Tür hereinkam.
    Fitch sah sie an, sie sah Fitch an, und ihr Herz klopfte. Verdammt. Der Mann versetzte sie immer noch in Panik.
    »Jawohl, Sir«, sagte Bet. »Entschuldigen Sie, wenn ich nicht aufstehe, ich habe im Augenblick keine Energie.«
    »Wie geht es?« fragte Fitch.
    Einfache Frage. Bet legte ein gepanzertes Handgelenk auf ein gepanzertes Knie. »Es ist sehr viel defekt, aber zu reparieren ist es. Ich werde eine Weile brauchen. Ein paar Tage für diesen Panzer hier.« Schweigen. Dann: »Kampfeinheit, wie?«
    »Jawohl, Sir.«
    Wenn du Streit mit einem Muf hast, spiele dich um Gottes willen nicht auf und werde nicht spitz. Bewahre ein unschuldiges Gesicht und eine ruhige Stimme und bleibe sachlich, ganz gleich, was du denkst.
    »Ist das Insubordination, Yeager?«
    »Nein, Sir.«
    »Empfinden Sie Groll gegen mich, Miss Yeager?«
    »Ich habe schon schlimmeren empfunden, als Sie ihn hervorrufen, Sir.«
    Fitch steckte das weg und schien eine Minute lang darüber nachzudenken.
    Dumm, Yeager, sehr dumm, paß bloß auf dein Mundwerk auf.
    »Wieder der Klugscheißer, Yeager?«
    »Nein, Sir, ich habe nicht die Absicht.«
    »Sind Sie sich dessen ganz sicher, Miss Yeager?«
    »In zwanzig Jahren auf der
Afrika
habe ich mir nie eine Insubordination zuschulden kommen lassen, Sir.«
    »Das ist gut, Miss Yeager. Das ist sehr gut.«
    Danach ging Fitch hinaus und schloß die Tür.
    Verdammt noch mal, Yeager, mußte das sein?
    O Gott, NG arbeitet allein da unten. Wo ist Wolfe?
    Wer hat sonst noch Wache?
    Bet zog die vier manuellen Riegel des Handschuhs zurück, streifte ihn ab. Drei Riegel auf der Körperrüstung und an den Oberschenkeln und Stiefeln. Schnell. Sie kletterte hinaus, befestigte Clipleinen an den verstreuten Einzelteilen und schnappte sich ihre Kleider.
    »Ich brauche etwas aus dem Lager«, rief sie der Brücke als Entschuldigung zu und lief hindurch. »Bin zurück, so schnell ich kann.«
    Mit dem Aufzug bis ganz nach unten und das sich wölbende untere Deck in größtmöglicher Eile hinauf, vorbei an der verlassenen Betriebsabteilung, ringaufwärts in Richtung der Werkstatt.
    Und natürlich sah sie auf dem Weg dahin in die Technik hinein. »Hallo!« rief sie über das Geräusch laufender Pumpen NG’s Rücken zu und erschreckte ihn so, daß sein Herz das nächste Dutzend Schläge ausließ.
    »Gott«, sagte er.
    »Fitch«, meldete Bet. »Ich wollte dich nur warnen.« NG lehnte sich mit dem Rücken gegen die Arbeitsfläche. Bet stieg auf den ersten der kardanisch aufgehängten Abschnitte, die die Technik-Abteilung in ein stufenförmiges Puzzle-Brett verwandelten. »Kein besonderer Ärger.« Sie zeigte lässig mit dem Daumen nach oben. »Der Kapitän ist auch da, soviel ich gesehen habe.«
    »Sie kommen und sie gehen«, sagte NG. Beunruhigt, fand Bet. »Der Kapitän kann ins Dock gegangen sein. Geh nirgendwohin, wo du keine Zeugen hast.«
    »Ich arbeite gleich neben der…« Das Geräusch des Aufzugs übertönte den Herzschlag der Treibstoffpumpen, die die Tanks auffüllten.
    »…Brücke. Gehe jetzt besser in die Werkstatt. Ich hole mir ein paar Sachen, falls Fitch fragt.«
    »Er wird fragen«, meinte NG mit ernstem Gesicht, und Bet wollte in den Korridor zurückkehren und blieb wieder stehen.
    Sie hatte diese schreckliche Angst, Fitch habe etwas vor. Als erstes konnte Fitch sie bei NG verraten.
    »Ich muß dir etwas sagen«, begann sie. »NG…« Er sah aus, als habe er Angst. Sie hatte Angst. Vielleicht übertrug es der eine auf den anderen. Und der Aufzug war am Kern vorbei, es hatte dieses kleine Stocken gegeben.
    »Er wird versuchen, uns zu verletzen«, fuhr Bet fort. »Was auch

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