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Yeager

Yeager

Titel: Yeager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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immer er sagt, diese Absicht steckt dahinter. Was auch immer geschieht, glaube nichts, bevor du mich gefragt hast – hörst du? Hörst du mich, NG? Du mußt mir vertrauen.«
    »Was ist los?«
    »Ich…« Sie hörte den Aufzug unten halten. Es war keine Zeit mehr, sie konnte nur alles verpfuschen, wenn sie es ihm jetzt einfach so an den Kopf warf. Wie es Fitch vielleicht tun würde.
    »Um Gottes willen, denk daran, er versucht, uns etwas anzutun.
    Ganz gleich, was er tut, was er sagt, darum geht es. Klar?«
    NG sah sie groß an.
    Bet schlängelte sich vorbei und zur Tür hinaus, schlüpfte schnell in den Eingang zur Maschinenwerkstatt und schaltete unterwegs das Licht ein.
    Kalt war es, Gott, der Atem schlug sich als Rauhreif nieder.
    Die Kälte stieg gleich von den schrägen Deckplatten in die Stiefel, und die Luft biß ebenso in bekleidete Körperteile wie in nackte Haut. Bet stellte die Heizung an, verfluchte die Hurensöhne, die sich zum Energiesparen entschlossen hatten, und beeilte sich. Sie nahm sich ein paar zusätzliche Clipleinen, tippte
Flexyn?
ins Terminal ein und erhielt das Inventar und den Stellplatz von Röhren und Folien.
    Flexbond?
    Auch hier erfuhr sie, wo es stand. Sie hauchte in die hohlen Hände, trug sechs Clipleinen ein und fragte sich, was nebenan vor sich gehen mochte, fragte sich, ob sie einfach hineingehen sollte. War es überhaupt Fitch? Befand er sich im Nebenraum bei NG? Was, zum Teufel, spielte sich da ab?
    Was hatte sie da eben gequasselt? Lauter dummes Zeug oder Schlimmeres…
    Du mußt mir vertrauen…
    Gott! Wenn das einen Mann nicht veranlagte, den Inhalt seiner Taschen zu überprüfen…
    Bet klemmte die Unterlippe zwischen die Zähne und bibberte eine Sekunde lang, dann faßte sie einen Entschluß, lief wieder hinaus in den Korridor und die Wölbung hinunter an der Technik vorbei. Die Tür stand offen, und Fitch war tatsächlich drin, sie sah ihn mit NG sprechen, NG stand da und widmete seine ganze Aufmerksamkeit Fitch, wie es im Umgang mit Fitch ratsam war.
    Sie konnte nicht verstehen, was sie sprachen; sie konnte nichts von den Lippen ablesen; NG sagte nichts, und Fitchs Gesicht war von ihr abgekehrt. Also ging sie nur vorbei und hinunter zum Aufzug und fuhr den weiten Weg zur Brücke wieder hoch.
    Der Offizier vom Dienst – Bet war sich nicht einmal sicher, wer er war – drehte kaum den Kopf, als sie eintrat. In ihrer Verzweiflung ging es ihr durch den Sinn, ob sie geradenwegs zum Kapitän durchgehen und ihm berichten solle, wie Fitch sie schikaniere – doch das mochte keine gute Idee sein.
    Sie blieb stehen, drehte sich um, holte tief Atem. »Verzeihung, Sir, ist Mr. Bernstein oder Mr. Orsini an Bord?«
    »Im Augenblick nicht«, antwortete der Offizier.
    »Würde es Ihnen etwas ausmachen, Sir, Mr. Orsini holen zu lassen? Ich habe ein Problem mit der Reparatur.«
    »Mr. Fitch ist im Dienst.«
    »Ja, Sir, aber Mr. Orsini sagte, ich solle ihn persönlich rufen.«
    »Ich werde Mr. Fitch entsprechend informieren.«
    Scheiße.
    Bet sagte: »Danke, Sir«, hinderte ihre Hand daran zu salutieren und ging sehr höflich davon, zum Vorratsraum hinunter.
    Es war nicht sehr klug gewesen, daß sie noch nach dem entschiedenen Nein des Offiziers einen Versuch gemacht hatte, mit Wolfe zu sprechen. Am besten machte sie sich wieder an die Arbeit, blieb lange genug dabei, daß es aussah, als habe sie wirklich ein Problem, und fuhr dann noch einmal nach unten.
    Wolfe konnte nicht an Bord sein, falls er nicht in der unteren Betriebsabteilung steckte und davon niemandem etwas gesagt hatte. Aber hier oben waren außer der Brücke nur der Vorratsraum und das Krankenrevier Schwing-Abschnitte, die einzigen Orte, die man erreichen konnte oder wollte. Denn die Offiziersunterkünfte standen alle auf dem Kopf oder lagen auf der Seite, solange das Schiff im Dock war, und der Ring war heruntergelassen. Wenn man einen Schritt über die Schwing-Abschnitte hinaus tat, setzte man den Fuß ins Leere. Wolfe mochte unten ein Bett stehen haben, in der Betriebsabteilung oder im Büro des Zahlmeisters, Kapitäne neigen nicht dazu, wie gewöhnliche Sterbliche ein billiges Hotel in den Dockanlagen aufzusuchen, Kapitäne verbringen die Zeit im Hafen für gewöhnlich an Plätzen wie dem Station Residency, wo der Service phantastisch war und hochgestellte Persönlichkeiten nicht mit Urlaub machenden Mannschaftsdienstgraden zusammengezwängt wurden.
    Und falls Wolf auf seiner eigenen Urlaubstour war, sich Schweinefleisch

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