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Yeager

Yeager

Titel: Yeager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Terry bekam sie irgendwie eine Gänsehaut. Doch das hätte kein Abendessen und kein Frühstück bedeutet.
    Deshalb kehrte sie in Ricos Bar zurück.
    So ging es jeden Tag. Jeden Tag bekam sie den einen Schein.
    Jeden Hauptabend kehrte sie in die Bar zurück. Terry wurde komisch. Er wollte, daß sie in seine Wohnung kam. Er wollte ihr seine Wohnung zeigen, sagte er.
    Er fing an, verrückte Dinge zu verlangen, zum Beispiel wollte er sie fesseln. »Laß das bloß bleiben«, sagte sie. »Solche Spielchen mag ich nicht.«
    Er geriet in Verlegenheit. Aber danach machte sie sich Sorgen wegen der Getränke, die er ihr gab. Sie machte sich Sorgen, wenn sie bei ihm schlief. Andauernd betastete er ihre Narben und fragte, wie sie zu
dieser und zu jener gekommen sei, und es war
verrückt, einfach verrückt, wie er dabei zum Sex überging. »Laß das!« sagte sie schließlich und schüttelte ihn ab.
    Er schleuderte sie zurück. Ihr verletzter Kopf schlug auf die Fliesen, und sie sah Sterne. Sie lag still, weil sie ihrem Unterbewußtsein gesagt hatte, sie sei in Schwierigkeiten –
nicht reagieren, nicht reagieren, er ist ein Dummkopf, mehr nicht…
    »Die Nacht, als du herkamst«, sagte er. »Das blaue Auge und all das.«
    Er tat ihr weh. Sie bekam eine Hand frei und gab ihm eine Ohrfeige. »Au, verdammt noch mal!« Er hielt ihren Arm fest, und sie stieß mit dem Knie zu. Er schrie. Sie rollte sich von der Decke bis dahin, wo ihre Schultern gegen die Ecke und die Regale stießen.
    »Du verdammte Schlampe«, schimpfte er.
    »Bleib bloß weg!« Sie stemmte sich hoch und setzte sich auf ein Bierfaß. Es war kalt. Die Luft war kalt. Der ganze Raum stank. »Bleib weg, Freund!«
    »Komm wieder her!«
    »Nein. Laß mich in Ruhe! Ich bin müde. Dies ist meine Nachtzeit, Mann, ich arbeite am Haupttag. Bleib bloß weg!«
    »Du und dieses blaue Auge. Der Mann, von dem du sagtest, er habe dich geschlagen…«
    »Zum Teufel, laß mich in Ruhe! Du hast den Gegenwert für das Abendessen bekommen.«
    Die Eingangstür läutete. Er ignorierte es, saß da, schnaufte.
    »Du hast Gäste, Junge.«
    »Die Sicherheit sucht nach einer Frau, die in Abschnitt Grün war, in derselben Nacht, als du herkamst, voll von Kratzern und blauen Flecken. Du hast keine Karte, keinen Ausweis, du kommst in zusammengeschlagenem Zustand hier an – Ruf ja nicht den Rettungsdienst, hast du gesagt. Ich will nichts mit den Ärzten zu tun haben – Ja, darauf möchte ich wetten, Süße.«
    Jemand kam in den Flur. Schrie nach Bedienung.
    »Geh hinaus, verdammt«, zischte sie. »Willst du die Polizei hier drin haben?«
    »Du bist diejenige, die die Polizei nicht will, Süße.« Er legte ihr die Hand auf den Schenkel. »Ich tue, was ich will. Kapiert?
    Ich weiß, wo du dich tagsüber herumtreibst. Ich bin dir zur Stellenvermittlung gefolgt.
    Hörst du? Wenn ich jetzt die Polizei rufe, kann ich ihr sagen, wo sie suchen soll, auch wenn du nicht im Computer bist, und ich wette, das bist du nicht, Süße…«
    »Du willst die Polizei, verdammt, geh raus und bediene diese Kerle, bevor sie die Sicherheit rufen!«
    Er streichelte ihre Haut. »Du bleibst hier. Denk daran, ich habe dich für lange Zeit gekauft. Das weißt du selbst am besten.«
    Weiteres Gebrüll. »Eine Minute!« rief er zurück. Er stand auf, hinkte herum und suchte seine Sachen zusammen, schloß seine Hose, während er zur Tür hinausstolperte.
    Bet saß auf dem Bierfaß, die Arme um die Knie geschlungen.
    Ihr war zum Kotzen zumute.
    Sie dachte es durch, überlegte, was sie tun konnte. Sie lauschte den Stimmen in der Bar, stand auf, nahm ihre Kleider von dem Wärmeschlitz weg, zog sich an und ging in die Bar hinaus, wo Ritterman einen Tisch lärmender Dockarbeiter bediente.
    Er maß sie mit einem wütenden Blick. Sie trat an die Theke, bestellte sich einen Drink und hörte sich die groben Bemerkungen der vier Dockarbeiter an, die Aufforderungen, ein Glas mit ihnen zu trinken, mit ihnen aufs Zimmer zu gehen und diese oder jene exotische Nummer zu schieben.
    Eine attraktive Idee, wenn sie es recht bedachte. Aber kalt und klar stieg der Gedanke an die Oberfläche, wie schnell Terry Ritterman die Zentrale anrufen würde.
    Und mit ihren Fingerabdrücken auf dem Schauplatz brauchten die Polizisten nur einen Blick auf ihr blaues Auge und diese Kratzer zu werfen, und schon würden sie wissen, daß sie nicht in der Station seßhaft und eine Illegale war, und dann würde ein Untersuchungsrichter ihr die wirklich gemeinen Fragen

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