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Yeager

Yeager

Titel: Yeager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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stellen.
    Unter Beruhigungsmitteln.
    Bet betrachtete die Dockarbeiter mit finsterer Miene. Stauer.
    Lausige Bande. Immerhin sauberer als Terry Ritterman. Nüchtern und solo vielleicht sogar anständige Typen. Terry kam und legte ihr die Hand auf die Hüfte.
    Sie ließ es sich gefallen. Sie lehnte sich an die Bar und trank ihren Wodka Schluck für Schluck, sie betrachtete die Dockarbeiter mit dem Gedanken, daß jeder von ihnen eine verdammt bessere Wahl wäre.
    Sie nahm eine Flasche, ging zu ihnen und goß ihre Gläser voll. Die Männer protestierten, das hätten sie nicht bestellt.
    »Das geht auf meine Rechnung.« Sie spielte im Geist ein Drehbuch durch, wie sie einen Aufstand entfesselte, bei dem einem schlappen kleinen Mann durchaus von einem Dockarbeiter der Hals gebrochen werden konnte. Aber das bedeutete immer noch die Polizei. Es bedeutete immer noch Fragen.
    Die Männer tranken, sie heizte ihnen ein und genoß es, daß Terry zappelte und sich aufregte, und die ganze Zeit hoffte sie, die Dockarbeiter bis zum Hauptmorgen festzuhalten, wenn der Eigentümer kam.
    Terry buchte ihre Zeche auf seine eigene Karte, Terry sah sie finster an und winkte sie zu sich, aber sie ignorierte es, bis er zum Telefon griff.
    Dann ging sie zu ihm.
    »Du kommst mit mir nach Hause«, befahl er und unterbrach die Verbindung. »Dafür wirst du bezahlen.«
    Sie antwortete nicht. Er kniff sie in die Hüfte. Sie starrte in die Spiegel hinter der Bar, und als er eine Antwort von ihr verlangte, nickte sie.
    Die Dockarbeiter gingen fünfzehn Minuten vor dem Hauptmorgen. Bet goß sich eine Synth-Orange ein.
    »Meine Wohnung«, sagte Terry. »Kapiert?«
    Wieder nickte sie. Er streichelte ihre Schulter. Sie zuckte zurück und setzte sich an einen Tisch und aß ihr Frühstück. Der Eigentümer kam und überprüfte die Abrechnung. Er sah zu ihr hin und grüßte mit einem lakonischen »Guten Morgen«.
    »Morgen«, antwortete Bet. Wahrscheinlich war er mehr als mißtrauisch, warum auf Terrys Karte ständig ein Orangensaft mit Toast auftauchte. Es war diese Art von Blick.
    Wahrscheinlich folgte dieser Blick ihnen, als Terry kam und ihr sagte, sie solle mitkommen, sie gingen jetzt.
    »Du wirst es lernen«, sagte er und schob seinen Arm durch ihren. Wie ein Liebespaar gingen sie zum Aufzug. Er mußte sich benehmen; es waren andere Leute in der Kabine. Aber dann stiegen sie auf seinem Stockwerk aus, drüben in Grün, und er packte von neuem ihren Arm. Er strahlte Hitze aus wie ein Schmelzofen. Andauernd quetschte er ihre Hand in seiner weichen, schwitzenden Faust. Halb flüsternd erzählte er ihr, sie werde nett zu ihm sein, er müsse ihr zwar erst beibringen, wie sie sich zu benehmen habe, aber sie würden schon miteinander auskommen, sie könne in seiner Wohnung bleiben, und so lange sie tue, was er wolle, werde sie bei ihm vor der Polizei sicher sein.
    Sie sagte nichts, doch er quetschte ihre Hand und bestand darauf, daß sie ja sage. Also sagte sie ja.
    Er nahm seine Schlüsselkarte aus der Tasche. Er führte Bet zu einer schäbigen Tür in der schäbigen kleinen Eingangshalle, die mehr nach den Eingeweiden eines Schiffes aussah als nach dem Wohnabschnitt einer Station. Er öffnete die Tür, und er schaltete das Licht von Hand an, und er schloß die Tür wieder.
    Es war eine häßliche Wohnung. Sie war voller Unordnung.
    Sie stank nach schadhafter Installation, schmutzigem Geschirr und alter Wäsche. Ritterman zog den Mantel aus und warf ihn über den Tisch. Seine Hände zitterten.
    Bet beobachtete ihn. Sie wartete, bis er sich umdrehte und nach ihr langte. Sie nahm seine Hand und drehte sie um, und er fiel zu Boden. Hart.
    »Ich möchte dir etwas erzählen«, sagte sie in diesem Augenblick des Schocks. »Der Name meines Schiffes ist
Afrika.
«
    Er riß die Augen auf. Er krabbelte auf die Füße. Sie ließ ihn.
    Er stolperte zur Wand. Ganz bestimmt befand sich in dem Durcheinander dort ein Telefon. Bet gab ihm eine Chance, sich darauf zu stürzen, stützte sich auf eine Stuhllehne, wartete ab.
    Aber er erstarrte, weiß im Gesicht.
    »Du lügst!« Die Haare standen ihm zu Berge. »Du verdammte Hure, du lügst mich an!«
    »Wurde von meinem Schiff getrennt, als die Flotte abzog. Mischte mich einfach unter die Flüchtlinge, arbeitete eine Weile in den Docks, schwindelte mich an Bord eines Frachters.« Sie klopfte sich auf die Brusttasche. »Ich habe mir sogar ein Allianz-Zeugnis beschafft. Sagte, ich hätte meine Papiere verloren. Allzu schwer war es

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