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Yeager

Yeager

Titel: Yeager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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nicht, so weit zu kommen. Ich bin als Raumfahrerin geboren, Kumpel, das ist eine Tatsache. Aber
ausgebildet
bin ich als Soldatin.«
    »Geh weg!« Er machte eine flatternde Handbewegung. »Hau ab! Für dich gibt es hier nichts zu holen. Ich habe keinen Vorteil davon, wenn ich etwas sage.«
    Bet schüttelte langsam den Kopf. »O nein, Kumpel, du weißt genau, daß ich dich töten werde. Und in deinem Fall werde ich mir Zeit dazu nehmen.«

4. KAPITEL
    »Morgen, Nan«, sagte Bet vor der Tür des Stellenvermittlungsbüros. Nan sah sie merkwürdig an und neigte den Kopf auf die Seite. Sie schloß die Tür auf.
    »Sie sind richtig fröhlich«, stellte Nan fest.
    Bet nickte. Und ging und trank hinten, außer Sicht der beiden Klienten, die gerade hereinkamen, ihren morgendlichen Becher Coca – das war das Privileg einer Angestellten.
    Rico würde sich an diesem Hauptabend vielleicht eine Stunde lang wundern, wenn Terry nicht aufkreuzte. Und vielleicht würde er Terrys Wohnung anrufen und eine Nachricht hinterlassen. Aber Terrys Sorte war billig, es war die Sorte, die eine Zeitlang regelmäßig arbeitet und dann irgendein Kuddelmuddel in ihrem Leben anrichtet und außer Sicht gerät. Bis zum nächsten Haupttag mochte Rico einen neuen Schichttag-Mann eingestellt haben, das war alles, was Rico wahrscheinlich tun würde. Mittlerweile hatte Terrys Karte immer noch Kredit bei der Bank, sie funktionierte an den Verkaufsmaschinen. Bet war nicht so dumm, daß sie in ein Restaurant spazierte und behauptete, Terrence Ritterman zu sein; sie benutzte nur die Maschinen, kaufte billiges Zeug, damit jeder, der zufällig die Aufzeichnungen der Kartenbenutzung kontrollierte, glaubte, Terry Ritterman laufe noch herum. Es gab keinen Grund zur Beunruhigung, solange niemand einen besonderen Grund hatte, beunruhigt zu sein.
    Und war es ungewöhnlich, daß eine Schichttag-Hilfskraft in einer schäbigen Bar bei einem Schichtwechsel mit einem Frauenzimmer davonging, das möglicherweise mehr Geld hatte als er, und sich nicht die Mühe gemacht hatte, dem Eigentümer mitzuteilen, er werde nicht wiederkommen?
    Bet konnte von den Vorräten in der Wohnung leben, aber sie wollte die Karte aktiv halten. Deshalb hatte sie sich heute morgen ein Frühstück aus den Verkaufsmaschinen in den Dockanlagen gezogen. Man brauchte dafür keinen Zugangscode, man steckte die Karte einfach in den Schlitz, und heraus kam das Frühstück. Oder ein Lunch. Oder ein Dinner. In Rittermans Tasche war ein bißchen Bargeld gewesen. Acht Creds. Sie wußte, wo sie dafür einen billigen Matchsack bekam. Den konnte sie gebrauchen, wenn das Schiff eintraf, den und ein paar andere notwendige Sachen. Doch sie hatte es nicht nötig, Elys Cred pro Tag dafür auszugeben, den würde sie sparen.
    Sie hatte die Leiche im Schlafzimmer gelassen, sie hatte die Heizung dort abgestellt, die Lüftungsschlitze und die Ritze unter der Tür verstopft und alles mit Klebeband luftdicht gemacht.
    In einer Woche oder so konnte es richtig unangenehm werden, aber es gab keine unmittelbaren Nachbarn, und wenn den Leuten auffiel, daß eine schmuddelige Raumfahrerin in Terry Rittermans Wohnung kam und ging, würden sie sich nichts weiter dabei denken, als daß sie ebenso verrückt sein mußte wie er, weil sie sich mit ihm abgab. Und niemand kümmerte sich um eine verrückte Frau.
    Sie hatte den Jumpsuit gewaschen, sie hatte geduscht, sich mit parfümierter Seife gewaschen und sich die Haare geschnitten. Ely sah ein zweites Mal hin, als sie hereinkam. Er war angenehm überrascht, sie so sauber und fröhlich zu sehen, als habe er mit seiner Wohltätigkeit tatsächlich eine spektakulär gute Tat vollbracht.
    »Sie sehen gut aus, Yeager.«
    »Eins kommt zum anderen.« Sie grinste. »Ein paar Mahlzeiten schaden einem nicht, Stationsmann.«
    Sie hegte richtig herzliche Gefühle für Leute wie Nan und Ely. Wahrscheinlich machte es sie echt glücklich, Gutes zu tun.
    Und es war zu schade, sie würden wahrscheinlich den Kopf schütteln und verspätete Überlegungen anstellen, ob man Fremden helfen solle, wenn die Stationspolizei fand, was in jenem Schlafzimmer lag, und eine Verbindung zwischen verschiedenen Ereignissen herstellte.
    Es war schon eine verdammte Scheiße. Sie mußte auf ein Schiff, weg von hier, geradenwegs zurück nach Sol, wenn es sein mußte, das Schiff wechseln, wo immer es möglich war, sich einfach weit genug und lange genug bewegen und am Leben bleiben.
    Der Alte war nach wie vor in Tätigkeit, nur

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