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Yeager

Yeager

Titel: Yeager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Bernstein niemals einen Grund zur Klage, und mir auch nicht. Man darf ihn nur nicht ärgern.« Wieder ein langes Schweigen, Musa schwebte im Bogen über das Rohr zu Bet hinüber, faßte ihre Hand und zog sie näher, bis ihre Helme sich berührten. Er stellte seinen Com ab.
    Bet verstand dieses Spiel und stellte ihren ab. »Ich will dir noch etwas sagen, Yeager.« Musas Stimme klang fremd und wie von weither. Bet konnte sein Gesicht innerhalb des Helms sehen, von unten vom Glühen der Anzeigen beleuchtet. »Ich glaube, einmal hat dieses Schiff einen Sprung gemacht, und NG war im Bau – und ich bin mir nicht ganz sicher, ob Fitch dafür gesorgt hat, daß er sein Beruhigungsmittel erhielt. Ich bin mir nicht sicher, verstehst du, aber als Bernstein ihn herausholte – vielleicht ist NG nur einmal zu oft im Bau gewesen, vielleicht war es nur der Sprung und daß er diesen Spaziergang vor sich hatte – aber ich bin mir auch nicht sicher, daß es nicht geschehen ist.
    Wie ich schon sagte, Fitch haßt ihn aus Herzensgrund, wir hatten einen Notfall, wir mußten springen, NG war in Fitchs Augen schon tot. Aber als Bernstein ihn nach dem Sprung rettete – da hätte Fitch dem Kapitän doch niemals mehr gesagt, was er getan hatte. Ich kann es nicht beweisen. NG spricht nicht darüber. Ich weiß nicht, ob alles von ihm von diesem Trip zurückgekommen ist.«
    »Gott…«
    »Ich behaupte nicht, daß es so ist, verstehst du. Es gibt keine Möglichkeit, das zu beweisen. Denke nicht einmal daran. Wir sind jetzt
legitim.
Wir gehören zur Allianz. In der Allianz gibt es
Rechte
und
Gesetze,
und der Kapitän hat sie unterschrieben.
    Aber es gibt sie nicht hier auf diesem Schiff, Mädchen, und du kommst nicht weg von diesem Schiff, du wirst aus dieser Crew nicht entlassen, und ich hoffe, das hast du gewußt, als du deinen Namen hingeschrieben hast. Versuche nur, stiften zu gehen, wenn wir im Dock sind, Fitch wird dich finden, beschwere dich bei der Justizbehörde einer Station, Fitch wird lügen und dich zurückholen, und dann wirst du auf den kalten Spaziergang geschickt, das ist sicher. Hat Fitch dir das gesagt?«
    »Nein. Aber im Grunde überrascht es mich nicht.«
    »Dann hast du verstanden.«
    »Ist NG ein Freiwilliger?«
    »Weiß ich nicht. Fitch heuert die Leute an. NG hat nie etwas davon gesagt, es sei denn, zu Cassel. Ist auch egal. Er ist auf diesem Schiff, er wird auf diesem Schiff sterben, und das werden wir alle.« Musa ließ sie weit er seh weben und stellte seinen Com wieder an. Bet legte den Schalter ihres Com um.
    »Beeilen wir uns ein bißchen.« Musa wies mit dem Schein seiner Lampe das Rückgrat des Schiffes entlang. »Ich hasse diese Kern-Inspektionen, verdammt will ich sein, wenn ich das nicht tue.«

11. KAPITEL
    Bet zog den Schutzanzug aus und meldete sich zusammen mit Musa bei Bernstein zurück. Es war ein langer, langer Tag gewesen; die Kälte saß ihr tief in den Knochen. »Gehen Sie nur«, sagte Bernstein. »Es ist ruhig heute, bis zum Schichtentie ist es nur noch eine Stunde, das schafft NG allein.«
    Da war Bet bereit zu schwören, Bernstein sei menschlich. Sie trödelte jedoch herum und las die Diensteinteilung, während Musa sich bereits austrug, und blieb unterwegs an NG’s Arbeitsplatz stehen. Musa ging zur Tür hinaus, und Bernstein war beschäftigt und kehrte ihnen den Rücken zu.
    NG drehte nicht einmal den Kopf, NG konzentrierte sich auf seine Tastatur und seine Anzeigen, und sie trat nahe an ihn heran und strich ihm über den Nacken. »Ich möchte mit dir reden«, sagte sie. Er schlug nach ihren Fingern wie nach einer Fliege und dann sah er sich mit einem Ausdruck zu ihr um…
    Böse vielleicht; gestört, verwirrt, verängstigt – all das in einem Augenblick, dann verfinsterte sich sein Gesicht, und er schob den Unterkiefer wütend vor.
    Bet fragte: »Wo?«
    Er sah sie weiter finster an.
    »Vor den Schränken?« schlug sie fröhlich vor. »Um 21.00?«
    »Werkstattlager«, sagte er, ohne daß sich sein Ausdruck veränderte.
    »Du bringst es noch soweit, daß wir…«, beinahe hätte sie gesagt: »In den Raum ausgestoßen werden«, doch das war keine gute Idee.
    Er sagte überhaupt nichts. Er blickte nicht glücklicher drein.
    »In Ordnung«, stimmte Bet zu und ging hinaus, bevor Bernstein sich umdrehen und etwas merken konnte.
    Sie holte ihre Wäsche von der Dienstleistung ab, wanderte ringaufwärts zum Gemeinschaftsraum, wo der Haupttag gerade frühstückte, setzte sich auf die Bank, trank mit Musa

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