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Yeager

Yeager

Titel: Yeager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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ungehobelt und betrunken. Er versprach ihr einen Drink, wenn sie in seiner Koje Station mache, also, zum Teufel, was soll’s?
    Sie ließ sich auch noch von ihm ficken, sie wußte nicht warum, ihr war einfach nicht nach Schlafen zumute, und sie wollte, daß jemand die Erinnerung an die letzte Nacht und NG auslöschte und Löcher in ihre sorgfältige Analyse brannte.
    Das schaffte er nicht. Es kümmerte ihn auch nicht, er hatte sich ganz in seinem eigenen Raum verloren, aber er teilte seine Flasche mit ihr, und sie betrank sich. Trotzdem fand sie ihre Koje, zog sich aus und legte sich ordentlich ins Bett. Sie schlief ein, kaum daß ihr Kopf die Matratze berührte.
    Mitten in der Nacht wachte sie auf, voller Ekel und Entsetzen über das, was sie getan hatte, schlief wieder ein und erwachte ein zweitesmal, als die Schichtmorgenglocke bimmelte und die Leute zur Arbeit aufstanden.
    Verdammt, sie hatte keine Ahnung, wer der zweite Mann gewesen war, von dem sie sich am Schluß hatte ficken lassen und in welcher Koje das passiert war.
    Sie mußte unbedingt duschen. Sie wünschte, sie hätte das nicht getan, zumindest nicht auch noch ein zweitesmal, um Gottes willen!
Diese
Klatschgeschichte würde die Runde machen, ganz bestimmt.
    So etwas Idiotisches, kein Name, nichts! Sie hatte sich an einem fremden Ort sinnlos betrunken, sich überreden lassen, mit einem Mann, der ebenso betrunken war wie sie, ins Bett zu gehen, und – o Gott! – sie konnte sich nicht einmal erinnern, ob es nur der eine gewesen und wie sie in ihre eigene Koje zurückgekommen war. Sie hätte auf dem Krankenrevier enden können, ohne zu wissen, was passiert war, diese Leute waren nicht ihre Schiffskameraden, noch nicht, noch lange nicht.
    Sie konnte nur hoffen, der Betrunkene, mit dem sie gevögelt hatte, zerbrach sich jetzt auch den Kopf, wer
sie
war.
    Verdammt, verdammt,
verdammt!
Sie war böse auf NG Ramey, das war es, auf diesen verdammten Irren, sie war böse, daß sie
ihn
brauchte, wenn sie etwas empfinden wollte, und das Gefühl kam daher, daß sie zuviel getrunken hatte und daß es rings um sie zu viele lose Enden gab. Das war alles, es war nichts als Unsicherheit, und es war einfacher, sich über einen Raumkranken aufzuregen als darüber, wo das Schiff war und auf welches Spiel sie sich da eingelassen hatte und was sie tun sollte, wenn Bernstein sie an eine komplizierte Reparatur setzte, die sie nicht durchführen konnte.
    Bet duschte, sie frühstückte ein paar schnelle Schlucke Synth-Organe und etwas Salz, um ihren Blutdruck wieder ins Gleichgewicht zu kriegen, dazu einen Cräcker, genug, um in ihrem Magen ein Polster für zwei Katerpillen zu schaffen.
    Sie war pünktlich in der Technik, trug sich diesmal als erste ein, sauberer Pullover, saubere Hose, na ja, und rote Augen und ein hämmernder Schädel.
    Es war ein Check durchzuführen. Bet zog die Checkliste aus dem Wandclip und machte sich sofort daran, ganz enthusiastische Tüchtigkeit, ganz in der Art, wie es nach Bernsteins Worten von dem ersten, der hereinkam, erwartet wurde.
    NG tauchte auf, trat zu ihr und nahm ihr das Keyboard aus der Hand.
    »Guten Morgen!« sagte Bet.
    »Das überprüfe ich besser«, sagte er, und dann fing er an, sämtliche Checks noch einmal durchlaufen zu lassen, alles von Anfang an, was sie bereits erledigt hatte.
    »Ich habe es richtig gemacht«, erklärte Bet entrüstet. Sie stand dicht neben ihm und versuchte, das alles vor der Haupttag-Crew geheimzuhalten, die noch dabei war, ihre Arbeiten zu beenden. »Zum Teufel, ich kann eine verdammte Zahl hinschreiben, Ramey!«
    Er nickte, ohne sie auch nur anzusehen, und machte schweigend weiter.
    Im Augenblick war es ihr nicht möglich, etwas dagegen zu unternehmen. Der Haupttagschef war noch da, in Hörweite, und dann kam Bernstein mit Musa herein. Also würgte sie ihren Zorn hinunter und wartete darauf, daß Bernstein ihr eine Aufgabe zuwies.
    Bernstein beauftragte sie, gemeinsam mit Musa zum Kern hinunterzukriechen, und damit verging der Rest des Tages. Sie trug einen Schutzanzug und fror sich trotzdem den Arsch ab, es war ein langes, langes Elend mit dem Kontrollieren von Verbindungen und dem Suchen nach Lecks, wobei man die ganze Zeit wußte, daß das Schiff jeden Augenblick… Musa drückte es so aus:
    »Ich ziehe so etwas gern schnell durch. Bei uns ist das anders als bei einem Handelsschiff – wenn die
Loki
sich in diesem Augenblick bewegen müßte… dann könnten wir tief, tief hinunterfallen,

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