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Yeager

Yeager

Titel: Yeager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Irrtum gewesen, ich habe mir nur den Kopf an einem Schrank angeschlagen, um Gottes willen…«
    »Bernstein wollte es nicht. Ich habe es versucht.«
    »Du hast den allgemeinen Com benutzt«, murmelte NG langsam. »Verdammt.«
    »Nichts gebrochen«, sagte die Ärztin zu Bet. NG lag auf dem Tisch zwischen ihnen. Die Ärztin leuchtete NG in die Augen, untersuchte Stellen, die NG lieber nicht öffentlich gezeigt hätte, denn der winzige Behandlungsraum war durch nichts weiter abgeschirmt als eine Plane. »Er hat eine leichte Gehirnerschütterung. Es war eine Schranktür, nicht wahr?«
    »Richtig«, bestätigte NG.
    »Das muß ein Ding von einer Schranktür gewesen sein«, brummte Dr. Fletcher. Sie war eine ältere Frau. »Fangen Sie nicht wieder Streit mit ihr an.«
    »Nein, Madam«, antwortete NG. »Ich möchte zum Dienst zurück.«
    »Ich kann Sie krankschreiben.«
    »Nein, Madam.«
    Fletcher runzelte die Stirn – ihr Gesicht war dazu wie geschaffen – und tippte ein paar Notizen in ein Keyboard. »Sie bekommen ein Mittel, das den Schmerz lindert und die Muskeln entspannt. Holen Sie es sich heute abend in der Kombüse ab, eine Tablette zu den Mahlzeiten. Ich habe Ihnen ein bißchen lokale Betäubung in diese Stellen gespritzt, das sollte bis dahin vorhalten. Kein Alkohol zu den Tabletten. Verstanden?«
    »Ja, Madam«, sagte NG demütig und setzte sich mit Hilfe von Bet und Dr. Fletcher langsam auf.
    Und erstarrte mitten in der Bewegung, den Blick zum Eingang gerichtet.
    Khaki-Hemd, Streifen. Nicht Fitch: ein hochgewachsener, schwarzhaariger Mann mit permanentem Bartschatten.
    »Ich hörte, wir hätten eine Verletzung«, sagte der Offizier.
    Orsini.
Die Stimme ließ keinen Zweifel.
    »Sir!« NG ließ sich von dem Tisch gleiten und hielt sich auf den Füßen.
    »Wie ist das passiert?« wandte sich Orsini an NG.
    »Ein Unfall, Sir. «
    »Waren Sie Zeugin?« Orsini sah Bet an.
    »Nein, Sir. Mr. Bernstein beauftragte mich, ihn herzubringen, Sir.«
    »Also ein Unfall in der Technik.«
    »In der Unterkunft, Sir«, behauptete NG. »Mir ist eine Schranktür entgegengesprungen.«
    Ein langes Schweigen. »Gibt es irgendwelche anderen Opfer dieser Tür, Fletcher?«
    »Bis jetzt noch nicht«, sagte Fletcher.
    Orsini nickte langsam, die Hände auf dem Rücken. Er ging zum Ende des Tisches herum, während NG seine blutigen Sachen anzog. »Ich möchte eine Kopie des Berichts.«
    »Bin dabei«, sagte Fletcher. »Ich schicke Ihnen eine rüber.«
    »Zum Dienst entlassen?«
    »Auf eigenen Wunsch«, sagte Fletcher.
    Orsini richtete den Blick auf NG. »Sie können gehen. Säubern Sie sich. Sie können auch gehen, Yeager.«
    »Ja, Sir«, sagte NG. »Sir«, sagte Bet. NG ging ohne Hilfe hinaus, ging ohne Hilfe in den Korridor, noch dabei, seinen Jumpsuit zu schließen.
    »Es ist gut«, sagte Bet; »Es wird alles gut werden.«
    »Es ist nicht alles gut«, widersprach NG. »Es wird nicht alles gut werden. Halte dich von mir fern. Verstanden?«
    »Kommt nicht in Frage, Mister.«
    NG schwieg. Er betrat die Unterkunft, wo die Haupttag-Crew schlief, und zog sich um, während Bet an der Tür wartete. Dann kam er wieder zurück.
    Sie ging mit ihm.
    Den ganzen Weg zur Technik.
    »Teufel«, meinte Bernstein, als er ihn zu sehen bekam, und schüttelte den Kopf.
    Musa sagte gar nichts. Vielleicht hatte er Bernstein etwas erzählt, vielleicht auch nicht. Bet sagte sich, daß Musa das getan haben würde, was klug war.
    NG trug sich ein und widersprach nicht, als Bernstein ihn an eine Schreibarbeit setzte.
    »Füllen Sie Ihre eigene verdammte Unfallmeldung aus«, befahl Bernstein. »Das ist nicht meine Aufgabe.«
    Aber Bernstein nahm Bet auf die Seite und fragte: »Wer hat es getan?«
    »Ich weiß es nicht, Sir. Ich habe nur einen Verdacht. Sir –
Orsini
war oben im Krankenrevier.«
    »Ich habe den Anruf bekommen. Hören Sie mir zu, Yeager.
    Sollte noch jemand in einem solchen Zustand ins Krankenrevier kommen, hat er ein Problem am Hals. Beteiligung an einer Schlägerei ist auf diesem Schiff eine schwere Beschuldigung.
    Haben Sie mich verstanden?«
    »Ich weiß das, Sir.«
    »Wieviel
wissen Sie?«
    »Musa hat mich informiert. Über NG. Über das, was geschehen ist.«
    »Seien Sie klug, Yeager. Sie täten gut daran. Hören Sie auf Musa. – Sie wissen doch, was Sie sich einhandeln, wenn Sie NG ein Bier spendieren? Denn diese Crew weiß, was neu auf diesem Schiff ist, diese Crew weiß, wessen Idee es ist, und Sie stiften Unruhe, wenn Sie selbständige

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