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Yeager

Yeager

Titel: Yeager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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meinte er dann.
    »Bei mir ist es auch lange her. Du bist eine hübsche Frau. Ich kann es ihm nicht verübeln.«
    Bet lachte ein bißchen. Fühlte sich ein bißchen hübscher, als sie war. Noch niemand hatte sie so genannt, außer Bieji, wenn er betrunken war.
    So mußte man es machen, sich eine Nische suchen und zwei oder drei, denen man trauen konnte. Das war das Schlimme an diesem Schiff, daß es so wenige gab, denen man trauen konnte, es ließ sich mit Händen greifen. Und Bet hatte sich auf diesem Schiff nicht sicher gefühlt, bis Musa den Arm um sie legte.
    Auch Musa war im Bett in Ordnung, während des Films, als die Guten und die Bösen sich auf dem Schirm am Ende der Unterkunft geräuschvoll beschossen zum Gejohle der Betrunkenen und dem schweren Atmen der kopulierenden Paare hinter den Trennfolien.
    NG gehörte weder zu den einen noch zu den anderen. NG schlief, falls er das konnte. Wahrscheinlicher war, daß er mit Schmerzen wachlag, aber wenigstens war er in Sicherheit – gleich neben dem Bett, in dem Musa und Bet lagen, denn NG’s Bett war das letzte vor dem Bildschirm, Musas das vorletzte.
    Auf Bernsteins Anregung hin hatte Musa sich diese Koje durch Tauschhandel erworben, damals, als NG zum Schichttag versetzt worden war. Musa hatte eine der begehrten Kojen in der Mitte besessen, die Muller nur zu gern übernommen hatte, und mit NG sprach sowieso niemand außer Musa.
    So erklärte Musa es jedenfalls.
    Auf diese Weise endete Musa trotz seines hohen Dienstalters dicht am Bildschirm, und am Fuß der Koje, die er im Augenblick mit Bet teilte, saßen johlende Betrunkene auf dem Fußboden. Hin und wieder war es eine gute Frage, ob sie über den Film johlten.
    »Verdammte Dummköpfe«, sagte Musa zwischen zwei Atemzügen.
    »Macht nichts«, meinte Bet und lachte, weil es komisch war.
    Sie lachte und brachte Musa zum Lachen, leise, unter den Dekken, die sie über sich gezogen hatten.
    »Du bist eine gute Frau«, sagte Musa. Musa roch nach parfümierter Seife, nach nichts Geringerem, Musa hatte saubere Bettwäsche, Musa hatte eine alte Flasche mit echtem Whisky von der guten alten Mutter Erde hervorgeholt und ihr eine große Portion davon eingeschenkt. Whisky war etwas, wovon Bet bisher nur gehört hatte, von Soldaten auf der
Afrika,
die alt genug waren, sich daran zu erinnern.
    Woher hast du ihn? hatte sie gefragt, und Musa hatte erfreut geantwortet: Von zu Hause.
    Also stammte Musa von der Erde. Die Flotte hatte für die Erde gekämpft, die
Afrika
war zurückgekehrt, um dort zu kämpfen. Das bildete eine Art obskurer Verbindung, eigentlich nicht einmal eine freundschaftliche. Aber es brachte Bet zu der Überlegung, wie viele Verwicklungen nötig waren, damit eine Soldatin von der
Afrika
und ein Mann wie Musa in das gleiche Bett gerieten.
    Das ging über viele Zwischenstationen.
    In dem Film kam es zu einer Reihe von Explosionen, die Betrunkenen brüllten. Musa sprach die nächsten Textzeilen mit erhobener Stimme aus dem Gedächtnis, das war irrsinnig komisch, zumindest für Bet, die dabei war, sich zu betrinken, und goß ihr noch einmal ein.
    Plötzlich war der Ton weg. Die Betrunkenen stöhnten vor Enttäuschung.
    Hier spricht der Kapitän,
donnerte der Lautsprecher.
Dieses Schiff wird um 06.00 Haupttag springen.
    Dann lief der Film weiter, aber die Zuschauer verhielten sich leiser.
    »Verdammt«, kommentierte Bet, »es geht schon wieder los.
    Wohin diesmal?«
    »Das ist leicht zu beantworten«, behauptete Musa.
    »Wohin also?«
    »Immer dahin, wohin man uns schickt.«
    »Verdammt.« Bet boxte spielerisch nach ihm.
    »Im Grunde«, Musa legte sich für eine Weile bequem zurecht, »ist es nicht schwer zu erraten. Die Flotte hat jetzt in Nähe der Erde zweimal einen Tritt in den Hintern bekommen und ist verschwunden, niemand weiß wohin – es heißt, vielleicht zu der alten Beta-Station.«
    Bei dem Gedanken konnte es einem eiskalt werden. Es waren immer Gerüchte in der Flotte umgelaufen, Mazian habe noch einen Trumpf im Ärmel, und dann war der Name der verlassenen Beta beim alten Alpha Cent genannt worden – der Unglücksstation. Es war der zweite Stern, um den die Menschheit jemals ein Raketenschiff geparkt hatte. Dann hatte sie sich darangemacht, dort zu leben, und, wie erzählt wurde, eines Tages waren die Sendungen verstummt, der konstante Datenfluß zu anderen Stationen hatte einfach – aufgehört. Es gab keinen Grund, keine Erklärung, und es war nicht der kleinste Hinweis zu finden, als endlich

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